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Wenn die Liebe erblueht - Im Rosengarten der Liebe

Titel: Wenn die Liebe erblueht - Im Rosengarten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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entgegenkommenden Mann zusammen. Der Mann trat zur Seite, Geraldine ebenfalls, sodass sie sich wieder den Weg versperrten und automatisch fast gleichzeitig zur anderen Seite auswichen.
    Der Mann setzte dem Spiel schließlich ein Ende, indem er einfach stehen blieb und lächelnd vorschlug: „Was halten Sie davon, wenn ich jetzt einfach stehen bleibe und Sie um mich herumgehen?“
    Er war sehr groß und athletisch gebaut, mit breiten Schultern und schmalen Hüften, und machte den Eindruck eines Mannes, der entweder einer beruflichen Tätigkeit oder mindestens einer sportlichen Betätigung im Freien nachging. In jedem Fall wirkten seine Bewegungen geschmeidig und durchtrainiert, und als Geraldine in ihrer Ungeduld ins Stolpern geriet, streckte er reaktionsschnell eine Hand aus, um sie zu stützen.
    Seine unpersönliche Berührung setzte in Geraldine die merkwürdigsten Empfindungen frei. Sie erstarrte und schaute dem Mann direkt ins Gesicht, ohne sich der Mischung aus Panik und Angst bewusst zu sein, die sich in ihren großen Augen spiegelte.
    Der Mann lächelte immer noch, goldbraune Augen blitzten amüsiert in dem sonnengebräunten Gesicht. Sein dichtes dunkles Haar schimmerte in der Morgensonne.
    Er war attraktiv, wie Geraldine sich flüchtig eingestand. Zumindest sofern man zu den Frauen zählte, die eine Schwäche für Männer mit Macho-Ausstrahlung besaßen. Sie persönlich hatte immer den Verstand der Muskelkraft vorgezogen, und in diesem Moment hätte sie keines von beidem reizen können.
    Verärgert und aus einem ihr unerfindlichen Grund auch seltsam verunsichert,reagierte sie überempfindlich. Anstatt das warme Lächeln ihres Gegenübers zu erwidern, sah sie ihn grollend an und sagte schroff: „Würden Sie mich bitte loslassen und mir aus dem Weg gehen?“
    Fünf Minuten später stand Geraldine, immer noch ärgerlich, an einer roten Fußgängerampel und wartete ungeduldig auf Grün, um zu dem Parkplatz auf der anderen Straßenseite zu gelangen. Zufällig erhaschte sie in einem Schaufenster einen Blick auf ihr eigenes Spiegelbild. Ihre Brauen waren düster zusammengezogen, ihre Lippen aufeinandergepresst, ihre Haltung wirkte starr und angespannt.
    Als die Ampel umsprang und Geraldine die Straße überquerte, ging es ihr durch den Kopf, dass ihr das Bild in dem Schaufenster gar nicht gefallen hatte. Es hatte ihr schlagartig vor Augen geführt, wie sehr diese vergangenen Monate sie verändert, sie ihres Humors und ihrer optimistischen Lebenseinstellung beraubt hatten.
    Nachdenklich ging sie zu ihrem Wagen, um die Arbeitsunterlagen auf dem Rücksitz zu verstauen. Dabei rief sie sich unbehaglich ins Gedächtnis, wie sie auf den Mann auf der Straße, mit dem sie zusammengeprallt war, reagiert hatte. Er hatte lediglich gut gelaunt versucht, dieses kleine, unbedeutende Ärgernis mit einem freundlichen Lächeln aufzulösen. Tante May wäre über ihr Verhalten entsetzt gewesen. Sie hatte stets nicht nur auf gutes Benehmen Wert gelegt, sondern vor allem auch auf die Notwendigkeit, ihren Mitmenschen immer mit Herzlichkeit und Freundlichkeit zu begegnen. Tante May war noch von der alten Schule und hatte Geraldine in ihrer Erziehung eine Reihe von Wertvorstellungen und Verhaltensregeln mit auf den Weg gegeben, die im modernen Alltag vielleicht nicht immer die richtige Wertschätzung erfuhren.
    Beschämt erkannte Geraldine, dass ihre Zeit in London und der Stress der vergangenen Monate sie verhärtet hatten. Sie fing an, die rücksichtsvolle Einstellung gegenüber anderen, die ihrer Tante immer so wichtig gewesen war, zu vergessen. Zu spät wünschte sie sich, sie wäre weniger schroff zu dem Unbekannten gewesen, hätte seine Freundlichkeit mit gleichem Humor erwidert, anstatt so unhöflich zu reagieren. Nun, es war nicht wahrscheinlich, dass sie ihm noch einmal begegnen würde, und das war auch gut so. Denn Geraldine war nicht entgangen, wie angesichts ihrer groben Unhöflichkeit sein freundliches Lächeln erstorben und von einem reservierten, fast strengen Ausdruck verdrängt worden war.
    Müde schloss Geraldine die Eingangstür zu dem kleinen Cottage auf. Nach dem Besuch in dem Hospiz fühlte sie sich erschöpft und tief verängstigt. Wie sehr sie sich auch bemühte, es zu verleugnen, sie konnte einfach nicht mehr übersehen, dass ihre Tante zunehmend schwächer und

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