Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn die Mandelblueten bluehen

Wenn die Mandelblueten bluehen

Titel: Wenn die Mandelblueten bluehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
Vom Netzwerk:
würde sie ihm eines Tages nachgeben - und dann wäre sie verloren. "Wenn du mich nicht länger als Francescos Kindermädchen beschäftigen möchtest, verstehe ich das natürlich", fügte sie steif hinzu. "Ich gebe die Stellung gern auf, wenn es dir lieber ist."
    "Vielleicht wäre das die beste Lösung", stimmte er ihr zu.
    "Aber ich muss auch an Francesco denken. Ich lasse mir deinen Vorschlag durch den Kopf gehen und sage dir Bescheid, wenn ich zu einer Entscheidung gekommen bin."
    "Das ist mir recht." Slade hatte so arrogant geklungen, dass sie nun wütend wurde. Und das war gut so. Sie konnte nicht damit umgehen, wenn er sanft, freundlich und mitfühlend war, doch wenn er herrisch war und sie herablassend behandelte, machte es ihr nichts. "Ich kann mich jetzt also den Pflichten widmen, für die ich bezahlt werde?"
    "Du darfst gehen oder bleiben, ganz wie es dir gefällt", erwiderte er kühl. "Das war von Anfang an so."
    "Danke!" Ohne ihn noch einmal anzublicken, ging Daisy hinaus, eilte in ihr Apartment und ließ sich aufs Bett fallen.
    Kummer und schmerzliche Erinnerungen überwältigten sie, und sie hatte das Gefühl, ihr würde das Herz herausgerissen.

8. KAPITEL
    Eine halbe Stunde später hatte Daisy sich so weit gefasst, dass sie nach unten gehen konnte, nachdem sie sich das Gesicht gewaschen und ihr Make-up erneuert hatte.
    Francesco war schon wieder aufgestanden - nur Que enie hatte ihn, wie Angelica kleinlaut zugab, wenigstens die eine Stunde im Bett gehalten -, und er brauchte nun ständige Aufmerksamkeit, denn er war außer sich vor Begeisterung über die Geburtstagsfeier.
    "Er ist Slades Ebenbild, stimmt's?" meinte Aloysia, als Daisy den aufgeregten Jungen in den Garten brachte, wo die Party stattfinden sollte. "Manchmal merkt man ihm auch sein mütterliches Erbe an. Luisa war das reinste Nervenbündel."
    "Ah ja?" Daisy war unbehaglich zu Mute.
    "Bei Francesco ist es natürlich nicht mehr als ein gelegentlicher Anfall von Übererregbarkeit", erklärte Aloysia.
    "Bei Luisa grenzte es an krankhafte Empfindsamkeit. Bevor sie Slade heiratete, war sie meiner Meinung nach noch nie wirklich glücklich gewesen." Plötzlich schien sie zu merken, dass sie viel zu offen war, und schüttelte leicht den Kopf. "Entschuldigen Sie, dass ich Sie damit behelligt habe, aber das Glück meines Sohnes liegt mir sehr am Herzen."
    Überrascht sah Daisy sie an. Aloysia hatte offenbar nicht nur beiläufig plaudern, sondern andeuten wollen, dass seine Ehe nicht glücklich gewesen war und Slade ein besseres Schicksal verdiente.
    Ja, das finde ich auch, dachte Daisy. Und das war ein Grund mehr, warum Slade sich nicht mit ihr einlassen sollte. Sie musste noch zu vieles aus der Vergangenheit überwinden und konnte deshalb niemand glücklich machen. Wenigstens das war ihr sonnenklar.
    "Bestimmt trifft Slade eines Tages eine Frau, die ihn glücklich macht und Francesco eine gute Mutter ist", sagte sie.
    "Eines Tages?" Hinter der Frage verbarg sich eine andere, persönlichere.
    "Ja, irgendwann", antwortete Daisy, ohne zu zögern.
    Aloysia nickte. "Verstehe. Ich hoffe nur, dass diese Frau dann seine Gefühle erwidert. Slade ist seinem Vater sehr ähnlich, der nur eine große Liebe im Leben kannte. Manche Menschen sind so."
    Für Daisy wurde das Gespräch zu schmerzlich. Rasch stand sie auf und lächelte entschuldigend. "Ich muss versuchen, Francesco zu beruhigen. Bis zur Party dauert es noch zwei Stunden, und wenn er so weitermacht, ist er dann vö llig verausgabt."
    In der folgenden Stunde trafen die übrigen Gäste ein, und im Garten herrschte schließlich Trubel. Die Älteren zogen sich nach der Begrüßung bald ins Haus zurück, das Isabella in den vergangenen Tagen auf Hochglanz gebracht hatte, während die jungen Leute und Dutzende Kinder draußen blieben und den Rasen und das Festzelt bevölkerten.
    Strahlend stand die Sonne am blauen Himmel, es herrschte eine ausgelassene Stimmung, und alle waren glücklich - bis auf Daisy, die sich noch nie im Leben so elend gefühlt hatte.
    Während sie sich in der Menge bewegte, lachte, plauderte und dabei Francesco im Auge behielt, hatte sie das Gefühl, eine Zentnerlast würde ihr auf der Seele liegen. Wenn dieser Tag vorüber war, würde sie sich genau überlegen müssen, ob sie überhaupt weiterhin in Slades Haus bleiben könnte.
    Sie wollte Francesco nicht verlassen. Der Gedanke ging ihr immer wieder durch den Kopf. Der Junge hat schon so viel ertragen müssen, und nun hatte er sich an

Weitere Kostenlose Bücher