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Wenn Die Nacht Beginnt

Wenn Die Nacht Beginnt

Titel: Wenn Die Nacht Beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
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und Los Angeles?«
    »Überall: Chicago, Las Vegas, Miami, Atlantic City. Wo immer etwas zu tun war.«
    Eine Bedienung brachte Lauries Eistee. Sie bestellte die Hühnerbrust und bot Abilene die Speisekarte an, der einen Blick darauf warf und sie zurückgab. »Steak Sandwich für mich, Ma'am, roh, mit einem Schuss Roggenwhisky. Und bringen Sie mir die Rechnung.«
    »Das ist nicht nötig«, widersprach Laurie.
    »Befehl von Mr. Major.«
    Als die Bedienung gegangen war, fragte Laurie: »Was für Geschäfte kann Peter jetzt mit Mr. Major machen? Er sagt, es ist etwas Juristisches.«
    »Das hat er gesagt?« Das Grinsen wurde breiter. »Nun, ich habe keine Ahnung. Ich bin nur einer der ›Indianer‹.«
    Während des Lunchs gab Abilene zu, dass er in einem Clint-Eastwood-Film als Statist mitgearbeitet hatte: »Mr. Major hatte investiert.« Lauries Blick fiel auf den Plan, der zusammengefaltet auf dem Tisch lag. »Kennen Sie den Weg zum Haus von Harrison Ford?«, fragte sie.
    »Ich bin nicht mehr auf dem Laufenden, seit sie keine Western mehr drehen. Ich kann Ihnen zeigen, wo Joel McCrea lebte und Randolph Scott.«
    »Sie mögen alte Filme?«
    »Wenn Pferde und Gewehre dabei sind.«
    Sie wusste nicht, ob es Ärger auf Peter oder Vergnügen über der Absurdität dieses Mannes war, aber sie berührte sein Handgelenk und meinte: »Abilene, ich glaube, dies ist der Anfang einer wunderbaren Freundschaft.«
    Es war ein guter Tag, obwohl er mit Peter besser gewesen wäre. Abilene, der sich wirklich auskannte, brachte sie zum Chinesischen Theater (wo sie sich in Jean Harlows Fußabdrücke stellte, während ihr Begleiter seine Stiefel an denen von John Wayne maß), zeigte ihr das alte Haus von Tom Mix und fuhr sie zu einem Canyon in Malibu, wo in der Stummfilmzeit Western gedreht worden waren. Abilene fuhr einen schwarzen Grand-Cherokee-Jeep mit einem verchromten Spezialauspuff, der wie seine Stiefel glänzte. Sie aßen ihr Dinner in einem Restaurant, in dem früher Stars verkehrt hatten, und fuhren ins Hotel zurück, wo sie keine Nachricht von Peter vorfand. Bei den Aufzügen wandte sie sich an Abilene, um ihm zu danken.
    »Morgen Juarez«, sagte er. »Ich zeige Ihnen, wo Will Rogers auf ein Schäferstündchen hinging. Jetzt ist es eine Süßwarenfabrik.«
    »Vielen Dank, aber ich bin sicher, bis morgen wird Peter zurück sein.« Plötzlich war sie sehr müde. Für diesen Tag hatte sie genug vom Cowboygeplauder ihres Begleiters.
    »Ich rufe Sie um acht an. Nur für den Fall, dass er nicht da ist.«
    Als sich die Aufzugtüren schlossen, stand er immer noch mit seinem schiefen Grinsen da.
    Auf ihrem Stockwerk angekommen, stöberte sie in ihrer Handtasche und stellte fest, dass sie ihren Schlüssel im Zimmer vergessen hatte. Müde fuhr sie mit dem Fahrstuhl in die Lobby hinunter, wo ein anderer Angestellter ihr einen zweiten Schlüssel gab. Sie wandte sich um – und erstarrte, als sie Abilenes schlaksige Gestalt in einem Klubsessel sich räkeln sah. Er hob seinen Stetson von der Nase, um sie anzusehen, dann ließ er ihn zurücksinken.
    Sie schwankte, unentschlossen, ob sie ihn ansprechen sollte. Schließlich war der Hut doch eher eine Barriere. Sie fuhr wieder nach oben.
    Sie verschloss die Tür zwei Mal und legte die Kette vor. Schnell zog sie sich aus und schlüpfte in ihr einfaches Baumwollhemdkleid, von dem sie sich schon gefragt hatte, ob sie es auf dieser Reise überhaupt brauchen würde. Stellte er sich vor, dass er sie beschützte? Vielleicht wohnte er zu weit weg, um sich die Mühe zu machen, heimzufahren, wenn er vorhatte, am nächsten Morgen bei ihr hereinzuschauen. So oder so, tat er mehr als das, was selbst ein frisch gebackener Ehemann von dem Freund erwarten würde, den er gebeten hatte, in seiner Abwesenheit seine Frau zu unterhalten. Wurde sie verfolgt? Mehr denn je wünschte sie sich, Peter wäre hier.
    Das Telefon weckte sie. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie eingeschlafen war. An den Rändern der schweren Vorhänge am Fenster fiel Licht ins Zimmer. Die Digitaluhr auf dem Nachtkästchen zeigte 7:59 an.
    »Miz Macklin?«
    »Abilene.« Sie hatte gehofft, es sei Peter.
    »Was sagen Sie, besorgen wir uns unten ein Fresspaket und fahren früh nach Juarez los?«
    »Ich habe Kopfschmerzen. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, möchte ich heute auf meinem Zimmer bleiben. Außerdem könnte Peter zurückkommen oder anrufen.«
    »Ich kann Ihnen Aspirin holen. Diese Hotelleute werden Ihnen zehn Piepen abknöpfen für ein

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