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Wenn die Nacht dich kuesst...

Wenn die Nacht dich kuesst...

Titel: Wenn die Nacht dich kuesst... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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sein Verhalten uns beiden gegenüber schamlos und entwürdigend war. Für einen wahren Gentleman gäbe es nur eine einzige Möglichkeit, alles wieder gutzumachen, habe ich ihm gesagt.«
    Caroline konnte die Worte kaum hervorbringen. »Und wie soll das gehen?«
    »Er muss dich so rasch wie möglich heiraten.«
    Carolines Knie versagten ihr plötzlich den Dienst, und sie ließ sich auf die Ottomane sinken. »Kein Wunder, dass er eben aussah, als seien ihm alle Höllenhunde auf den Fersen.« Sie starrte ungläubig zu ihrer Schwester empor. »Oh, Vivienne, was hast du getan?«
    Vivienne starrte zurück und sah immer noch sehr selbstzufrieden aus. »Ist das nicht offensichtlich? Ich habe es uns beiden ermöglicht, die Männer zu heiraten, die wir lieben.«
    »Aber du weißt, dass dein Konstabler Lark ... Alastair dich heiraten möchte. Hat der Viscount dir durch irgendetwas zu verstehen gegeben, dass er mir gegenüber ähnlich empfindet?«
    »Nun«, begann Vivienne gedehnt und biss sich auf die Unterlippe. Anders als Portia war sie nie eine geschickte Lügnerin gewesen. »Er schien der Idee, dich zu seiner Ehefrau zu machen, nicht völlig abgeneigt. Anfangs hat er vielleicht ein klein bisschen gezögert, aber nachdem ich ihn an seine Pflichten erinnert habe, wirkte er durchaus davon angetan.«
    Caroline vergrub den Kopf in ihren Händen und stöhnte auf.
    »Außerdem«, fuhr Vivienne fort, »ist es nicht so, als hätten wir die Wahl. Er hat dich im Ballsaal vor aller Augen kompromittiert.« Sie hielt sich eine Hand an die Brust, und ihre Stimme wurde fast so schrill wie Tante Mariettas. »Ich persönlich habe nie zuvor ein so dekadentes Schauspiel mit angesehen! Man hätte meinen können, ihr beide befändet euch auf dem Lover's Walk in Vauxhall Gardens. Jetzt, wo er die Gäste ohne Entschuldigung weggeschickt hat, wird der Klatsch morgen schon London erreichen und wilde Blüten treiben.«
    »Und was, denkst du, wird der Klatsch daraus machen, wenn der Viscount die falsche Schwester heiratet? Was werden sie sagen, wenn man sich hinter vorgehaltener Hand zuflüstert, dass er gegen seinen Willen in die Ehe gedrängt wurde? Das mag jetzt ein Schock für dein empfindsames Gemüt sein, aber nicht alle Männer sind so edelmütig wie dein Alastair. Ein Mann wie Adrian Kane ist dazu fähig, mit einer Frau ins Bett zu gehen, ohne die Absicht zu hegen, sie zu heiraten.«
    »Nicht, solange diese Frau meine Schwester ist.«
    Caroline seufzte, am Ende ihrer Geduld angekommen. »Du begreifst nicht, worum es geht. Wie kann ich ihn heiraten, wenn ich weiß, dass er das nur tut, weil du ihm die Pistole der Schicklichkeit an die Schläfe hältst?«
    Vivienne runzelte die Stirn. »Ich denke nicht, dass eine Pistole nötig sein wird, aber ich kann Alastair gerne fragen, wenn du willst. Ich bin sicher, dass er eine besitzt.«
    Diesmal war es kein Seufzer, sondern ein empörter Aufschrei, der über Carolines Lippen kam. Die Bibliothekstüren flogen auf, auf der Schwelle stand ein wild um sich blickender Larkin. Offenbar hatte er damit gerechnet, Vivienne und Caroline auf dem Boden rollend vorzufinden, wie sie sich Schimpfnamen an den Kopf warfen und an den Haaren zerrten.
    Als Larkins Blick zärtlich über Viviennes Gesicht glitt, liefen ihre Wangen rot an. »Verzeihen Sie mein Eindringen, Miss Vivienne. Ich war in Sorge, dass Sie sich nicht wohl fühlen.«
    Vivienne faltete die Hände und schenkte ihm ihr bezauberndstes Lächeln. »Es geht mir sehr viel besser, Sir, weil Sie hier sind.«
    Larkin blieb der Mund offen stehen. Er hätte nicht verdutzter aussehen können, wenn sie ihm mit dem Feuerhaken eins übergezogen hätte.
    Sein verblüffter Blick wanderte zwischen den beiden Schwestern hin und her und blieb schließlich auf Caroline ruhen. »Geht es Ihnen gut, Miss Cabot? Sie sehen aus, als sei jemand gerade über Ihr Grab geschritten.«
    »Nun, das passt doch, oder?« Caroline ließ sich gegen das Kaminsims sinken, und ein leicht hysterisches Lachen entrang sich ihrer Kehle. »Ich heirate einen Vampirjäger.«
    Die Dienstboten waren nach dem Ball nicht in der Lage gewesen, Julian zu finden, weil er auf dem Dach zwischen zwei Zinnen auf der Brustwehr hockte, die um die gesamte Burg lief. Er wusste, es gab nur einen Menschen, der ihn hier suchen würde, darum sparte er sich die Mühe, sich umzudrehen, als er hinter sich Schritte hörte.
    Adrian und er hatten an genau dieser Stelle Stunden damit verbracht, Piraten, Wikinger und Kreuzfahrer

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