Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit
Klient(-in) basiert. Vertrauen und Verständnis zwischen Klient und Therapeut scheinen bei allen psychologischen Therapieformen eine entscheidende Rolle zu spielen. Das offene Gespräch mit dem und das Zuhören durch den Therapeuten werden als ebenso wichtiger Teil des therapeutischen Prozesses betrachtet wie die Bereitschaft des Klienten, die Grundlagen des therapeutischen Konzeptes zu akzeptieren.
© corbis bettmann
Sigmund Freud war wahrscheinlich der Erste, der intensiv die Rolle des Unbewussten bei der Entwicklung psychischer Probleme erforschte.
Es gibt eine Vielzahl von Psychotherapieverfahren, um psychische Probleme zu behandeln. Auch wenn die psychotherapeutische Behandlung überwiegend in Form von Einzelgesprächen durchgeführt wird, gibt es auch Gruppentherapien, Paarberatungen und Familientherapien.
PSYCHOTHERAPIEVERFAHREN
Die Theorien, auf denen die folgenden Therapiekonzepte basieren, weisen große Unterschiede auf. Therapieformen wie die traditionelle Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Psychodrama gehen davon aus, dass die Aufarbeitung unbewusster Konflikte und Traumata von therapeutischem Wert ist. Die Therapeuten nehmen dabei in der Regel zum psychologischen Zustand der Klienten ausdrücklich Stellung.
Andere Therapieansätze wie die Transaktionsanalyse, die Gestalttherapie und die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie, die lose als humanistische Verfahren bezeichnet werden, konzentrieren sich darauf, die Klienten bei der Entwicklung von Selbsterfahrung und Selbstverwirklichung zu unterstützen. Humanistische Therapien verzichten weitgehend auf Interventionen durch den Therapeuten: Dieser leitet und reflektiert die Gedanken des Klienten eher, als dass er explizite Einschätzungen oder Anweisungen gibt. Humanistische Therapieansätze befassen sich hauptsächlich mit den aktuellen Gefühlen, Gedanken und Wünschen der Klienten und erst in zweiter Linie mit den Ursachen des Problems in der Vergangenheit.
Bei anderen Therapieverfahren stehen die aktuellen Probleme der Klienten im Mittelpunkt, doch die Therapeutin greift ausdrücklich in den Prozess ein. So erfordert beispielsweise die Verhaltenstherapie eine Zusammenarbeit zwischen Therapeutin und Klientin, um neue Verhaltensmuster bei der Klientin zu fördern. Die kognitive Therapie und die rational-emotive Verhaltenstherapie versuchen vor allem, die Denkmuster des Klienten zu verändern. Beim neurolinguistischen Programmieren werden die Fähigkeiten des Klienten aktiviert, um seine Schwierigkeiten zu überwinden.
Die Familientherapie unterscheidet sich von anderen Behandlungsformen, da hierbei eine Interaktion zwischen Therapeut und mehreren Familienmitgliedern anstelle nur einer Person stattfindet.
Einige Therapieformen wie die Bioenergetik und die Biodynamik stellen eher Außenseitermethoden der Psychotherapie dar, da sie sowohl eine körperliche als auch eine psychologische Behandlung einbeziehen. Biodynamik beinhaltet im Wesentlichen eine spezielle Form von Massage.
Es ist schwierig, die verschiedenen Formen der Psychotherapie voneinander abzugrenzen, da es bei den Methoden viele Überschneidungen gibt.
Psychoanalyse
Der »Vater« der Psychoanalyse ist der österreichische Arzt Sigmund Freud (1856 bis 1939). Freud behauptete, dass psychische Probleme aus tiefen inneren Konflikten entstehen, die in der Kindheit auftreten und im Unbewussten gespeichert sind.
Ziel der Psychoanalyse ist es, diese Kindheitskonflikte mithilfe von Methoden aufzuarbeiten und zu entwirren, die einen Zugang zum Unbewussten ermöglichen. Zu solchen Methoden gehört das freie Assoziieren. Dabei soll der Analysand (die Person, die sich einer Psychoanalyse unterzieht) alle Gedanken und Gefühle artikulieren, die er in diesem Moment hat. Psychoanalytiker nehmen an, dass Erinnerungen und Gedanken in assoziativen Ketten auftreten und durch freie Assoziation verborgene, auch traumatische Kindheitserfahrungen aufgedeckt werden können. Diese Assoziationen sollen dabei so genau wie möglich, ohne Zensur ausgesprochen werden.
Der Therapeut versucht darüber hinaus, durch Traumdeutung und Beobachtung der Abwehrmechanismen im Verhalten des Klienten Einblick in dessen Unbewusstes zu erhalten. Abwehrmechanismen sind unbewusste Maßnahmen, die vom Menschen angewendet werden, um das Ich zu schützen. Ein häufiger Abwehrmechanismus ist die Projektion. Dabei überträgt eine Person »problematische« Persönlichkeitszüge oder Wünsche auf
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