Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit
besser verstehen lernt.
Wichtig für die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie ist das Konzept des »Selbst« oder des »Selbstbildes«. Menschen mit einem positiven »Selbstbild« (sich selbst als generell stark, kompetent und erfolgreich zu betrachten) sind eher in der Lage, nach Selbsterfüllung zu streben als Menschen mit einem negativen Selbstbild (sich selbst als schwach und unfähig zu sehen). Es wird davon ausgegangen, dass ein gesundes Selbstbild durch »unbedingte positive Zuwendung« von anderen, insbesondere von Eltern und wichtigen Personen in der Kindheit, gefördert wird. Menschen, die sich geschätzt, unterstützt und umsorgt fühlen, sind frei, ihr Potenzial voll zu entfalten.
Eine zentrale Rolle in der GT spielt die Beziehung zwischen Therapeut und Klient. Indem der Therapeut die oben genannten Qualitäten in die Therapie einbringt, entsteht für den Klienten ein »geschützter Raum«, der die Entfaltung seines Potenzials möglich macht. Der Therapeut übernimmt außerdem die Rolle eines aufmerksamen Zuhörers, der die Gefühle des Klienten reflektiert und präzisiert und ihn durch Verständnis, Empathie und Wertschätzung seiner ganzen Person unterstützt.
Die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie ist wissenschaftlich gut erforscht und als effektiv anerkannt. Sie kann bei einer breiten Palette von psychischen Problemen angewendet werden; man geht jedoch davon aus, dass diese Therapieform am ehesten für Menschen geeignet ist, denen es leicht fällt, offen über ihre Gefühle zu sprechen und die motiviert sind, ihre Probleme zu lösen.
EINFÜHLUNG UND WERTSCHÄTZUNG
Grundlage der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie sind Einfühlungsvermögen und Wertschätzung durch den Therapeuten:
Verhaltenstherapie
Im Gegensatz zu Therapieansätzen wie der Psychoanalyse besteht das Hauptanliegen der Verhaltenstherapie eher in dem Versuch, das Verhalten des Klienten zu ändern als darin, die Ursachen der Probleme in der Kindheit herauszufinden. Daher lassen sich mithilfe der Verhaltenstherapie psychische Probleme behandeln, die sich in einem »unangemessenen« oder gestörten Verhalten manifestieren. Solche Probleme umfassen Depressionen, Angststörungen und auffälliges Verhalten bei Kindern. Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass sich das problematische Verhalten infolge eines mangelnden Lernvorgangs entwickelt hat und durch Erlernen neuer Verhaltensmuster überwunden werden kann.
Der Begriff Verhaltenstherapie ist breit gefächert und umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden.
Operantes Konditionieren Dieses Verfahren basiert darauf, dass Menschen ein bestimmtes Verhalten beibehalten und wiederholen, wenn sie dafür belohnt oder darin bestärkt werden, und dass sie bei Bestrafung bestimmte Verhaltensweisen ablegen. Ziel dieser Therapiemethode ist es, durch selektive Belohnungen und in besonderen Fällen auch Bestrafungen Verhaltensmuster zu formen. Diese Techniken werden hauptsächlich bei Personen mit Lernstörungen, Patienten in langfristiger stationärer psychiatrischer Behandlung und bei Kindern angewendet.
Systematische Desensibilisierung Sie beinhaltet die graduelle Gewöhnung der Klienten, z.B. Menschen mit speziellen Ängsten und Phobien, an den Angst auslösenden Reiz in abgeschwächter Form mithilfe von Entspannungstechniken. So praktizieren Personen mit einer Hundephobie etwa Muskelentspannungsübungen, während sie sich Bilder von Hunden ansehen. Ist die phobische Person in der Lage, sich in Gegenwart des Angst auslösenden Reizes zu entspannen, wird der Reiz leicht verstärkt; der Person mit Hundephobie wird beispielsweise ein Video mit einem Hund vorgespielt. Der Klient arbeitet sich langsam durch eine Reihe Angst auslösender Situationen hindurch und lernt, sich in jeder dieser Situationen zu entspannen. So soll sich der Klient schließlich in der Lage fühlen, mit den am meisten gefürchteten Situationen, in diesem Fall die körperliche Anwesenheit eines Hundes, umgehen zu können.
GEGEN PHOBIEN
Bei der Desensibilisierung wird im entspannten Zustand die phobische Person mit der schwächsten Stufe des Angst auslösenden Reizes konfrontiert. Wenn sie keine Angst mehr hat, wird sie mit einem stärkeren Angstreiz konfrontiert. Hier eine typische Behandlungsabfolge bei Spinnenphobie:
Reizkonfrontation Diese Methode, auch Flooding genannt, arbeitet nach dem Prinzip, dass Angstgefühle nicht unbegrenzt aufrecht erhalten werden können. Dabei wird der Klient
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