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Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Titel: Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brockhaus Hrsg
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Situation vorzustellen, z B. wie er eine Landstraße entlang läuft oder Treppen hinabsteigt. Der Klient wird in einen Zustand der Entspannung und schließlich In einen hypnotischen Zustand geführt. Dies dauert normalerweise 10 bis 20 Minuten.
    Der Therapeut überprüft daraufhin ob sich der Klient in Trance befindet, beispielsweise indem er ihn auffordert sich vorzustellen, dass sein Arm von einem Ballon angehoben wird. Hebt der Klient den Arm, weist dies darauf hin, dass er einen hypnotischen Zustand erreicht hat, in dem er auf Suggestionen anspricht.
    Nach erfolgreicher Einleitung der Trance kann die Therapeutin direkte Suggestionen aussprechen, um die Patientin zu heilen oder sie zum Lösen ihres Problems zu ermutigen. Therapeuten und Therapeutinnen, die die von Milton Erickson (1901-1980) weiterentwickelte Form der Hypnotherapie anwenden, verzichten eher auf diesen direkten, autoritativen Ansatz. Sie stärken und fördern stattdessen die eigenen Heil- oder Problemlösungskräfte der Patienten und Patientinnen. Die Hypnotherapie nach Erickson erfährt in den letzten Jahren eine zunehmende Anerkennung.
    Am Ende einer Sitzung, die gewöhnlich etwa 60 Minuten dauert, entlässt die Hypnotherapeutin die Klientin normalerweise mithilfe eines Zeichens aus der Trance, das während der Hypnose vereinbart wurde. Nach einer Trance fühlen sich viele Klienten und Klientinnen munter und erfrischt.
    Je nach dem behandelten Problem und dem Motivationsgrad des Klienten kann die Anzahl der Sitzungen, die erforderlich sind, bis sich ein Nutzen zeigt, von ein oder zwei bis acht oder zehn reichen. Im Allgemeinen dauert die Behandlung umso länger, je tiefer ein Problem liegt.
    SELBSTHYPNOSE
    Selbsthypnose (auch Autohypnose) ist der Hypnotisierung durch einen Therapeuten sehr ähnlich, obwohl die erreichte Trance in der Regel nicht so tief ist. Selbsthypnose kann eingesetzt werden, um psychologische und medizinische Probleme sowie Verhaltensstörungen anzugehen. Sie ist insbesondere für die Behandlung von Problemen wie chronische Schmerzen geeignet.
    Es gibt verschiedene Methoden, bei sich selbst einen tranceähnlichen Zustand auszulösen. Bei der wichtigsten Methode macht man es sich bequem, schließt die Augen und atmet fünf- oder sechsmal tief ein. Dann wiederholt man ein Wort oder einen Satz wieder und wieder wie bei einer Meditation, bis der Geist völlig entspannt ist. Eine andere Methode ist das Visualisieren – man stellt sich eine Situation vor, in der man frei von dem belastenden Problem oder Verhalten ist.
    Selbsthypnose ist schwieriger durchzuführen und manchmal weniger effektiv als die Anleitung durch eine Hypnotherapeutin. Es kann nützlich sein, Selbsthypnose in einer Sitzung mit der Therapeutin zu üben, bevor man sie alleinausprobiert.
    AUSWAHL DES HYPNOTHERAPEUTEN
    Hypnose und Hypnotherapie werden manchmal von schlecht ausgebildeten Behandlern durchgeführt. Daher ist es empfehlenswert, sich für einen Hypnotherapeuten zu entscheiden, der qualifiziert und Mitglied eines anerkannten Berufsverbandes ist. Es ist darüber hinaus von Bedeutung, dass der ausgewählte Therapeut eine psychotherapeutische Ausbildung absolviert hat (und den Titel »Psychotherapeut/in « trägt), da er nicht nur in der Lage sein muss, den Klienten in Hypnose zu versetzen und so an die Wurzel seines Problems zu gelangen, sondern außerdem mit belastenden Erfahrungen in der Vergangenheit des Klienten, die bei der Sitzung ans Tageslicht kommen können, in geeigneter Art und Weise umgehen können muss.
    Manche Menschen haben die Befürchtung, in einer hypnotischen Trance psychisch besonders leicht beeinflussbar oder verletzbar zu sein. Es ist jedoch nicht möglich, jemanden zu einer Hypnose zu zwingen. Ebenso wenig kann man eine hypnotisierte Person dazu bringen etwas zu tun, das sie nicht will. Trotzdem ist es angesichts des engen Verhältnisses zwischen Klientin und Therapeutin wie bei allen Psychotherapien wichtig, dass man eine Therapeutin findet, der man sich anvertrauen kann. Aus diesem Grund ist es ratsam, zunächst eine erste Sitzung zu vereinbaren, bevor man sich entscheidet, die gesamte Therapie durchzuführen. Die Effektivität der Hypnotherapie wird beeinträchtigt, wenn die Klientin der Therapeutin kein volles Vertrauen entgegenbringt oder nicht wirklich daran glaubt, dass die Therapie funktioniert.
    MESMER UND DIE HYPNOTHERAPIE
    Der deutsche Arzt Franz Anton Mesmer (1734-1815) spielte bei der Entwicklung der modernen

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