Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit
der Eltern und des Kindes sowohl unterstützend und positiv als auch negativ sein können, erfordern die negativen Botschaften nach der Transaktionsanalyse besondere Aufmerksamkeit, da sie zu Denkstörungen und psychischen Problemen führen können.
Ziel der TA ist das Identifizieren der Probleme, die sich aus den Ich-Zuständen des Klienten ergeben. Therapeutin und Klient konzentrieren sich darauf, negative »Stimmen aus der Vergangenheit« auszumachen. So kann z.B. eine Person, die an Beziehungsproblemen leidet, herausfinden, dass sie und ihr Partner mit Kind- bzw. Elternstimme miteinander sprechen – eine Angewohnheit, die Ablehnung hervorrufen und eine effektive Kommunikation in der Beziehung verhindern kann. Die Therapeutin ermutigt den Klienten bei dieser Therapieform, seine Eltern- und Kindstimmen zu überwachen und damit zu leben.
Therapeuten, die die TA anwenden, sehen Menschen als autonom, verantwortlich und fähig an, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Der therapeutische Prozess wird eher als eine vom Therapeuten bzw. der Therapeutin angebotene Dienstleistung als eine Behandlung betrachtet. Durch die Unterstützung beim Verstehen der Ich-Zustände und der Bedeutung von Transaktionen, ermöglicht der Therapeut der Klientin Einblicke in ihre Reaktionen und Handlungen, so dass sie positive Veränderungen vollziehen kann.
Gestalttherapie
Die Gestalttherapie wurde von dem deutschen Arzt und Psychoanalytiker Fritz Perls (1893–1970) in den 1940er Jahren entwickelt. Die Gestalttherapie legt starkes Gewicht auf die Wahrnehmung von Dingen als einem bedeutungsvollen und organisierten Ganzen: Dieses organisierte Ganze ist größer als die Summe seiner Teile. In der Gestalttherapie wird der Klient zu einer »ganzheitlichen« Gestalt oder Wahrnehmung anstelle einer einseitig eingeschränkten Wahrnehmung ermutigt. Die Gestalttherapie wird sowohl in Einzelgesprächen als auch in Gruppen durchgeführt.
Ein zentrales Prinzip der Gestalttherapie ist, dass Menschen in der Kindheit bestimmte Muster erlernen, die sie davon abhalten, als Erwachsene wirklichen Kontakt mit sich selbst und ihrer Umwelt zu haben. Anders ausgedrückt: Anstatt jede Situation und Erfahrung so zu erleben, »wie sie wirklich ist«, benutzen Menschen eine Kombination aus Bedürfnissen, Ängsten, Wünschen und Annahmen, die sie auf jede Situation anwenden. In der Gestalttherapie benutzt der Therapeut verschiedene Methoden – neben Gesprächen auch Wahrnehmungs- und Körperübungen, Rollenspiele, Arbeit an Träumen sowie kreative Medien – um dem Klienten diese Muster erfahrbar zu machen.
Ziel der Gestalttherapie ist es, ihn letztlich in Kontakt mit seinem gegenwärtigen Erleben zu bringen. Anstatt sich auf die Ursache von Problemen in der Vergangenheit zu konzentrieren werden die Probleme der Gegenwart behandelt; die Klienten werden ermutigt, für ihre aktuellen Bedürfnisse und Wünsche Verantwortung zu übernehmen. Hierzu stellt der Therapeut z.B. sicher, dass der Klient in den Therapiesitzungen in der Gegenwart und der ersten Person spricht.
Klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie
© istockphoto.com /Martinez Banus
Bei der klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie bietet der Therapeut dem Klienten durch eine freundliche Umgebung und Einfühlungsvermögen die Möglichkeit, seine Probleme aufzuarbeiten, er gibt jedoch keine Lösungen vor.
Die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie (GT) wurde von dem US-amerikanischen Psychologen Carl Rogers (1902–87) in den 1940er und 1950er Jahren entwickelt. Es handelt sich um einen weitgehend nichtdirektiven Therapieansatz, das heißt die Therapeutin lenkt die Behandlung nur wenig durch das Anbieten von Diagnosen und Interpretationen.
Der Carl Rogers Ansatz zugrunde liegenden humanistischen Theorie zufolge bewegen sich Menschen unter den richtigen Umständen natürlicherweise in die Richtung von Wachstum, Reife und positiver Veränderung. Anders ausgedrückt besitzen Menschen eine ihnen innewohnende Neigung zur Selbstentfaltung (»Selbstaktualisierung«). Nach Rogers entstehen psychologische Probleme nur dann, wenn diese innere Neigung durch andere Menschen oder Umstände gehemmt oder blockiert wird. Rogers Ansicht nach bestehen die wichtigsten Qualitäten einer klientenzentrierten Therapeutin in mitfühlendem Verständnis, unbedingter Wertschätzung und Aufrichtigkeit. Die Therapeutin versucht, sich in die Sichtweise des Klienten einzufühlen, damit dieser sich letztlich selbst
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