Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit
eingesetzt.
Arten von Antidepressiva
Antidepressiva wurden in den 1950er Jahren entwickelt. Heute gibt es drei Haupttypen von Antidepressiva: trizyklische Antidepressiva (TCA), Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI) und selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI).
Trizyklische Antidepressiva waren die ersten Antidepressiva, die entwickelt wurden. Bis Mitte der 1990er Jahre wurden sie am häufigsten eingesetzt.
Monoaminoxidase-Hemmer werden gelegentlich bei Depressionen angewendet, die mit Angst und Schlafstörungen verbunden sind.
Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer werden verbreitet zur Behandlung von Depressionen und Zwangsstörungen eingesetzt. Der bekannteste SSRI ist wahrscheinlich Fluoxetin (allgemein bekannter unter seinem Handelsnamen Prozac, in Europa: Fluctin).
Lithium wird bei bipolarer Depression angewendet, um die Häufigkeit, die Intensität und die Dauer der manischen Episoden zu mindern. Es ist vor allem zur vorbeugenden Langzeitbehandlung und bei schwereren Erkrankungen geeignet.
Wirkungsweise von Antidepressiva
Man geht davon aus, dass Antidepressiva über eine Veränderung der chemischen Prozesse im Gehirn wirken, insbesondere über eine Beeinflussung der Neurotransmitter, derjenigen chemischen Substanzen, die dazu beitragen, Botschaften zwischen den Neuronen zu übertragen.
Menschen mit normaler Hirnfunktion besitzen Neuronen, welche die Neurotransmitter in geeigneten Mengen freisetzen, um angrenzende Neuronen zu stimulieren. Die Neurotransmitter überwinden den Spalt zwischen den einzelnen Neuronen, um die betreffende Zelle zu stimulieren oder zu hemmen.
Bei Menschen mit Depressionen oder anderen psychischen Problemen setzen die Neuronen Neurotransmitter in veränderten Mengen frei, wodurch das Ausmaß der Nervenzellenstimulation verändert wird. Es wird angenommen, dass die Wirkungsweise der Antidepressiva darin besteht, dass sie die Verfügbarkeit und damit auch die Wirkung einiger dieser Neurotransmitter – hauptsächlich Noradrenalin und Serotonin – verändern.
Trizyklische Antidepressiva erhöhen zunächst die Noradrenalin- und Serotoninwerte im Gehirn, indem sie deren Wiederaufnahme in die Nervenzellenenden hemmen. MAO-Hemmer erhöhen die Neurotransmitterwerte durch Blockierung des Enzyms Monoaminoxidase, das diese abbaut. Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer blockieren die Wiederaufnahme von Serotonin.
Man glaubt, dass Lithium die Stimmungslage stabilisiert, indem es die Wiederaufnahme des Neurotransmitters Noradrenalin beschleunigt.
Die meisten Antidepressiva lindern die Symptome erst nach zwei bis drei Wochen.
Nebenwirkungen von Antidepressiva
Man geht nicht davon aus, dass Antidepressiva körperlich abhängig machen. Dennoch besteht bei allen Arten von Antidepressiva die Gefahr von Nebenwirkungen.
Die meisten Arten von Antidepressiva können Schläfrigkeit verursachen. Menschen, die diese Wirkstoffe einnehmen, wird in der Regel davon abgeraten, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen. Darüber hinaus können verschiedene Arten von Antidepressiva mit unterschiedlichen Nebenwirkungen verbunden sein.
TCA können zu Schläfrigkeit, Schwindel, Mundtrockenheit, Sehstörungen, Verstopfung oder Harnverhaltung, unregelmäßigem Herzschlag, Gewichtszunahme und sexuellen Problemen wie Libidoverlust, Impotenz, Anorgasmie oder Ejakulationsstörungen führen. Menschen, die unter grünem Star, Epilepsie, Schilddrüsenüberfunktion oder Herzerkrankungen leiden, sollten ihren Arzt bzw. ihre Ärztin informieren, da die Gefahr besteht, dass TCA diese Störungen verschlimmern können. Trizyklika weisen Wechselwirkungen mit anderen Klassen von Antidepressiva auf. Bei Personen, die von TCA auf ein anderes Antidepressivum umgestellt werden, muss ein ausreichender Zeitraum einkalkuliert werden, um negative Auswirkungen zu verhindern. Trizyklika können auch mit krampflösenden Mitteln, Gerinnungshemmern und Antihistaminika interagieren.
Zu den möglichen Nebenwirkungen von MAO-Hemmern zählen Schwindel, Gewichtszunahme, beschleunigter Herzschlag, Schlaflosigkeit, sexuelle Funktionsstörungen, Verstopfung und innere Unruhe. Monoaminoxidase-Hemmer schalten Enzyme im Körper aus, die normalerweise bestimmte chemische Stoffe in der Nahrung abbauen. Ein Problem ist insbesondere Tyramin, das in einigen Nahrungsmitteln vorkommt. Die Einnahme von MAO-Hemmern beim Verzehr von tyraminhaltigen Nahrungsmitteln kann zu einem plötzlichen, starken Blutdruckanstieg führen. Personen, die mit
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