Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit
MAO-Hemmern behandelt werden, sollten nur frische Nahrungsmittel essen und alles Überreife meiden. Sie sollten auf abgehangenes Fleisch und Wild – insbesondere Leber und Innereien –, reifen Käse, Hefe und Sojaextrakte, dicke Bohnen und überreife Bananen sowie auf Bier und Wein verzichten. Ein neuer Monoaminoxidase-Hemmer, Moclobemid, soll diese Nebenwirkungen allerdings seltener hervorrufen.
Allgemein wird davon ausgegangen, dass SSRI weniger Nebenwirkungen als Trizyklika und MAO-Hemmer mit sich bringen. Dennoch kann es zu unerwünschten Wirkungen kommen. Zu den häufigsten gehören Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Orgasmusprobleme. Fluoxetin steht unter Verdacht, die Selbstmordneigung bei einigen Menschen zu erhöhen, die unter starker mentaler Belastung stehen. Man nimmt weiterhin an, dass dieser Wirkstoff bei einigen Personen aggressive Neigungen verstärken kann.
Lithium kann bereits bestehende Erkrankungen, beispielsweise Schilddrüsen- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Epilepsie verschlimmern. Eine sorgfältige medizinische Überwachung ist erforderlich, um den Lithiumspiegel im Blut auf einem nichttoxischen Wert zu halten. Da die Lithiumwerte außerdem durch die Konzentration von Natrium (kommt im Salz vor) im Körper beeinflusst werden, ist es wichtig, den Salzgehalt der Nahrung nicht plötzlich zu erhöhen oder zu reduzieren. Darüber hinaus führt Lithium bei 10 bis 25 Prozent der Patienten zu Muskelzittern. Als Spätwirkung kommt es häufig zu einer deutlichen Gewichtszunahme.
Antidepressiva können auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten aufweisen. Ärztinnen, die Antidepressiva verschreiben, sollten die Risiken bestimmter Erkrankungen, z.B. Herz-, Nieren- oder Leberprobleme, sorgfältig abwägen. Schwangere oder stillende Frauen sollten die Anwendung von Antidepressiva mit ihrer Ärztin erörtern, da die Unbedenklichkeit vieler dieser Wirkstoffe in diesen Fällen nicht nachgewiesen ist. Insbesondere Lithium sollte vermieden werden, da es zu Geburtsfehlern führen kann. Antidepressiva sind für Kleinkinder ungeeignet. Auch die häufige Verschreibung beim Bettnässen von Kindern ist bedenklich, da es sich hier in der Regel um ein psychisches und kein medizinisches Problem handelt.
NEUROLEPTIKA
Neuroleptika können die Symptome psychotischer Erkrankungen, speziell bei Schizophrenie, lindern. Da es bei einigen Psychosepatienten zu einer spontanen Erholung kommen kann, wird nicht in allen Fällen eine medikamentöse Therapie empfohlen, sobald jemand ein vermeintlich psychotisches Verhalten zeigt. Eine Behandlung mit Psychopharmaka kommt nur in Frage, wenn die Betroffene extreme Schwierigkeiten hat, ihren Alltag zu bewältigen. Neuroleptika heilen Psychosen zwar nicht, sie können jedoch die Fähigkeit der Betroffenen, mit Schwierigkeiten und Stress fertig zu werden, verbessern.
In niedrigen Dosierungen werden Neuroleptika auch als Beruhigungsmittel verwendet, was wegen der Nebenwirkungen umstritten ist.
Arten von Neuroleptika
Es gibt drei Hauptgruppen von Neuroleptika: Butyrophenonderivate, Phenothiazine und weitere Wirkstoffe, die häufig als »atypische« Neuroleptika bezeichnet werden.
Wirkungsweise von Neuroleptika
Auch wenn die Ursachen von Psychosen nicht geklärt sind, wird dem Neurotransmitter Dopamin eine wichtige Rolle zugeschrieben. Bei Menschen, die an Psychosen leiden, kann es aufgrund eines veränderten Dopaminumsatzes zu einer gesteigerten Aktivität bestimmter Hirnzellen kommen. Man nimmt an, dass Neuroleptika die Übertragung von Nervensignalen reduzieren, indem sie sich an die Dopaminrezeptoren auf den Neuronen heften. Einige Neuroleptika blockieren auch bestimmte Wirkungen des Serotonins. Zwischen den einzelnen Neuroleptika gibt es nur geringe Unterschiede hinsichtlich ihrer Wirkweise.
Die Wirkung von Neuroleptika kann dazu beitragen, Symptome wie Wahnvorstellungen, Halluzinationen sowie Sprach- und Verhaltensstörungen zu unterdrücken, die bereits nach einer Behandlung von einigen Tagen abklingen können.
Nebenwirkungen von Neuroleptika
Neuroleptika können unangenehme Nebenwirkungen haben. Zu den häufig beschriebenen unerwünschten Wirkungen von Neuroleptika zählen Schläfrigkeit, Mundtrockenheit, Verstopfung und Harnverhaltung, sexuelle Funktionsstörungen, Gewichtszunahme und Sehstörungen. Eine Reduzierung der Dosis oder die Kombination mit anderen Wirkstoffen hilft oftmals, diese Effekte in den Griff zu bekommen.
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