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Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Titel: Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brockhaus Hrsg
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Neuroleptika die Wirkung von Dopamin unterdrücken, können sie sich auf dessen Verhältnis zu einem anderen Neurotransmitter, dem Acetylcholin, auswirken. Dies kann zu Symptomen führen, die denen der Parkinson-Krankheit vergleichbar sind, insbesondere zu Steifheit und Muskelzittern, ausdrucksloser Mimik und einem schlurfenden und unregelmäßigen Gang. Neuroleptika können außerdem die Wirkung des Neurotransmitters Noradrenalin blockieren. Dies kann den Blutdruck senken und führt manchmal dazu, dass dem Patienten im Stehen schwindelig ist.
    Ein Großteil der Personen, die mit Neuroleptika behandelt werden, kann eine so genannte Akathisie entwickeln. Dieser Zustand zeichnet sich durch die Unfähigkeit aus, ruhig stehen oder sitzen zu bleiben; die Betroffenen gehen ständig auf und ab, machen kauende Bewegungen und zeigen eine motorische Unruhe, die besonders in den Beinen empfunden wird. Akathisie lässt sich durch Antiparkinsonmittel behandeln.
    Die langfristige Verabreichung von Neuroleptika kann zu akuter Dystonie führen, einem Zustand, der durch unvermittelte, schwere und schmerzhafte Muskelkrämpfe in Kopf und Nacken gekennzeichnet ist. In extremen Fällen kann es bei Menschen, die über lange Zeit Neuroleptika einnehmen, zu einem neurologischen Syndrom mit der Bezeichnung Spätdyskinesie oder tardive Dyskinesie (TD) kommen. Dabei treten unwillkürliche Bewegungen von Mund, Lippen und Zunge auf. Frauen und Personen, die Neuroleptika in hoher Dosierung erhalten, scheinen von diesem Syndrom besonders häufig betroffen zu sein. Da sich TD nicht heilen lässt und Spätfolgen entstehen können, ist eine sorgfältige medizinische Kontrolle erforderlich, damit sich die Symptome von vorneherein vermeiden lassen.
    Neuroleptika sollten nicht in der Schwangerschaft angewendet werden und sind für Kinder – ausgenommen in Fällen von schwerer Psychose – ungeeignet. Neuroleptika dürfen nicht mit Alkohol oder anderen Wirkstoffen, die dämpfend auf das Zentralnervensystem wirken, eingesetzt werden.
    SCHLAFMITTEL
    © thinkstockphotos.de /Getty/Fuse
    Bei Schlafstörungen können einfache Hausmittel wie ein heißes Bad einen erholsamen Schlaf fördern. So kann man auf Schlafmittel, die oft mit Nebenwirkungen verbunden sind und abhängig machen können, verzichten.
    Schlaflosigkeit lässt sich mit einer Vielzahl von Schlafmitteln behandeln, die auch als Hypnotika bezeichnet werden. Die Wirksamkeit dieser Mittel lässt bereits nach wenigen Tagen nach. Sie sollten daher nur kurzfristig eingesetzt werden, um ein gesundes Schlafmuster wiederherzustellen. Bei der Langzeitbehandlung von Schlafstörungen ist es notwendig, die tiefer liegende Ursache des Problems aufzuarbeiten.
    Arten von Schlafmitteln
    Es gibt fünf Hauptgruppen von Wirkstoffen, die den Schlaf fördern. Einige von ihnen werden auch zur Behandlung anderer Störungen eingesetzt. Barbiturate und Benzodiazepine sind Hypnotika, die auch bei Angststörungen angewendet werden (jedoch in niedrigerer Dosierung als bei Schlafstörungen). Antidepressiva werden in einigen Fällen von Depressionen eingesetzt, in denen Schlafstörungen zu den Symptomen gehören. Darüber hinaus gibt es neben den Barbituraten und Benzodiazepinen andere Hypnotika sowie einige Antihistaminika. Antihistaminika werden am häufigsten zur Behandlung von Allergien angewendet, werden aber gelegentlich auch bestimmten Personen verschrieben, die unter Schlafstörungen leiden.
    Wirkungsweise von Schlafmitteln
    Man geht davon aus, dass alle Schlafmittel im Wesentlichen über eine Dämpfung der Hirnfunktion wirken. Einige Mittel, z.B. Barbiturate, besitzen eine weitgehend nicht-selektive dämpfende Wirkung. Andere wiederum, insbesondere Benzodiazepine, verfügen über selektivere Wirkungen, hauptsächlich auf die Stimmung. Sie sind in den Fällen besonders wirksam, in denen Angst zur Schlaflosigkeit beiträgt.
    Nebenwirkungen von Schlafmitteln
    Aufgrund ihrer dämpfenden Wirkung auf das Gehirn verändern Schlafmittel die gewöhnlichen Schlafmuster. Normalerweise wechseln Tiefschlafphasen mit Traumphasen ab und beide Arten von Schlaf können durch Hypnotika beeinträchtigt sein. Diese Veränderungen der Schlafmuster können dazu führen, dass sich die Betroffenen noch weniger erholt fühlen als nach einer Nacht ohne Schlafmittel.
    Menschen, die Schlafmittel benutzen, können am nächsten Morgen unter einer Art »Kater« leiden, sich schläfrig und schwindelig fühlen; dies kommt insbesondere bei Barbituraten

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