Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

vor. Diese Erscheinungen können auch bei Menschen auftreten, die Benzodiazepine mit Langzeitwirkung einnehmen, was sich jedoch durch die Anwendung von Mitteln mit Kurzzeitwirkung vermeiden lässt. Schlafmittel mit Langzeitwirkung sind beispielsweise Nitrazepam (allgemein bekannt unter seinem Handelsnamen Mogadon), Flunitrazepam und Flurazepam. Zu den Mitteln mit Kurzzeitwirkung zählen unter anderem Loprazolam, Lormetazepam und Temazepam.
    Werden Schlafmittel über lange Zeit angewendet, ist es wichtig, vor einem Absetzen des Mittels medizinischen Rat einzuholen, da es zu Entzugserscheinungen, beispielsweise erneuter Schlaflosigkeit, Alpträumen und Angst, kommen kann. Barbiturate und Benzodiazepine sind diejenigen Schlafmittel mit dem höchsten Suchtpotenzial, was zu körperlicher oder psychischer Abhängigkeit führen kann. Darüber hinaus besteht das Risiko einer Überdosierung; hierzu kann es kommen, wenn der Betroffene das Medikament über mehr als einige Wochen eingenommen hat und feststellt, dass die Wirkung nachlässt.
    ALTERNATIVE THERAPIEN
    Viele Menschen ziehen es vor, bei psychischen Problemen nur in Notfällen auf Medikamente zurückzugreifen und finden eine gewisse Linderung durch alternative Behandlungsansätze. Es gibt ein breites Spektrum von Therapien, die bei der Behandlung von Angst, leichten Fällen von Depression und Schlafstörungen von Nutzen sein können. Diese Therapien besitzen den Vorteil, dass sie – wenn überhaupt – nur mit geringen Nebenwirkungen verbunden sind und nicht abhängig machen.
    Alternative Behandlungsmöglichkeiten bei Angst
    Es gibt eine Vielzahl alternativer Therapieansätze, die Angst mindernd wirken können. Hierzu gehören die Anwendung von Kräutern, homöopathische Mittel und Blütenessenzen.
    Wichtige Kräuter, mit denen sich Angst behandeln lässt, sind u.a. Kavapfeffer (Piper methysticum) und Baldrian (Valeriana officinalis). Kavapfeffer enthält aktive Bestandteile, so genannte Kavalactone, die anscheinend entspannend auf das Zentralnervensystem wirken. Klinische Studien lassen darauf schließen, dass die Angst lösende Wirkung von Kavapfeffer ebenso groß sein kann wie diejenige von Benzodiazepinen. Allerdings scheint Kavapfeffer nicht mit den potenziell drastischen Nebenwirkungen verbunden zu sein, die schulmedizinische Angst lösende Mittel aufweisen können. Außerdem scheint die Pflanze entspannend zu wirken, ohne dabei die mentale Wachsamkeit zu beeinträchtigen. Kavapfeffer sollte jedoch nicht in der Schwangerschaft oder Stillzeit angewendet werden.
    Baldrian ist ein weiteres Kräuterheilmittel, das eine leicht beruhigende Wirkung auf Körper und Geist haben kann. Baldrian wird häufig mit der Passionsblume (Passiflora incarnata) und mit Hopfen (Humulus lupulus) kombiniert.
    Einige Menschen, die an Angststörungen oder Depressionen leiden, empfinden homöopathische Mittel als nützlich zur Linderung ihrer Probleme. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die mentalen und körperlichen Symptome der Patientin weitgehend mit dem Profil eines bestimmten homöopathischen Mittels übereinstimmen. Konsultieren Sie dazu am besten einen qualifizierten Homöopathen.
    Auch bestimmte Blütenmittel (Blütenauszüge, die auf homöopathische Stärke verdünnt wurden) können bei Angst helfen. Hierzu zählen Espe bei Menschen, die unter scheinbar grundloser Angst leiden, und Mimulus bei Personen, die in bestimmten Situationen ängstlich reagieren.
    Man geht davon aus, dass homöopathische Mittel und Blütenessenzen in der Schwangerschaft ohne Bedenken angewendet werden können und für alle Altersgruppen geeignet sind.
    Alternative Behandlungsmöglichkeiten bei Depression
    Alternative Therapieansätze können für Menschen mit leichteren Depressionen hilfreich sein. Personen mit mittelschweren bis schweren Depressionen sollten dagegen eine schulmedizinische Behandlung mit Antidepressiva und/oder eine Psychotherapie in Betracht ziehen.
    Kürzlich durchgeführte Studien weisen darauf hin, dass sich Depressionen mit Johanniskrautextrakt (Hypericum perforatum) ebenso wirksam behandeln lassen wie mit schulmedizinischen Medikamenten. Johanniskraut scheint darüber hinaus bei der Behandlung von Schlaflosigkeit und sogar in einigen Fällen von saisonaler Depression zu wirken. Wissenschaftliche Untersuchungen weisen darauf hin, dass das Johanniskraut möglicherweise ähnlich wirkt wie MAOI-Antidepressiva, indem es die Monoaminoxidase blockiert und die Verfügbarkeit der