Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Titel: Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brockhaus Hrsg
Vom Netzwerk:
finden können, die zuvor unerreichbar schienen.
    Manchmal findet eine Paartherapie zunächst nur mit einem Partner statt. Der Therapeut versucht herauszufinden, wie der eine Partner zu dem anderen steht und versucht ihm zu helfen, für das Verhalten und die Ansichten des anderen Partners Verständnis aufzubringen. Schließlich wird der andere Partner in die Therapiesitzungen miteinbezogen. Der Therapeut kann dem Klienten auch Bewältigungsstrategien anbieten, um mit dem Verhalten des abwesenden Partners besser zurecht zu kommen.
    Paartherapiesitzungen werden in der Regel etwa einmal wöchentlich oder seltener durchgeführt. Je nach dem, was für ein Problem vorliegt, kann das Paar mit dem Therapeuten nur wenige Male oder über mehrere Monate hinweg arbeiten.
    Zahlreiche Paare, die sich zu einer Therapie entschließen, suchen Rat zu sexuellen Problemen. Die Sexualtherapie wird gewöhnlich von Therapeuten durchgeführt, die speziell darin ausgebildet wurden.
    Die Sexualtherapie kann verschiedene Formen der Psychotherapie einschließen; so sollen durch Gespräche zugrunde liegende psychologische Ursachen des Problems aufgedeckt werden. Auch Methoden der Verhaltenstherapie können Klienten helfen, sich in ihrem Körper und mit ihrer Sexualität wohler zu fühlen und spezielle körperliche Probleme wie z.B. Erektionsstörungen oder Anorgasmie zu überwinden.
    Die Klienten werden häufig angeregt, bestimmte Übungen je nach Problem allein oder mit dem Partner zu Hause durchzuführen. In den folgenden Sitzungen haben die Klienten Gelegenheit, Fortschritte zu diskutieren. Bei der Sexualtherapie handelt es sich nicht notwendigerweise um einen langwierigen Prozess.
    Psychotherapie bei Kindern
    Kinderpsychotherapeuten sind speziell für die Arbeit mit Kindern ausgebildet, die an Problemen wie Depression, Angst, aggressivem Verhalten, Lernstörungen sowie Ess- und Schlafstörungen leiden. Die meisten Kinderpsychotherapeuten arbeiten mit ähnlichen Ansätzen wie bei Erwachsenen. Die Behandlung wird lediglich auf das Alter, den Gesundheitszustand und den mentalen und emotionalen Entwicklungsstand des Kindes zugeschnitten.
    Auch wenn theoretisch eine Vielzahl von psychotherapeutischen Methoden eingesetzt werden kann, konnten mit der Verhaltenstherapie bei Kindern besonders gute Ergebnisse erzielt werden. Die Verhaltenstherapie setzt vor allem Belohnungen ein, um das Verhalten von Kindern zu ändern. Diese Form der Therapie ist nicht von sprachlichen Fähigkeiten oder Einsicht in die eigene Persönlichkeit abhängig, was sie für Kinder mit Lernschwierigkeiten oder autistische Kinder besonders geeignet erscheinen lässt. Wenn bei der Psychotherapie von Kindern Methoden eingesetzt werden, die auf Sprache und Analyse basieren, sind dies Techniken, die den Ausdruck problematischer Emotionen und Ängste erleichtern. Hierzu gehören die Spiel-, die Kunst- und die Musiktherapie.

Psychopharmaka
    Eine Therapie mit Psychopharmaka ist häufig wesentlicher Bestandteil der Behandlung bei psychischen Problemen. Sie zeigt oft eine relativ schnelle Wirkung und lindert die mentalen und manchmal körperlichen Symptome. Allerdings können Arzneimittel das eigentliche psychische Problem auch »überdecken«, da sie zwar die Symptome lindern, nicht aber die tiefer liegende Ursache des Problems behandeln. Daher können bei einer Person, die ausschließlich medikamentös behandelt wird, die psychischen Probleme wieder auftauchen, wenn die Behandlung abgesetzt wird.
    Zu den wichtigsten Psychopharmaka, die zur Behandlung psychischer Probleme verschrieben werden, gehören Angst lösende Medikamente, Antidepressiva, Neuroleptika und Beruhigungsmittel. Alle diese Wirkstoffe sind verschreibungspflichtig, d.h. nicht freiverkäuflich. Kurz gefasst wirken diese Mittel über eine Veränderung der Hirnchemie. Diese Wirkstoffe können schwere und unangenehme Nebenwirkungen haben und besitzen zum Teil ein hohes Suchtpotenzial. Die Abhängigkeit von Angst lösenden Medikamenten und Schlafmitteln beispielsweise ist ein schwerwiegendes gesellschaftliches Problem, das häufig übersehen wird. Aus diesen Gründen bevorzugen manche Menschen, insbesondere solche mit leichteren psychischen Problemen, alternative Behandlungsmöglichkeiten.
    Die zunehmende Verschreibung von Psychopharmaka bei Kindern und Jugendlichen ist – außer bei schweren Erkrankungen – höchst bedenklich. Hier ist der Gang zur Beratungsstelle oder zur Kinderpsychotherapeutin

Weitere Kostenlose Bücher