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Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Titel: Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brockhaus Hrsg
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vorzuziehen.
    PSYCHOPHARMAKA – JA ODER NEIN?
    Ob eine medikamentöse Behandlung die richtige Wahl ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. der Art des psychischen Problems, dem allgemeinen Gesundheitszustand und ob der Betroffene in der Lage ist, einen vorgeschriebenen Behandlungsplan zu befolgen. Stellen Sie Ihrem Arzt folgende Fragen:
    • Wie effektiv ist die Behandlung?
    • Wie wirkt die Behandlung und wie schnell kann ich mit einem Nutzen rechnen?
    • Ist die Behandlung mit Nebenwirkungen verbunden und wie lange halten diese wahrscheinlich an?
    • Kommt es bei dem Medikament zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder mit Nahrungsmitteln?
    • Wie lange muss ich das Medikament einnehmen?
    • Kann ich von dem Medikament abhängig werden?
    • Kann ich das Mittel jederzeit sofort absetzen oder muss die Dosis kontinuierlich reduziert werden?
    • Gibt es andere Behandlungsmöglichkeiten?
    ANGST LÖSENDE MEDIKAMENTE
    © shutterstock.com /Dmitriy Shironosov
    Manche Situationen, wie zum Beispiel eine Präsentation am Arbeitsplatz, können durchaus im Vorfeld Angst auslösen. Nur als letztes Mittel sollte man zu angstlösenden Medikamenten greifen.
    Angst lösende Medikamente werden u.a. bei der generalisierten Angststörung, bei Phobien und bei Zwangsstörungen verschrieben.
    Angst lösende Wirkstoffe
    Es gibt vier Hauptgruppen Angst lösender Wirkstoffe (auch Anxiolytika genannt): Barbiturate, Benzodiazepine, buspironähnliche Wirkstoffe und Betablocker. Jede Gruppe wirkt anders und wird bei unterschiedlichen Problemen und Störungen verschrieben.
    Barbiturate wurden früher häufig als Beruhigungs- und Schlafmittel eingesetzt. Da Barbiturate jedoch körperlich und psychisch abhängig machen und eine Überdosierung unter Umständen tödlich sein kann, wurden sie weitgehend durch neuere und sicherere Wirkstoffe ersetzt.
    Benzodiazepine werden vermutlich am häufigsten zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt. Sie werden gelegentlich auch als leichte Tranquilizer bezeichnet. (Starke Tranquilizer werden zur Behandlung einiger psychotischer Störungen eingesetzt.) Aufgrund ihrer beruhigenden Wirkung werden Benzodiazepine gelegentlich auch zur Behandlung von Schlaflosigkeit verschrieben.
    Buspiron hat im Gegensatz zu Benzodiazepine keine sedative Wirkung (d.h. es dämpft nicht die Funktionen des zentralen Nervensystems) und führt nicht zur Abhängigkeit. Es wird zumeist bei chronischen Angststörungen und zur Kurzzeitbehandlung von Angstsymptomen eingesetzt.
    Betablocker können bei der Behandlung von Angststörungen, z.B. Panikattacken und Phobien, von Nutzen sein, auch wenn ihre Hauptanwendungsgebiete Bluthochdruck (Hypertonie) und Herzerkrankungen wie Angina pectoris sind. Dieser Wirkstofftyp lindert nicht die Angst an sich, sondern die körperlichen Auswirkungen der Angst (insbesondere Herzklopfen und Muskelzittern). Die kurzzeitige Anwendung von Betablockern kann Menschen helfen, die an exzessiver Angst in bestimmten Situationen leiden.
    BETABLOCKER
    Betablocker tragen dazu bei, Angst zu lindern, indem sie die physiologische Erregung blockieren, die im Zusammenhang mit der Wahrnehmung Furcht erregender Situationen auftritt:
    Wie wirken Angst lösende Medikamente?
    Barbiturate unterdrücken die Aktivität des zentralen Nervensystems. Dies bedeutet, dass die Person, die an Angst leidet, sich der Angstursachen weniger bewusst ist und sich schläfrig und entspannt fühlt.
    Benzodiazepine steigern die Wirkung des Neurotransmitters GABA (Gammaaminobuttersäure). Hierdurch wird die Übertragung elektrischer Nervenimpulse im Gehirn gehemmt, und bestimmte Hirnaktivitäten, die Angst auslösen können, laufen langsamer ab. Benzodiazepine haben eine stärkere Wirkung als Barbiturate.
    Man nimmt an, dass Buspiron über ein Nachahmen der Aktivität von Serotonin wirkt, einem Neurotransmitter, dem eine wichtige Rolle bei Schlaf, Stimmung und Aggression zukommt. Ein Nachteil des Wirkstoffs besteht darin, dass zwei Wochen bis zum Eintritt der Wirkung vergehen können.
    Betablocker hemmen bestimmte Zellrezeptoren, die so genannten Betarezeptoren. Betarezeptoren finden sich in Herz-, Arterien- und Muskelgewebe, kommen jedoch auch in anderen Körperregionen vor, in denen Adrenalin und Noradrenalin als Hormon bzw. Neurotransmitter des sympathischen Nervensystems fungieren. Betablocker hemmen die Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin: Jemand, der an akuter Angst oder Panik leidet, erlebt nicht den

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