Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit
spezifischen Reiz ausgelöst. Dies können bestimmte Situationen, z.B. Fliegen, oder bestimmte Objekte wie Spinnen oder Hunde sein. Der Versuch, die gefürchtete Situation oder das Angstobjekt zu meiden, kann den Betroffenen in seiner Lebensführung erheblich beeinträchtigen.
Zwangsstörungen
Bei Menschen mit Zwangsstörungen treten sich zwanghaft wiederholende Gedanken, Emotionen oder Handlungen auf, die mit Ängsten verbunden sind. Die Betroffenen führen sich wiederholende Verhaltensweisen oder Rituale aus, um ihre Angst zu lindern. Zu solchen rituellen Handlungen gehört ständiges Händewaschen oder häufiges Überprüfen, z.B. ob die Tür abgeschlossen oder der Herd ausgeschaltet ist.
Posttraumatische Belastungsstörung
Zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung kann es kommen, nachdem eine Person eine für sie sehr belastende Erfahrung gemacht oder ein schreckliches Ereignis durchlebt hat, etwa eine Vergewaltigung, ein Gewaltverbrechen, einen schweren Unfall oder eine Naturkatastrophe. Die Betroffenen erleben wie in einer Rückblende (»Flashback«) immer wieder das traumatische Ereignis und leiden häufig unter Schlaf- und Konzentrationsstörungen.
MÖGLICHE URSACHEN VON ANGSTSTÖRUNGEN
Für die Entwicklung von Angststörungen gibt es im Wesentlichen vier Erklärungsansätze: Lerntheorie, kognitive Theorie, der psychoanalytische Ansatz und die Erklärung durch physiologische Faktoren.
Lerntheorie
Gemäß des lerntheoretischen Ansatzes entstehen Angststörungen hauptsächlich durch erlernte Hilflosigkeit. Vertreter und Vertreterinnen dieser Theorie gehen davon aus, dass das Gefühl, keine Kontrolle zu haben, eine zentrale Rolle bei Angststörungen spielt. Angst kann sich als Reaktion auf einen spezifischen, unangenehmen Reiz entwickeln, über den der Betroffene keinerlei Kontrolle besitzt. Dieses Gefühl von Hilflosigkeit und daraus folgender Angst kann schließlich vorherrschend werden und durch alle möglichen Reize ausgelöst werden.
Kognitive Theorie
Der kognitiven Theorie zufolge ist für die Entwicklung von Angststörungen entscheidend, welche Einstellung die Betroffenen gegenüber Situationen und Ereignissen, insbesondere möglichen Gefahren, haben. Vereinfacht dargestellt schätzen Menschen mit Angststörungen Situationen unrealistisch ein. Sie neigen dazu, die mögliche Bedrohung in einer Situation überzubewerten. Diese Menschen befinden sich sowohl psychisch als auch physisch in einem ständigen Alarmzustand.
Psychoanalytische Theorien
Die psychoanalytische Theorie geht davon aus, dass Angststörungen ihren Ursprung in inneren Konflikten haben, speziell dem unbewussten Konflikt zwischen »Ich« und »Es«. Das Es sucht nach einem Ventil für bestimmte, häufig sexuelle oder aggressive, Impulse. Das Ich verhindert jedoch, dass diese Impulse ausgelebt werden, da es befürchtet, dass dies eine Bestrafung nach sich ziehen würde. Als Ergebnis dieses Konflikts empfindet der Betroffene Angst, doch da der Konflikt unbewusst abläuft, weiß er nicht, warum er ein ungutes Gefühl hat.
Nach der psychoanalytischen Theorie kann auch eine schlechte oder inadäquate Eltern-Kind-Beziehung zu der Furcht, geliebte Personen oder Objekte zu verlieren und damit zu chronischer Angst führen.
Physiologische Faktoren
Wissenschaftliche Untersuchungen über die physiologischen Ursachen von Angststörungen haben ergeben, dass das Zentralnervensystem bei einigen Betroffenen stärker erregt ist. Dies führt dazu, dass Personen auf Reize und Stressfaktoren von außen besonders intensiv reagieren. Mögliche Gründe hierfür könnten ein Ungleichgewicht der Neurotransmitter wie Serotonin sein oder eine pathologische Reaktion in dem Teil des menschlichen Gehirns, der für die »Kampf-oder-Flucht«-Reaktion verantwortlich ist. Diese führt zu einer starken Adrenalinausschüttung, die sich auf den gesamten Organismus auswirkt.
Auch genetische Faktoren spielen möglicherweise eine Rolle: Menschen mit einem nahen Verwandten, der an einer Angststörung leidet, sind eher gefährdet, selbst eine Angststörung zu entwickeln. Studien mit eineiigen Zwillingen haben ergeben, dass, wenn ein Zwilling an einer Angststörung leidet, der andere mit 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit ebenfalls eine solche Störung entwickelt. Es ist allerdings noch unklar, ob dieser Umstand auf eine genetische Disposition oder auf erlerntes Verhalten zurückzuführen ist.
Ein schwankender Blutzuckerspiegel (unter Umständen durch Diäten oder
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