Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit
Fasten verursacht), zu hoher Koffein- oder Alkoholkonsum, die Einnahme von Amphetaminen oder auch Drogenentzug können ebenfalls Angst auslösen.
Depressionen sind oft von Angstempfindungen begleitet. Bei etwa der Hälfte aller Menschen, die an Panikstörungen oder Phobien leiden, ist irgendwann einmal im Leben eine klinisch manifeste Depression aufgetreten. Personen mit Angststörungen entwickeln mit höherer Wahrscheinlichkeit als die Allgemeinbevölkerung eine Depression. Bisher konnte nicht geklärt werden, ob Depression das Ergebnis chronischer Angst ist oder ob es sich um ein davon unabhängiges Phänomen handelt.
ANZEICHEN VON ANGSTSTÖRUNGEN
Bei Menschen mit Angststörungen treten als Folge der extrem starken Stimulierung des autonomen Nervensystems körperliche, mentale und emotionale Symptome sowie spezifische Verhaltensänderungen auf. Menschen, die an Panikattacken leiden, entwickeln vergleichbare Symptome, die jedoch wesentlich stärker ausgeprägt sind.
Körperliche Symptome von Angst
Wird eine Person mit einem Angst auslösenden Reiz konfrontiert, werden im Gehirn eine Reihe physiologischer Reaktionen in Gang gesetzt, die man als »Kampf-oder-Flucht«-Mechanismus bezeichnet. Eines der Hauptmerkmale dieser Reaktion ist ein plötzlicher Adrenalinschub, der die Betroffenen in die Lage versetzt, sich dem Angst auslösenden Faktor zu stellen oder zu fliehen. Da Kampf oder Flucht nicht immer angemessene Maßnahmen sind, kann der Mensch den natürlichen Abwehrmechanismus, den der Organismus bereitstellt, nicht immer nutzen.
Die im Rahmen der »Kampf-oder-Flucht«-Reaktion hormonell ausgelösten Emotionen und Empfindungen sind äußerst unangenehm. Folgende Symptome können u.a. auftreten: nervöse Magenbeschwerden, Durchfall, häufiger Harndrang, Mundtrockenheit und starkes Durstgefühl, Muskelverspannungen, Schweißausbrüche, Rötung der Haut oder feucht-kalte Haut und erhöhte Herzfrequenz. Bei Personen, die unter chronischer Angst leiden, treten häufig Spannungskopfschmerzen und Schlafstörungen auf. Auch der Sexualtrieb kann vermindert sein.
Mentale und emotionale Symptome von Angst
Menschen mit Angststörungen können auch mentale oder emotionale Symptome entwickeln. Hierzu gehören Schreckhaftigkeit, nervöse Unruhe und Konzentrationsstörungen. Viele ängstliche Menschen erwarten ständig, dass Probleme oder Katastrophen über sie hereinbrechen könnten und fühlen sich schon von geringeren Schwierigkeiten überfordert. Sie sind oft unentschlossen, überempfindlich gegenüber Kritik, ungeduldig und reizbar. Manche fühlen sich ständig besorgt oder haben das Gefühl, es stehe ihnen eine verhängnisvolle Katastrophe bevor.
Anzeichen von Panikattacken
Auch Menschen, die an Panikattacken leiden, sind von allen genannten Angstsymptomen betroffen; diese sind jedoch bei ihnen wesentlich stärker ausgeprägt. Bei einer Panikattacke treten die mit dem »Kampf-oder-Flucht«-Mechanismus verbundenen Empfindungen in extrem verstärkter Form auf. Panikattacken sind für den Betroffenen oft äußerst beunruhigend oder sogar mit Todesangst verbunden. Zu den Anzeichen von Panikattacken gehören:
• Kurzatmigkeit und Atembeschwerden
• Herzklopfen bzw. das Gefühl, das Herz schlage schneller als normal
• Brustschmerzen oder Brustenge
• Zittern, Schwindel, sich unsicher auf den Beinen fühlen
• Kribbeln in Händen und Füßen
• Schweißausbrüche
• das Gefühl, zu ersticken oder erdrückt zu werden
• das Gefühl, ohnmächtig zu werden
• das Gefühl, verrückt zu werden, die Kontrolle zu verlieren oder zu sterben.
Während einer Panikattacke hyperventilieren die Betroffenen, d.h. sie atmen ungewöhnlich tief oder schnell. Dies führt zu einem starken Abfall des Kohlendioxidspiegels im Blut, der für zahlreiche bei Panikattacken auftretende Symptome wie das Gefühl, ohnmächtig zu werden und Schwindel verantwortlich ist. Durch das Atmen in eine Papiertüte hinein lassen sich die Kohlendioxidwerte im Blut wieder normalisieren und die Symptome klingen ab.
Auch wenn solche Panikattacken extrem unangenehm und bedrohlich sind, dauern sie doch häufig nur wenige Minuten und sind selten mit einer schweren Erkrankung verbunden. Die Symptome selbst verursachen bei den Betroffenen keine körperlichen Schäden; es kann jedoch bei starkem Kontrollverlust unter Umständen zu Unfällen kommen. Die Symptome erreichen einen Höhepunkt und werden dann automatisch wieder schwächer.
Panikattacken
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