Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit
werden oftmals durch spezielle Situationen ausgelöst, die individuell verschieden sind. Sie können auch unerwartet und ohne ersichtlichen Grund auftreten. Auch eine falsche Interpretation körperlicher Anzeichen, ob bewusst oder unbewusst, kann eine Panikattacke auslösen. So kann sich der Betroffene schwindelig fühlen (weil ihm vielleicht zu warm ist oder er sich in einem stickigen Raum aufhält) und dann fälschlicherweise aus diesem Schwindelgefühl schließen, dass er gleich ohnmächtig wird. Dies kann wiederum mehr Angst und Furcht auslösen, insbesondere dann, wenn die Betroffene glaubt, dass sie aufgrund einer schweren Erkrankung zusammenbrechen wird. Die Panik verstärkt sich selbst und ruft dabei weitere Symptome hervor, z.B. einen beschleunigten Herzschlag, Schweißausbrüche und eine unkontrollierbare Flut beängstigender Gedanken. Die Person geht möglicherweise davon aus, dass sie die Kontrolle verloren hat und kurz vor einem Zusammenbruch steht. Diese Unvorhersagbarkeit und »Explosion« von Symptomen sind es, die Panikattacken zu einem solch Angst einflößenden Ereignis machen.
Viele Menschen erleiden nur eine einzige Attacke im Zusammenhang mit einem besonders belastenden Ereignis oder leiden nur über einen kurzen Zeitraum an Panikattacken. Andere neigen hingegen zu immer wiederkehrenden Attacken über einen sehr viel längeren Zeitraum; diese Menschen sollten eine psychotherapeutische Behandlung nutzen.
BEHANDLUNG VON ANGSTSTÖRUNGEN
Zur Behandlung von Angststörungen steht eine Vielzahl von Methoden zur Verfügung. Die beiden wichtigsten sind hierbei die medikamentöse und die Psychotherapie, die auch miteinander kombiniert werden können. Auch alternative Ansätze können hilfreich sein.
Psychotherapie
Psychotherapeutische Methoden können dem Betroffenen helfen, effektiver mit seiner Angst umzugehen, die Ursache tief liegender Ängste zu ergründen und negative Verhaltensweisen zu ändern.
Durch verhaltenstherapeutische Maßnahmen werden die Betroffenen angeregt, bestimmte Verhaltensmuster oder Verhaltensweisen, die Teil des Problems sind, zu erkennen und zu ändern. Verhaltenstherapeuten setzen häufig Desensibilisierung oder direkte Reizkonfrontation (Flooding) ein. Diese Therapieansätze haben sich insbesondere bei der Behandlung von Phobien und Zwangsstörungen als wirksam erwiesen. Generalisierte Angststörungen sind dagegen schwieriger zu behandeln, vielleicht deshalb, weil die Ängste, die hierbei auftreten, nicht durch einen bestimmten Reiz ausgelöst werden.
Kognitive Therapiemaßnahmen unterstützen die Betroffene beispielsweise darin, ihre Denkmuster zu verändern. Die Betroffene wird angeregt, sich ihrer negativen Gedanken bewusst zu werden und sie durch positive Bewältigungsstrategien zu ersetzen. Die Therapie macht sich die Wirkung zunutze, die Gedanken auf Emotionen und Verhaltensweisen haben können. Ebenso, wie sich eine Person in einen Angstzustand »hineindenken« kann, ist es möglich, bei der Betroffenen durch Veränderung negativer Denkmuster ein Gefühl des Wohlbefindens hervorzurufen.
Psychoanalytische Therapiemethoden versuchen, unterdrückte Konflikte und Probleme in der Vergangenheit einer Person aufzuarbeiten, die als Ursache der Angstgedanken und des Angstverhaltens in der Gegenwart betrachtet werden. Techniken wie freies Assoziieren und Traumanalyse werden dabei eingesetzt.
Medikamentöse Behandlung
Bei der Behandlung von Angststörungen können verschiedene Arzneimittel von Nutzen sein. Tranquilizer wie Benzodiazepine gehören zu den wichtigsten Medikamenten, die zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt werden. Benzodiazepine besitzen eine stark sedative (beruhigende) Wirkung und lindern die Angst durch die Unterdrückung bestimmter Hirnfunktionen. Sie blockieren die Kommunikation zwischen den Nervenzellen, was zu einer Verringerung der Hirnaktivität führt. Sie können bei der Behandlung von Symptomen zwar von Nutzen sein, führen jedoch manchmal bereits nach vierwöchiger regelmäßiger Anwendung zur Abhängigkeit. Diese Wirkstoffe eignen sich am besten zur Kurzzeitbehandlung, z.B. in einer schwierigen Phase oder einer akuten Krise, aber auch dann kann es nach dem Absetzen der Medikamente bei den Betroffenen zu unangenehmen Entzugserscheinungen kommen. Tranquilizer können auch Nebenwirkungen wie Lethargie, Schläfrigkeit und Vergesslichkeit verursachen. Ein weiterer Nachteil besteht in einer hohen Rückfallrate nach dem Absetzen der
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