Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christy Reece
Vom Netzwerk:
ab und hob seine Waffe. Aber schon wieder ging diese Schlampe auf ihn los, und diesmal bemerkte er etwas Scharfes, das in seine Seite stach. Verflucht, sie hatte ihm ein Messer in den Leib gestoßen! Er brüllte vor Zorn, hieb mit einem Arm nach ihr und traf sie, sodass sie gegen den Tisch knallte und sich nicht mehr rührte.
    Sein Arm und seine Seite schrien vor Schmerzen von der Kugel und der Messerwunde. Mitch wandte sich wieder zu seinem Bruder. Eine am Boden, noch einer zu erledigen. Abermals hob er die Waffe und … Rumms! Sengende Hitze peitschte durch seinen Bauch. Er sah den entschlossenen Ausdruck in Michaels Augen, bevor ein weiterer peinigender Schmerzblitz durch seinen Kopf schoss, und dann … nichts …
    Zwischen Mitchs letztem Atemzug und seinem nächsten begann Noah zu beten. Kriechend bewegte er sich auf Samara zu. Er hatte ein Knacken gehört, als sie fiel. Bitte, Gott, bitte , murmelte er wieder und wieder. Fetzen von Gebeten, die er nicht mehr gehört hatte, seit seine Mutter gegangen war, jagten ihm dabei durch den Kopf.
    Er war schon fast bei ihr, als die Haustür aufflog und eine Männerstimme brüllte: »Stopp!«
    Noah ignorierte das Kommando. Bei Samara zu sein war wichtiger als alles andere.
    »Runter! Flach auf den Boden!«
    Ein Fuß rammte in seinen Rücken und zwang ihn hinunter. »Ich sagte Stopp!«
    Sein Gesicht platt auf den Dielen, bemühte Noah sich zu sehen, was los war. Zwei Leute rannten auf die kleine, reglose Gestalt in der Ecke zu.
    Schmerz und Zorn explodierten in ihm. Er musste zu ihr, sie retten! »Rührt sie nicht an!«, brüllte er. »Wagt es ja nicht, sie anzurühren!«
    Der Fuß auf seinem Rücken drückte noch fester. »Maul halten.«
    »Lass ihn«, befahl eine andere Stimme.
    Sowie der Druck auf Noahs Rücken weniger wurde, blickte Noah auf und nur noch zu Samara. Alles andere um sich herum beachtete er gar nicht, als er auf sie zukrabbelte.
    Sanitäter überprüften ihre Vitalfunktionen. Schwarzes Seidenhaar bedeckte ihr Gesicht, sodass Noah sie nicht richtig sehen konnte.
    Endlich erreichte er ihre Füße und berührte sie. »Mara«, stöhnte er, was sich beinahe unmenschlich gequält anhörte.
    »Sie atmet.« Die Worte, die ein Sanitäter zu dem anderen sagte, waren die kostbarsten, die Noah in seinem Leben gehört hatte.
    »Noah?«
    »Bleiben Sie bitte ruhig liegen, Miss. Sie könnten einen Schädelbruch oder eine Gehirnerschütterung haben.«
    »Ich muss Noah sehen«, hauchte sie mit belegter Stimme. »Noah?«
    Ausgerechnet in diesem Moment hatte Noah einen Kloß von der Größe Alabamas im Hals, den er nur mit größter Anstrengung herunterschlucken konnte. »Ich bin hier, Babe«, krächzte er.
    Allen Ermahnungen der Sanitäter zum Trotz, hob sie den Kopf und grinste sogar. »Du lebst.«
    Um Noahs Selbstbeherrschung war es geschehen. Er krabbelte zu ihr, ungeachtet der leisen Flüche der Sanitäter, stieß die Männer aus dem Weg und nahm Samara in seine Arme. Zitternd vor Gefühlen, von deren Existenz er gar nichts gewusst hatte, wiegte er sie in seinen Armen.
    Wie lange sie so dahockten, wusste er nicht. Als sich eine Hand auf seine Schulter legte, blickte er auf in die Augen eines jungen Officers. Das Mitgefühl und Verständnis des Mannes hätten ihn früher gestört, aber das tat es nicht mehr. Samara war am Leben. Für Noah gab es nichts Wichtigeres als das.
    »Sir, wir müssen Sie beide ins Krankenhaus bringen.«
    Außerstande, die Frau loszulassen, die sich so fest an ihn klammerte, nickte er zu den Leuten, die bei seinem Bruder standen. »Er ist tot.« Das war keine Frage. Sein zweiter Schuss, genau zwischen die Augen gezielt, hatte die Geschichte ein für alle Mal beendet.
    »Ja, er ist tot. Lassen Sie uns Sie und Miss Lyons ins Krankenhaus bringen. Ich bräuchte dann später noch Ihre Aussagen.«
    Noah hatte seine Arme noch um Samara geschlungen, aber sie löste sich schließlich aus der Umarmung. Tränen füllten ihre Augen und tröpfelten über ihre Wangen, während sie zaghaft lächelte. »Du hast mich schon wieder gerettet.«
    Ihm stockte der Atem, weil er mit den Gefühlen kämpfte, die in ihm tobten und ihn in ihren Mahlstrom hinabzuziehen drohten. Wie typisch für Samara, dass sie die offensichtlichen Fakten nicht erkannte! »Nein, diesmal hast du mich gerettet.«

22
    Erschöpft und verwirrt streckte Samara die Hand nach Noah aus und griff ins Leere. Ein Schluchzen baute sich in ihrer Kehle auf, kroch über ihre Lippen und hallte durch den

Weitere Kostenlose Bücher