Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)
schaue.“
„Dem kann ich nur zustimmen. Auch wenn es sehr überraschend kommt, halte ich Kara für eine ausgesprochen gute Wahl.“
„Ist sie das?“, wollte Gui wissen. Er wusste nichts über diese Frau, außer dass sie die weichsten Lippen besaß, die er je geküsst hatte. Und wenn er sie in den Armen hielt, vergaß er sogar, dass andere Frauen überhaupt existierten.
Kein schlechter Start für eine Affäre, aber eine Heirat? Verdammt, wollte er tatsächlich ernsthaft darüber nachdenken, Kara zu heiraten? Tristans Worte noch im Ohr, wurde ihm klar, dass er es allen Ernstes in Erwägung zog. Weil es trotz allem irgendwie einen Sinn ergab.
Seine beiden besten Freunde waren jetzt verheiratet, und er wollte, dass die Beziehung zwischen ihnen blieb, was sie war. Nur – als einziger Junggeselle des Gespanns wäre er im wahrsten Sinne des Wortes das fünfte Rad am Wagen. Es würde Dinge geben, die er nicht mit ihnen zusammen machen konnte, weil er nicht verheiratet war. Und zwar all jene Dinge, die Gui zeit seines Lebens als Erwachsener tunlichst gemieden hatte.
Aber jetzt … jetzt erschienen ihm diese Dinge auf einmal aus irgendeinem Grund erstrebenswert, und Kara de Montaine … nun, sie war eine Frau, die er sich erstaunlich gut an seiner Seite vorstellen konnte.
„Was weißt du über sie?“
„Sie engagiert sich für diverse Frauen- und Jugendprojekte. Ihre gesamte gemeinnützige Arbeit hat ihren Fokus auf dem Thema Familie“, sagte Tristan. Er schenkte sich ebenfalls einen Scotch ein und trank einen kleinen Schluck.
„Sie wäre eine Bereicherung für die Cuaron-Stiftung“, meinte Gui nachdenklich. Vor fast zehn Jahren hatte er diese Stiftung gegründet, um Kinder von Drogen fernzuhalten. In diversen Projekten wurden Jugendliche dazu ermutigt, sich aktiv in Extremsportarten zu versuchen. Der Hauptsitz der Stiftung war in Madrid, und folglich fanden auch die meisten Aktivitäten in Europa statt, doch Gui hatte im letzten Jahr einen zweiten Stützpunkt in Australien aufgebaut. Und er hatte schon seit Langem im Auge, die Stiftungsarbeit auch auf die Vereinigten Staaten auszudehnen.
„Das würde sie mit Sicherheit“, sagte Christos. „Ich erinnere mich, dass ich mit ihr auf Rinas Geburtstagsfeier im letzten Jahr gesprochen habe. Sie ist sehr intelligent und äußerst eloquent, wenn auch manchmal ein wenig schüchtern.“
Gui kannte die Wurzel ihrer Schüchternheit, war allerdings nicht überrascht, dass sie sie überwunden hatte, um mit Christos zu sprechen. Sie war einfach ein zu mutiger Mensch und ließ sich sicher nicht zurückhalten, wenn ihr etwas wirklich wichtig war. Und ihre Arbeit lag ihr mit Sicherheit am Herzen.
„Wann soll denn die Hochzeit stattfinden?“, wollte Tristan wissen.
Gui schenkte sich noch einen Scotch ein. Er war sich nicht einmal sicher, dass er Kara davon überzeugen konnte, ihn zu heiraten. Allerdings war er sich absolut klar darüber, dass sie ihn – im Gegensatz zu vielen anderen Frauen – nicht einfach wegen seiner Herkunft heiraten würde. Diese Gewissheit machte sie in seinen Augen noch attraktiver. Zum ersten Mal, seit er Elvira kennengelernt hatte, gelang es einer anderen Frau ihn mit ihrer Leidenschaft mehr zu fesseln als Elvira. Was umso erstaunlicher war, da er diese Frau noch gar nicht näher kannte.
Andererseits war genau das auch gefährlich, denn solch eine Leidenschaft loderte meist heftig und schnell auf, um dann um so rascher dahinzuschwinden und unangenehme Wunden zu hinterlassen. Gui hatte während der letzten zehn Jahre eine Menge gelernt, als er zwangsläufig an den Rand des Lebens der Frau gedrängt worden war, die er so leidenschaftlich begehrt hatte.
Aber was genau hatte er eigentlich daraus gelernt?
„Wir haben noch keinen Termin für die Hochzeit festgelegt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob wir das überhaupt an die große Glocke hängen werden“, antwortete Gui auf Tristans Frage.
„Machst du Witze?“, warf Christos ein, ehe er sich ebenfalls einen Drink einschenkte und dann zum Sofa ging und sich darauf fallen ließ. „Rina wird nicht zulassen, dass ihre kleine Schwester überhastet und ohne angemessenen Rahmen heiratet. Und deine Mutter wäre mit Sicherheit stocksauer, wenn du ihr keine vernünftige Hochzeitsfeier bietest.“
Da mochte Christos recht haben. Das alles wurde immer komplizierter. Wenn er Kara und die ganze Situation unter Kontrolle behalten wollte, dann würde er in Rekordzeit um sie werben müssen, um so
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