Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)
und das war ihm auch stets recht gewesen.
„Wirklich, Señor Conde? Ich hatte heute Morgen nämlich schon eine sehr interessante Unterhaltung mit Conde Juan, und er hat mir versichert, Sie seien erst letzte Woche wieder um Elvira herumscharschwänzelt. Also, wann genau haben Sie sich mit meiner Schwester verlobt?“
„Rina, hör auf. Wir brauchen noch einen Augenblick für uns und dann werden wir unten im Frühstückszimmer alles mit dir besprechen. Sei so nett und bitte Cynthia, mir mein übliches Frühstück zu machen.“
Rina sah aus, als wollte sie nicht gehen, aber Kara blieb standhaft, wie Gui staunend registrierte. Sie mochte manchmal nachgiebig und schüchtern wirken, doch sie besaß eine große innere Kraft und unter den entsprechenden Umständen auch erhebliches Durchsetzungsvermögen.
„In Ordnung. Aber ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. In etwas mehr als einer Stunde bin ich im Klub zum Tennis verabredet.“
„Keine Angst. Wir sind gleich da.“
Rina verließ das Zimmer und schloss die Tür nicht gerade lautlos hinter sich. Kara ging hinüber zum Nachtschrank, nahm ihre Kaffeetasse und trank einen großen Schluck. „Gibt es noch etwas, was ich über dich und Elvira wissen sollte, bevor wir nach unten gehen?“
„Es ist nichts zwischen mir und Elvira, und es war auch seit mehr als zehn Jahren nichts zwischen uns.“
„Sehnst du dich noch nach ihr?“
„Nein. Außerdem habe ich dir schon gesagt, dass ich mit dir nicht über sie sprechen will.“
Kara nickte. „Okay. Dann habe ich nur noch eine einzige wichtige Frage.“
„Frag.“
Sie trank noch einen Schluck Kaffee und ging dann langsam durchs Zimmer, um die Tasse auf das Tablett zu stellen, bevor sie Gui wieder anschaute. „Willst du mich wirklich heiraten?“
Noch einmal überlegte er es sich genau, denn er wusste, sobald er sein Wort gegeben hatte, würde er sich an Kara gebunden fühlen, denn er war immer stolz darauf gewesen, ein einmal gegebenes Versprechen auch einzulösen.
„Ja“, antwortete er schließlich. „Ich möchte dich heiraten, Kara. Ich glaube, dass wir gut zusammenpassen. Außerdem besteht zwischen uns eine große, leidenschaftliche Anziehungskraft. Das ist ja wohl kaum zu übersehen. Und mehr kann ein Paar doch kaum erwarten, oder?“
Nervös biss sie sich auf die Unterlippe. „Was ist mit Liebe?“
Er öffnete den Mund und wollte etwas erwidern, doch Kara unterbrach ihn mit einem kleinen, gequälten Lachen. „Ach richtig, du glaubst ja nicht an die Liebe. Nun, es mag dir dumm vorkommen, Gui, aber ich glaube nun einmal daran. Daher möchte ich noch etwas von dir wissen.“
„Ja?“
„Wenn du mich heiratest, wirst du mir dann treu sein? Denn wenn ich etwas nicht ausstehen und noch viel weniger ertragen kann, dann ist es Untreue. Wenn du dich in jemand anderen verliebst, dann erwarte ich von dir, dass du es mir sagst.“
„Was würdest du tun, wenn das geschähe?“, wollte er wissen, fest davon überzeugt, dass es niemals geschehen würde, weil er noch nie auch nur einen Anflug von Liebe für eine Frau verspürt hatte. Leidenschaft, Lust, Besessenheit, das alles ja, aber Liebe? Niemals.
„Ich wäre natürlich nicht begeistert, aber wir würden uns scheiden lassen, und ich würde dir damit die Möglichkeit geben, zu der Frau zu gehen, die du liebst“, sagte sie schließlich.
Er nickte und verstand, was sie von ihm wollte. Bisher hatte er noch nie eine längerfristige monogame Beziehung gehabt und wusste daher nicht, wie lange ihm das gefallen würde. Aber sein Bruder führte eine glückliche Ehe, genau wie seine Eltern und seine Onkel und Tanten. Warum sollte es ihm also nicht auch gelingen?
„Wenn ich mich in jemand anderen verliebe, dann erwarte ich von dir natürlich, dass du mich auch gehen lassen wirst.“
Er schüttelte den Kopf. „Nein. Du wirst dich in niemand anderen verlieben.“
„Gui …“
„Das steht nicht zur Diskussion, Kara. Du wirst weder andere Männer anschauen noch mit ihnen flirten. Wenn du einwilligst, mich zu heiraten, dann erwarte ich, dass du dieses Ehegelübde auch einhältst.“
„Während gleichzeitig die Gefahr besteht, dass du es nicht tun wirst?“, fragte sie empört und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Es ist ziemlich unwahrscheinlich, mi tesoro . Aber ich habe mich bisher noch nie mit einer Frau zufriedengegeben und …“
„Gui, soll ich dir etwas sagen? Du machst es mir nicht gerade leicht, deinen Heiratsantrag anzunehmen.“
„Ich
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