Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)
konnte, wurde die Leitung unterbrochen. Hastig gab er die Nummer des Hofes ein, doch dort war besetzt. Er rief bei sich zu Hause an und erreichte Vincent, der ihm mitteilte, dass sie bisher noch nichts über Alonzo gehört hätten.
Gui war hin- und hergerissen. Sollte er nach Haus zu Kara fahren oder sollte er Elvira beistehen? Seit zehn Jahren hatte er darauf gewartet, dass sie ihn brauchte. Jetzt hatte das Schicksal ihr einen schweren Schlag versetzt, und obwohl er viel lieber zu Kara gefahren wäre, wendete er den Wagen und machte sich auf den Weg zu Elvira.
Kara war schrecklich in Sorge, als Gui nicht nach Hause kam. Drei Stunden später wurde ihr klar, dass er irgendwo anders hingefahren sein musste. Einmal hatte sie noch versucht, ihn anzurufen, aber nur seine Mailbox erreicht. Sie hatte eine Nachricht hinterlassen, es aber nicht noch einmal versucht. Auf jeden Fall wollte sie vermeiden, ihm auf die Nerven zu gehen oder ihm das Gefühl zu vermitteln, sie telefoniere ihm ständig hinterher.
Trotzdem war sie alarmiert. Vor allem wusste sie nicht, was sie tun sollte. Sollte sie hier in seinem Haus auf ihn warten oder hinüber zum Haus seiner Eltern fahren, wo der Rest der Familie versammelt war? Gehörte sie überhaupt schon zur Familie? Gui und sie waren ja noch nicht einmal verheiratet. So selbstständig sie sonst auch war, im Augenblick wünschte sie sich nichts sehnlicher, als Gui hier zu haben, um ihr zu sagen, was sie tun sollte.
Ihr Handy klingelte, und sie ließ es fast fallen, so schnell versuchte sie zu antworten. „Kara de Montaine?“
„Kara? Hier ist Katie.“
„Was gibt es Neues? Hast du etwas erfahren können?“
„Ja. Alonzo geht es gut und auch seiner Frau.“
„Gottlob! Was für eine Erleichterung. Ich kann es gar nicht erwarten, Gui davon zu erzählen.“
„Wo ist er?“
„Er ist noch nicht zu Hause.“
„Oh … leider hat es auch einen Toten gegeben, Kara.“
„Wer ist es?“
„Der Cousin der Thronfolgerin, Juan de Perez.“
Wusste Gui davon? Kara rieb sich den Nacken. Die seelische Anspannung hatte sie so müde gemacht, dass sie kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. „Danke, Katie, dass du mich so schnell informiert hast.“
„Gern geschehen. Es wird auch gleich im Fernsehen zu sehen sein. Wir haben es uns gerade bestätigen lassen und werden einen entsprechenden Beitrag senden.“
„Weißt du, weshalb das Flugzeug abgestürzt ist?“
„Noch nicht. Es gibt Spekulationen darüber, dass es sich wohl um einen technischen Fehler gehandelt hat.“
„Aha.“ Kara wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Gern hätte sie mit ihrer Freundin über Gui gesprochen und ihr erzählt, dass sich ihre Beziehung zu Gui zu verfestigen schien, auch wenn sie sich heute Abend diesbezüglich nicht mehr ganz so sicher war.
„Ich kann es noch immer nicht fassen, dass du in weniger als einer Woche heiraten wirst“, unterbrach Katie ihre Gedanken.
Kara schluckte und erkannte, dass dies ein einschneidender Moment in ihrem Leben war. So wie der Tod ihrer Mutter damals. Es hatte die Jahre mit ihrer Mutter gegeben und dann die Jahre ohne sie. Und dies hier würde die Trennlinie zwischen der Zeit ihrer Verlobung mit Gui sein und dem, was auch immer danach geschah.
Einerseits wollte sie nur zu gern die Augen vor dem Offensichtlichen verschließen, doch andererseits war sie überzeugt davon, dass Juans Tod und Guis Fernbleiben etwas miteinander zu tun hatten.
„Ich bin mir gar nicht sicher, dass die Hochzeit wie geplant stattfinden kann. Es wird doch jetzt erst einmal eine Beerdigung geben.“
„Oh. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Bitte lass mich wissen, wenn ich irgendetwas für dich tun kann.“
„Danke, das werde ich.“
„Ich meine es ernst, Kara. Das wird bestimmt eine harte Zeit für Gui und seine Familie werden, und ich weiß doch, wie sehr du immer versuchst, dich um alles und jeden zu kümmern. Wenn du zur Abwechslung einmal Halt oder Hilfe brauchst, kannst du dich jederzeit an mich wenden.“
„Das ist lieb von dir, Katie. Wenn ich das Gefühl habe, ich brauche jemanden, werde ich dich ganz bestimmt anrufen.“
„Gut. Jetzt schenk dir erst mal einen Drink ein und versuch dich zu entspannen. Und bitte richte Gui und seiner Familie mein aufrichtiges Beileid aus.“
„Das tue ich. Und noch mal vielen Dank, dass du mir geholfen hast, Informationen zu bekommen.“
„Kein Problem, Liebes.“
Kara wollte gerade das Gespräch beenden, als Katie
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