Wenn die Sehnsucht im Herzen brennt (German Edition)
und sich nach dir erkundigt, und ich musste sagen, dass ich keine Ahnung habe, wo du bist. Dann erfahre ich von Katie, dass der Ehemann deiner ehemaligen Geliebten tot ist, und jetzt tauchst du mit ihr im Schlepptau endlich auf. Was glaubst du wohl, was los ist?“
Gui lehnte sich gegen seinen Schreibtisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Er hatte gehofft, sich auf die Ruhe verlassen zu können, die Kara immer ausstrahlte, doch stattdessen erwartete ihn hier noch mehr Chaos. Auf jeden Fall mehr, als er im Moment verkraften konnte.
„Für mich klingt das sehr nach Eifersucht.“
„Was für ein Unsinn! Ich bin nicht eifersüchtig. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Ich dachte, dir wäre vielleicht etwas passiert oder du hättest womöglich schlechte Nachrichten über deinen Bruder erfahren und würdest mich brauchen, Gui. Ich war in Sorge, denn ich wollte an deiner Seite sein, um dir durch diese schweren Stunden zu helfen.“
„Ich brauche das nicht.“
„Nicht? Was brauchst du denn dann? Ich habe mir die größte Mühe gegeben, all das zu sein, was du vielleicht brauchen könntest, aber im Grunde sind mir deine Bedürfnisse noch immer ein Rätsel.“
„Ich brauche eine Frau, die weiß, wann sie mir Raum lassen muss. Ich brauche eine Frau, die erkennt, dass ich mich in einer Familienkrise nicht auch noch um sie und um ihre kleinliche Eifersucht kümmern kann.“
„Ist das wirklich das, was du brauchst?“
„Ja.“
„Gut. Dann brauchst du mich ganz offensichtlich nicht.“
Sie machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Zimmer.
Und Gui ließ sie gehen.
11. KAPITEL
Kara wusste nicht, wohin sie gehen sollte, aber sie musste fort von Gui und fort aus seinem Haus. Doch er hielt sie auf, bevor sie allzu weit gekommen war.
„Lauf nicht weg, Kara. Ich weiß, dass meine Worte hart klangen, aber das war auch für mich kein leichter Tag.“
Sie ging zu Gui zurück, schlang die Arme um seine Taille und drückte ihn an sich. Er seufzte und umarmte sie ebenfalls. Einen Moment lang hoffte sie, dass alles wieder gut wäre. „Ich weiß, dass es ein langer Tag gewesen ist.“
„Ja, das stimmt.“
„Was kann ich tun, um dir zu helfen?“, fragte sie. Sie würde die Tatsache ignorieren, dass Elvira sich in dem Haus befand, in dem sie mit Gui zusammenlebte. Würde versuchen zu vergessen, dass die Frau, die ihre Beziehung zu Gui anfangs so schwierig gemacht hatte, in einem der Gästezimmer übernachten sollte.
„Lass mir einfach ein wenig Zeit, damit ich das alles klären kann.“
Sie löste sich von ihm. „Was willst du klären?“
„Die Dinge mit meiner Familie und mit Elvira.“
„Gui? Was willst du damit sagen?“
„Dass sie mich braucht.“
„Okay. Was meinst du, braucht sie von dir, was sie von ihren anderen Freunden nicht bekommen kann?“
„Wir standen uns einmal sehr nahe, mi tesoro .“
„Das verstehe ich. Und weißt du was? Vielleicht hattest du doch recht, als du meintest, ich wäre eifersüchtig“, sagte sie, spontan entschlossen, völlig offen zu ihm zu sein. Denn wenn er jetzt viel Zeit mit Elvira verbrachte, dann hatte sie damit ganz sicher ein Problem. Natürlich hatte sie Verständnis für die Trauer seiner Verflossenen, aber auch sie selbst brauchte Gui, damit er ihr Rückendeckung gab. Ihre Hochzeit musste mit Sicherheit verschoben werden, und sie wollte so gern von Gui versichert bekommen, dass er sie noch immer heiraten wollte.
„Ich weiß.“
„Gui, ich versuche, mich ernsthaft mit dir zu unterhalten.“
„Das versuche ich auch. Du hast deine Eifersucht schon einmal gezeigt, als sie dir neulich dieses Geschenk geschickt hat.“
„Das war keine Eifersucht. Schließlich hat sie versucht, unsere Beziehung zu untergraben.“
Er schüttelte den Kopf. „Du musst aufhören zu glauben, dass sich alles um dich dreht.“
„Das ist eine völig ungerechtfertigte Anschuldigung. Ich glaube überhaupt nicht, dass sich alles um mich zu drehen hat. Aber diese Sache betrifft mich ja wohl. Ich denke, wir müssen zum Beispiel über unsere Hochzeit sprechen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass wir ein oder zwei Tage, nachdem deine Familie einer Beerdigung beiwohnen musste, heiraten sollten. Und ich finde es ziemlich wichtig, darüber zu sprechen, Gui.“
„Da stimme ich dir zu. Es ist wichtig. Ich habe gar nicht an unsere Hochzeit gedacht. Wir sollten sie auf jeden Fall verschieben.“
Seine Worte trafen sie wie Pfeilspitzen, aber dann fiel ihr ein, dass Gui
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