Wenn die Sinne erwachen - Teil 2 (German Edition)
mutiger. Zaghaft
schwang sie ihren Rock in die Höhe und begutachtete dabei kichernd
ihre nackten Beine. Cara war zufrieden mit der Stimmung, die
plötzlich herrschte. Es lag jetzt deutlich mehr Erotik und
Sinnlichkeit in der Luft.
Gutgelaunt schritt sie
ihre frivole Tanztruppe ab und musterte zufrieden die halbnackten
Körper. Bis sie zu Edan kam. Dieser hatte dem Treiben seelenruhig
zugesehen, und keinen Finger gerührt. Er trug nach wie vor sein
weißes Hemd, an dem nur die beiden obersten Knöpfe geöffnet und
die Ärmel aufgekrempelt waren. Für einen Moment sahen er und Cara
sich nur schweigend an.
„Ich habe gesagt ausziehen !“ Caras Blick glitt missbilligend und
unmissverständlich über Edans Hemd. Dieser zuckte mit keiner
Wimper, schaute Cara nur unverwandt an. Die Luft um sie herum begann
mit einem Mal zu knistern. Zehn Augenpaare schauten plötzlich
neugierig und interessiert zu ihnen herüber. Im nächsten Moment war
es mucksmäuschenstill. Jeder der Anwesenden spürte, wie es zwischen
Edan und Cara plötzlich zu vibrieren begann. Cara räusperte sich.
Sie wußte, sie musste Edan irgendwie dazu bringen, sich auszuziehen,
wenn sie sich vor den anderen keine Blöße geben wollte.
„Zieh dein Hemd aus,
Edan!“, forderte Cara ihn bestimmt auf und war froh, dass sich das
Zittern ihres Körpers nicht auf ihre Stimme übertrug.
Seine Augen verengten
sich, als er ganz langsam den Kopf schüttelte.
Verwundert schaute Cara
in sein vernarbtes Gesicht. Es schien ihm mit der Weigerung
tatsächlich ernst zu sein.
„Du ziehst jetzt dein
Hemd aus! - So wie alle anderen auch!“ Caras Stimme klang schon
deutlich fordernder. Wieso will er sein Hemd nicht ausziehen? ,
fragte sie sich etwas ratlos und bemerkte mit Unbehagen, wie ihr
kleines Scharmützel von den anderen mit immer größer werdendem
Interesse verfolgt wurde.
„Mein Hemd bleibt wo es
ist!“ Um seine sonst so sinnlichen Lippen lag ein seltsamer Zug. Da
war kein Lächeln, keine freundliche Regung mehr in seinem Gesicht.
Nichts an ihm erinnerte an den gutgelaunten und
fröhlich-ausgelassenen Edan von eben. Vor Cara stand plötzlich
wieder dieser verschlossene, gefährliche Edan Chandler, dem man
besser nicht in die Quere kam.
Sie war hin- und
hergerissen. Alles an ihm signalisierte ihr in unmissverständlicher
Weise, dass es besser wäre, es dabei zu belassen. Andererseits
wollte sich Cara vor den anderen aber auch keine Blöße geben.
Außerdem war es doch seine Idee
gewesen , dass sie ihm Lundu-Tanzen beibringen sollte! Und
Lundu wurde nun mal leicht bekleidet getanzt!
Vielleicht war es der
Whiskey, vielleicht auch ihr Stolz, womöglich sogar beides, das Cara
schlussendlich dazu bewog seine Warnung in den Wind zu schlagen.
Entschlossen trat sie auf
ihn zu. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, damit sie ihm besser
in die Augen schauen konnte.
„Hör genau zu, Edan
Chandler!“, sagte sie mit kühner und forscher Stimme. „Dies ist
meine Tanzstunde, und hier gelten verdammt nochmal meine Regeln!“
Tapfer ignorierte sie das
gefährliche Glitzern in seinen Augen. Ohne ihn aus den Augen zu
lassen, legte sie ihm ihre Hände auf die Brust und begann ganz
langsam sein Hemd aufzuknöpfen. In seinen Augen begann es dunkel zu
flackern und für einen winzigen Moment dachte Cara, er würde ihre
Hände wegschlagen. Doch er ließ sie gewähren. Seine Brust hob und
senkte sich gleichmäßig. Die Luft um sie herum begann zu knistern.
Auch die anderen verfolgten gespannt und mit atemlosen Gesichtern das
Geschehen zwischen ihr und Edan. Knopf um Knopf seines Hemdes öffnete
sich unter Caras mutigen Händen. Erst kam seine dichtbehaarte Brust
zum Vorschein, dann sein Bauchnabel – doch als Cara sein Hemd aus
dem Hosenbund ziehen wollte, um auch noch die beiden letzten
verbliebenen Knöpfe zu öffnen, schnappten seine Hände plötzlich
nach vorne und hielten die ihren mit schmerzhaftem Griff fest.
„Bis hierher und nicht
weiter“, knurrte er leise und gefährlich. Die Drohung in seiner
Stimme war so deutlich, dass Cara instinktiv innehielt. Ein
vorsichtiger Blick in seine Augen sagte ihr, dass es tatsächlich
besser wäre, seine Geduld nicht noch weiter zu strapazieren. Sie
hatte ihm einen Kompromiss abgetrotzt und seine Augen verrieten mehr
als deutlich, dass er sie keinen Schritt weitergehen lassen würde.
Caras Vernunft gewann die Oberhand. Statt einer Antwort entwand sie
ihre Arme mit einem Ruck aus seinem stählernen Griff.
Ohne ihn eines
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