Wenn die Sinne erwachen - Teil 2 (German Edition)
Tänzer mitrissen und sich plötzlich alle am Boden liegend
wiederfanden. Es entstand ein wildes Gewusel und Durcheinander aus
Armen, Beinen, Röcken und schallendem Gelächter. Selbst die beiden
Musiker lachten herzhaft über dieses unfreiwillige Chaos.
Cara reichte es. „Okay
– das war's. Schluss für heute!“, rief sie bestimmt. Doch sofort
gab es heftige Protestrufe seitens der am Boden sitzenden, zerzausten
Ladies.
„Nein! Noch nicht! Es
macht doch gerade erst so richtig Spaß!“
„Vielleicht. Aber euch
fehlt der notwendige Ernst!“, sagte Cara ungerührt.
„Gib uns noch 'ne
Chance, Cara!“, bettelte die temperamentvolle Maybelle. „Bitte!“
Sie rappelte sich als Erste wieder auf und bedeutete allen anderen
dies ebenfalls zu tun. Ein paar Sekunden später standen tatsächlich
alle wieder in Reih und Glied. Durch den Sturz sahen die Mädchen
etwas mitgenommen aus. Ihre Frisuren waren dabei sich aufzulösen,
dennoch warteten sie mit funkelnden Augen auf Caras Anweisungen. Auch
die drei Männer schauten sie mit erwartungsfrohem Grinsen an. Der
Schalk in ihren Augen war unübersehbar. Selbst Belle und Pilar
hatten ein freudiges Funkeln in den Augen.
„Gut – ich gebe euch
noch eine Chance!“, brummte Cara versöhnlich. Sie drehte sich
langsam um und zeigte ihren Schülern erneut, wie man mit gespreizten
Schenkeln in der Hocke rotierte, ohne umzufallen. Dabei glitt ihr
Rock dieses Mal bis über beide Schenkel nach oben. Cara schloss die
Augen und ließ ihr Becken kreisen, sinnlich und fließend. Langsam
ging sie in die Knie, wobei sich ihr Po verführerisch nach außen
wölbte. Sie zählte laut bis vier, bevor sie ihren Unterkörper
wieder nach oben rotieren ließ. Aus den Augenwinkeln heraus sah sie,
dass auch die anderen diese Übung unter Stöhnen und Jammern
geschafft hatten.
Doch Cara kannte kein
Erbarmen. Sie schickte alle wieder und wieder in die Knie. Am Ende
des Liedes bettelten die Mädchen um Erbarmen und um eine weitere
Verschnaufpause. Ein Blick in ihre erschöpften Gesichter zeigte
Cara, dass dies tatsächlich dringend notwendig war. Die Mädchen
strichen sich den Schweiß aus dem Gesicht, ihre Haare klebten
bereits feucht an der Stirn und auf den Blusen zeichneten sich erste,
unschöne Schweißflecken ab. Cara willigte gutmütig ein und so
gingen alle an die Bar, um sich einen mit Wasser und Eis verdünnten
Whiskey zu gönnen.
Caras Blick wanderte über
ihre chaotische Tanztruppe und blieb an Edan, Django und Bewembe
hängen, die ebenfalls an der Bar standen und sich gutgelaunt einen
doppelten Whiskey in die ausgedörrten Kehlen gossen. Auch an ihnen
war die ungewohnte körperliche Anstrengung nicht spurlos
vorbeigegangen. Django hatte bereits sein Hemd ausgezogen, Bewembe
war seinem Beispiel gefolgt und tupfte sich zudem mit seinem
Halstuch, das feucht-glänzende Gesicht trocken. Auch auf Edans Hemd
zeichneten sich dunkle Flecken ab, allerdings machte er keinerlei
Anstalten sein Hemd auszuziehen. Er hatte nur die beiden oberen
Knöpfe geöffnet und die Ärmel aufgerollt, so dass seine sehnigen
Unterarme zu sehen waren.
Nachdenklich musterte
Cara Djangos und Bewembes nackte, muskulöse Brust. Und mit einem Mal
wusste sie, was dieser Tanzstunde noch fehlte. Ein kleines
hinterhältiges Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit.
Während die anderen
scherzten und lachten, hatte Edan ihnen den Rücken zugedreht. Lässig
lehnte er an der Bar und rauchte einen seiner geliebten Zigarillos.
Tief und genussvoll inhalierte er den Rauch, während sein Blick fast
schon wie eine Liebkosung über Cara glitt, die langsam näherkam.
Seine Augen fixierten sie schweigend. Er brauchte nichts zu sagen.
Cara wußte auch so, woran er in diesem Moment dachte. Er hatte die
Lider leicht gesenkt und sein dunkler Blick sagte mehr als tausend
Worte. Diese Tanzstunde hier, bedeutete für Edan nur einen kleinen,
wenn auch erfreulichen Aufschub. Spätestens wenn die anderen gingen,
würde er alles daran setzen, genau dort weiterzumachen, wo sie am
Nachmittag abrupt unterbrochen worden waren. Davon war Cara absolut
überzeugt. Allein bei dem Gedanken daran wurde ihr siedend heiß.
Allerdings hatte sie ganz und gar nicht vor, ihn bei seinem Plan zu
unterstützen. Sie war fest entschlossen, gleich nach der Tanzstunde
zu verschwinden. Davor würde sie ihn allerdings noch ein bisschen
herum scheuchen und gehörig ins Schwitzen bringen.
Nervös schaute sie zum
Himmel auf. Sie musste sich etwas beeilen, wenn sie
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