Wenn die Sinne erwachen - Teil 2 (German Edition)
mit Edan tanzen durfte.
Cara presste enttäuscht
die Lippen zusammen. Elender Mistkerl , fluchte sie leise in
sich hinein. Sie fühlte sich gar nicht gut. Soll er sich doch mit
der rothaarigen Maybelle vergnügen ! Dann bin ich ihn
wenigstens los!, versuchte sie
sich selbst aufzumuntern. Doch dieser Gedanke ließ sie nur
noch gereizter werden! Nur ungern gestand sie sich ein, wie heftig es
an ihrem Stolz nagte, dass Edan so verflucht gut und vor allem so
verdammt sinnlich mit Maybelle tanzen konnte. Mit mir soll er
Lundu tanzen! Das war doch verdammt nochmal seine eigene Bedingung
gewesen! Cara dachte
unwillkürlich an seine schmalen Hüften. Er hatte sie nur für
einige, wenige Takte mit Maybelle kreisen lassen, - aber wie! Nicht
hektisch, ungelenk oder wild! Nein - in engen, kleinen Zirkeln,
elegant und unglaublich sinnlich, wie diese stolzen, mexikanischen
Toreros. Im Geist sah Cara, wie Edans Hüften wieder und wieder in
dieser verführerischen Weise zu kreisen begannen. Nackt und lasziv.
In ihrem Bett! Zwischen ihren Schenkeln! Sie fühlte,
wie sich ihre Brüste und ihre Schamlippen aufrichteten. Meine
Güte, jetzt schäme ich mich schon nicht einmal mehr für
solche Gedanken!, dachte sie
hilflos und verachtete sich selbst dafür . Nachdenklich musterte sie den goldbraun
schimmernden Whiskey in ihrem Glas. Ohne lange zu überlegen, setzte
sie das Glas an und leerte es in einem Zug. Heiß und brennend
rann der Whiskey durch ihre Kehle. Sie war dankbar dafür. Denn das
heiße Brennen in ihrer Kehle lenkte sie zumindest für ein paar
Sekunden von dem heißen Brennen zwischen ihren Schenkeln ab!
Unzufrieden mit sich
selbst, machte sie auf dem Absatz kehrt und stapfte zur Bar zurück.
Missgelaunt goss sie sich einen weiteren Whiskey ein. Eigentlich
habe ich schon genug davon getrunken! Aber ich brauche etwas um
meinen Groll zu betäuben. Und meine Eifersucht! Dieser
erschreckend ehrliche Gedanke ließ sie jäh innehalten, nur um sich
dann im nächsten Augenblick einen
umso größeren Schluck Whiskey zu gönnen. Doch der höchst
unerwünschte Gedanke ließ sich zu ihrem Ärger nicht im Whiskey
ertränken! Dieser verfluchte Gedanke konnte tatsächlich schwimmen!
Applaus und begeisterte
Pfiffe im Hintergrund hielten sie vom weiteren Nachdenken ab.
Angewidert verzog Cara ihr Gesicht. Sie wollte gar nicht wissen, wem
diese Begeisterungsstürme auf der Tanzfläche galten. Soll er
doch auch noch mit Peggy-Sue, Wanda, Lulu, Mary oder seinem
verdammten Pferd tanzen . Mir reicht's für heute!, dachte
sie missgelaunt und rutschte etwas unbeholfen rücklings von ihrem
hölzernen Barhocker herunter.
„Darf ich bitten?!“
Cara musste sich nicht
umdrehen, um zu wissen, wer sie da zum Tanz aufforderte. Dieses
tiefe, vibrierende Timbre würde sie unter Millionen anderer Stimmen
sofort wieder erkennen.
„Nein, darfst du
nicht!“, sagte sie unwirsch, während sie sich am Barhocker
festhielt, um nicht zu stark zu schwanken.
„Das war keine Frage,
Cara!“ Edans dunkle Augen musterten sie eingehend. „Du bist
betrunken!“
„Und wenn schon ...
hicks ...!“ Erschrocken hielt sich Cara die Hand vor den Mund. Um
Edans Augen zeichneten sich plötzlich Lachfältchen ab. Sie sieht
reichlich aufgelöst auf , dachte er amüsiert. Ihre dunklen
Locken standen in alle Himmelsrichtungen ab. Ihre Bemühungen, ihm
gegenüber einen beherrschten und intelligenten Gesichtsausdruck zu
zeigen, wurden von dem reichlich genossenen Whiskey erfolgreich
zunichte gemacht. Sie sah zum Anbeißen aus, wie sie da in ihrem
zerknitterten, rosafarbenen Kostümchen vor ihm stand und leicht
schwankend um Haltung bemüht war.
„Du schuldest mir den
letzten Lundu!“
„Frag doch Maybelle! -
Die tanzt ihn bestimmt gerne für mich!“, raunzte ihn Cara unwillig
an. Die Lachfalten um Edans Augen wurden noch tiefer.
„Bist du etwa
eifersüchtig, Cara?“
Cara gab ein
undefinierbares, verächtliches Zischen von sich.
„Worauf sollte ich
eifersüchtig sein? Etwa auf dich?“ Ihre Tigeraugen versprühten
gelbe Funken. Allerdings nicht vor Empörung, sondern vor Ärger,
weil sie sich von Edan wieder einmal ertappt fühlte.
„Es scheint fast so!“
„Kneif' dich doch ins
Horn, du blöder Ochse!“
„Ich kneif dich gleich
in deinen süßen Hintern, wenn du nicht sofort in Richtung
Tanzfläche marschierst!“
„Ich bin betrunken!“
„Ich halt dich fest!“
„Neeeiiiin!“
„Cara ...!“, sagte er
gedehnt.
„Lassen wir's!“
„Entweder du
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