Wenn die Sinne erwachen - Teil 2 (German Edition)
Bord der Royal Sun gerettet hat, nicht mehr wiedergesehen,
aber dieser schwarze Riese ragte wie ein Berg aus der Menge. Er war
wieder einmal bei einem Überfall erwischt worden und sollte erneut
an einen Negrero, einen Sklavenschmuggler, verkauft werden. Ich
kaufte Bewembe!“
„Du hast dir einen Sklaven gekauft?“,
fragte Cara gedehnt.
„Eigentlich hatte ich Bewembe gekauft, um
ihm seine Freiheit zu schenken. Aber das ist auf Kuba leider nicht
möglich. Es gibt dort keine freien Sklaven. Selbst sogenannte
Emancipados, von Engländern befreite Sklaven, werden auf Kuba
weiterhin als Sklaven gehalten. Sie gehören dann zwar der spanischen
Krone, ausgebeutet werden sie trotzdem!“ Edan rieb sich sein raues
Kinn.
„Um aus Bewembe einen freien Mann machen zu können, gab
es nur eine Möglichkeit: Wir mussten Kuba verlassen. Etwa zwei
Monate später hatte ich genügend Geld für uns beide erspielt, um
eine Schiffspassage nach New Orleans bezahlen zu können. Der einzige
Ort in diesem Teil der Welt, wo Schwarzen ein freies Leben möglich
ist. Also bestiegen wir zusammen ein Schiff nach New Orleans. Seitdem
ist Bewembe ein freier Mann!“
Für Edan war damit seine Reise in
die Vergangenheit endgültig zu Ende. Ihm stand der Sinn längst nach
etwas ganz anderem! Seine Finger waren nach hinten geglitten und
kneteten bereits lustvoll Caras feste Schenkel. Doch Cara ließ nicht
locker und knuffte ihn auffordernd in die Seite. „Wie ging es
weiter?“, fragte sie und hielt kurzerhand seine forschenden Hände
fest. Edan verdrehte gequält die Augen über Caras Hartnäckigkeit.
Er wollte sich nicht mehr länger den schrecklichen Dingen in seinem
Leben widmen, sondern nur noch den schönen! Und das Schönste was er
sich überhaupt nur vorstellen konnte, war, Liebe mit ihr zu machen!
Als sie ihn erneut unsanft in die Seite stieß, grunzte er
widerwillig, begann dann aber auch noch den Rest der Geschichte zu
erzählen.
„Zunächst trennten sich unsere Wege. Bewembe schlug
sich mit Gelegenheitsarbeiten durch, ich mit Pokerspiel und
Immobilienkäufen. Vor etwa sieben Jahren kaufte ich dann das Crystal
Palace. Ich zog es vor, in meinem eigenen Spielsalon zu spielen, bei
dem ich gewisse Dinge besser unter Kontrolle hatte. Der andere Teil
des Palace beherbergte damals bereits Belles Bordell, was meinem
Spielsalon natürlich sehr zuträglich war!“, grinste Edan
anzüglich. „Eines Tages stand eine kleine, verzweifelte
Mexikanerin vor Belles Tür und fragte nach Arbeit. Da Belle keine
Verwendung für sie hatte, schickte sie sie zu mir. Sie dachte, ich
könnte eine Haushälterin gebrauchen ... Ich stellte Pilar ein, ohne
zu wissen, dass sie mit Bewembe verheiratet war. Es dauerte nicht
lange, da hatten sich Pilar und Bewembe bei Belle und mir so
unentbehrlich gemacht, dass wir sie in der Wohnung neben den Ställen
einquartierten!“
Etwas in Edans Worten hatte
Cara hellhörig werden lassen.
„Belle und du?“, entfuhr es
ihr unwillkürlich. „Wart ihr etwa … !“ Am liebsten hätte Cara
die Frage sofort wieder zurückgenommen. Sie wollte nicht, dass Edan
dachte ...
„Höre ich da etwa sowas wie Eifersucht in deiner
Stimme, Blütenkelch?“, neckte Edan sie prompt. Cara ignorierte
seine Anspielung und hakte stattdessen nochmals nach.
„War Belle
deine Geliebte?“ Sie hielt den Atem an und hoffte zutiefst, er
würde ihre Frage verneinen.
„Hm, ich sag mal so, geschäftlich
harmonieren wir besser!“
Sie hasste den Stich, der ihr ins Herz
fuhr. Natürlich hatte sie gewusst, dass er die letzten zwanzig Jahre
nicht wie ein Mönch gelebt hatte! Aber es tat dennoch weh, wenn eine
seiner Geliebten plötzlich einen Namen und ein Gesicht hatte. Und
dann auch noch ausgerechnet Belle! Cara erschrak über sich selbst
und die Heftigkeit ihrer Eifersucht. Edan war die Veränderung an ihr
nicht entgangen. Vorsichtig drehte er sich zu ihr um, so dass sie von
seinem Rücken herunterfiel und neben ihn aufs Bett plumpste. Eilig
deckte sich Cara mit einem Laken zu, während sie ihm den Rücken
zuwandte.
„Du bist eifersüchtig!“, brummte Edans tiefe
Stimme an ihrem Ohr.
„Ich bin nicht eifersüchtig!“, beeilte
sich Cara zu widersprechen. Doch ihre Antwort kam viel zu schnell und
viel zu heftig. Sie hörte ihn leise lachen. Er glaubte ihr kein
Wort.
„Oh doch! Deine Tigeraugen
versprühen wieder dieses gefährliche, gelbe Feuer und strafen deine
Worte Lügen!“ Um sie etwas zu besänftigen, hauchte er kleine
Küsse auf ihre abweisende,
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