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Wenn die Sterne verlöschen

Wenn die Sterne verlöschen

Titel: Wenn die Sterne verlöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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herausstellen wird.«
    Und ich hatte mehr oder weniger, was ich wollte.
     
    Danach vergingen fast drei Monate, bevor es mir gelang, Bloom zu sehen, und als ich ihn sah, hatte er schlechte Laune.
    Er war natürlich sofort verärgert gewesen, als die Erklärung von Priss bekannt wurde. Er ließ wissen, daß Priss zur Vorführung des Anti-Schwerkraft-Geräts eingeladen würde, und man werde ihn sogar bitten, bei der Vorführung mitzuwirken. Ein Reporter erwischte ihn zwischen seinen Terminen und bat ihn, sich ausführlicher darüber zu äußern, und er sagte:
    »Ich werde das Gerät vielleicht schon bald haben. Und Sie und jeder kann dabeisein, den die Presse dabeihaben will. Und Professor James Priss Kann auch dabeisein. Er kann die theoretische Wissenschaft vertreten, und nachdem ich die Anti-Schwerkraft vorgeführt haben werde, kann er seine Theorie berichtigen. Ich bin mir sicher, daß er seine Berichtigungen in meisterlicher Art vornehmen und genau zeigen wird, warum ein Versagen meinerseits überhaupt nicht möglich war. Er könnte das jetzt schon tun und sich Zeit sparen, aber ich nehme an, er wird das nicht tun.«
    Es war alles sehr höflich gesagt, aber durch den rasch ausgestoßenen Wortschwall hindurch war ein bösartiges Knurren zu bemerken.
    Er setzte dennoch seine gelegentlichen Billardspiele mit Priss fort, und wenn sich die beiden trafen, benahmen sie sich äußerst anständig. Man konnte dem Verhalten der beiden der Presse gegenüber den Fortschritt ansehen, den Bloom machte. Bloom wurde wortkarg und hochfahrend, während Priss sich immer besser gelaunt gab.
    Als meine soundsovielte Bitte um ein Interview mit Bloom endlich erhört wurde, fragte ich mich, ob Bloom vielleicht bei seinem Vorhaben einen Durchbruch erzielt habe. Ich baute schon an dem kleinen Luftschloß, er werde mir seinen endgültigen Erfolg verkünden.
    Es kam anders. Wir trafen uns in seinem Büro der Bloom Enterprises im Staat New York. Eine herrliche Anlage, fernab aller bewohnten Gegenden, inmitten wunderbar gestalteter Landschaft.
    Bloom war nicht gut gelaunt. Er kam zehn Minuten zu spät hereingestürmt, lief knurrend am Tisch seiner Sekretärin vorbei und nickte kaum in meine Richtung. Er hatte einen weißen Arbeitskittel an, der nicht zugeknöpft war.
    Er warf sich in seinen Stuhl und sagte: »Tut mir leid, daß ich Sie warten ließ, aber ich hatte weniger Zeit, als ich dachte.« Bloom beherrschte die Kunst, sich in Szene zu setzen und war klug genug, die Presse nicht zu verprellen. Ich hatte aber den Eindruck, daß er im Augenblick große Schwierigkeiten hatte, sich an diesen Grundsatz zu halten.
    Ich sprach aus, was offensichtlich war. »Sir, ich nehme an, daß Ihre letzten Versuche ohne Erfolg geblieben sind.«
    »Wer sagt Ihnen das?«
    »Ich möchte sagen, es ist allgemein bekannt, Mr. Bloom.«
    »Nein, das ist es nicht. Sagen Sie das nicht, junger Mann. Es ist nicht allgemein bekannt, was in meinen Laboratorien und Werkstätten vor sich geht. Sie geben die Meinung des Professors wieder, nicht wahr? Ich meine die von Priss.«
    »Nein, ich ...«
    »Aber natürlich. Sind Sie nicht der, dem er erklärte, Anti-Schwerkraft sei unmöglich?«
    »So glatt hat er es nicht gesagt.«
    »Er drückt sich nie glatt aus, aber für ihn war es glatt genug, aber doch nicht so glatt, wie ich sein verflixtes Gummidecken-Universum haben werde, wenn ich soweit bin.«
    »Heißt das etwa, daß Sie Fortschritte machen, Mr. Bloom?«
    »Sie wissen, ich mache Fortschritte«, schnauzte er. »Oder Sie sollten es wissen. Waren Sie nicht letzte Woche bei der Vorführung?«
    »Ja ich war dort.«
    Ich vermutete Bloom in Schwierigkeiten, sonst hätte er diese Vorführung nicht erwähnt. Es klappte alles, aber es geschah nichts Aufregendes. Zwischen den beiden Polen eines Magneten wurde ein Bereich verringerter Schwerkraft hergestellt.
    Es war sehr geschickt gemacht. Man benutzte ein Meßverfahren für den Mössbauer-Effekt, um den Raum zwischen den Polen zu untersuchen. Eine solche M-E-Waage besteht in der Hauptsache aus einem engen, monochromatischen Bündel von Gammastrahlen, die durch das Feld niederer Schwerkraft geschossen werden. Unter dem Einfluß des Schwerkraftfeldes ändern die Gammastrahlen schwach, aber meßbar die Wellenlänge, und wenn durch irgend etwas die Stärke des Felds verändert wird, verlagert sich auch entsprechend die Veränderung der Wellenlänge. Ein äußerst empfindliches Verfahren, um ein Schwerkraftfeld zu untersuchen, und es

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