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Wenn die Sterne verlöschen

Wenn die Sterne verlöschen

Titel: Wenn die Sterne verlöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wird die Heimchronoskopie offensichtlich. Bevor die Woche um ist, werden fünfhundert Leute wissen, wie man ein kleines Chronoskop bauen kann, und wie wollen Sie die alle schnappen?« Seine Pausbacken wurden schlaff. »Ich nehme an, man kann die Atompilzwolke nicht wieder in diese hübsche, glänzende Urankugel zurückbringen.«
    Araman stand auf. »Wir werden es versuchen, Potterley, aber ich bin einer Meinung mit Nimmo. Es ist zu spät. Ich weiß nicht, wie die Welt von jetzt an sein wird, aber die Welt, die wir kennen, ist völlig zerstört. Bis jetzt konnte man bei jeder Gepflogenheit, jeder Gewohnheit, jeder kleinsten Lebensäußerung mit einer gewissen Menge privater Ungestörtheit rechnen, aber das ist jetzt alles vorüber.«
    Er grüßte jeden der drei mit ausgesuchter Höflichkeit.
    »Sie haben ganz allein eine neue Welt geschaffen. Meine Glückwünsche. Auf Ihr, auf mein, auf jedermanns ganz Spezielles und mögen Sie für immer in der Hölle braten. Verhaftung aufgehoben.«
     

 
Das Nullfeld
     
    Professor James Priss sprach immer langsam.
    Ich weiß das. Ich interviewte ihn oft genug. Er hatte den größten Kopf seit Einstein, aber er arbeitete nicht rasch. Er gab seine Schwerfälligkeit oft zu. Vielleicht arbeitete sein Kopf deshalb nicht so rasch, weil er so großartig war.
    Er sprach zum Beispiel langsam in abstrakten Begriffen, dachte dann nach und sprach dann weiter. Sein riesiger Verstand brütete auch über banalen Dingen voller Ungewißheit, bemühte sich hier und dann dort um den letzten Schliff. Ich kann mir vorstellen, wie er darüber nachdachte, ob morgen die Sonne aufgehen würde. Was meinen wir, wenn wir »aufgehen« sagen? Können wir sicher sein, daß das Morgen kommt? Ist der Ausdruck »Sonne« in diesem Zusammenhang völlig unzweideutig?
    Denkt man sich zu dieser Sprechweise noch ein höfliches Gesicht, ein wenig bleich und bis auf einen allgemeinen Eindruck von Ungewißheit ausdruckslos, dazu schütteres graues Haar, doch sauber gekämmt, und Straßenanzüge bescheidenen Zuschnitts, dann hat man Professor James Priss, wie er war – ein sich zur Ruhe setzender Mensch, dem jede Anziehungskraft fehlte.
    Deshalb würde ihn auch niemand auf der Welt, mich ausgenommen, für einen Mörder halten. Und selbst ich bin mir nicht sicher. Er war immerhin ein langsamer Denker gewesen, er dachte immer langsam. Kann man annehmen, daß es ihm in einem entscheidenden Augenblick gelang, rasch zu denken und sofort zu handeln?
    Es ist gleich. Sollte er auch gemordet haben, er kam ungestraft davon. Es ist jetzt viel zu spät, den Lauf der Dinge aufzuhalten, und es würde mir nicht gelingen, selbst wenn ich mich entschließen würde, dies hier veröffentlichen zu lassen.
     
    Edward Bloom war auf dem College Klassenkamerad von Priss und danach ein Menschenalter lang auf Grund der Verhältnisse sein Gefährte. Sie waren beide gleich alt und gleich dem Junggesellenleben ergeben, in allem anderen, worauf es ankam, jedoch grundverschieden.
    Bloom war ein wahrer Lichtblick. Er war lebhaft, groß, breit, laut, keck und selbstbewußt. Er hatte einen Verstand, der in der plötzlichen und unerwarteten Art, wie er das Wesentliche begriff, einem funkensprühenden Meteor glich. Er war kein Theoretiker wie Priss. Bloom hatte weder die Geduld dazu, noch die Fähigkeit, sich durch angestrengtes Nachdenken auf einen einzigen abstrakten Punkt zu konzentrieren. Er gab es zu und brüstete sich damit.
    Was er hatte, war eine unheimliche Art, die Anwendung einer Theorie zu erfassen, den Weg zu erfassen, auf dem sie nutzbar gemacht werden konnte. Er konnte offensichtlich mühelos in dem kühlen Marmorblock abstrakter Konstruktionen den verwickelten Plan zu einem herrlichen Gerät sehen. Auf seine Berührung hin fiel der Block auseinander und gab das Gerät frei.
    Alle Welt weiß, und es ist nicht übertrieben, daß nichts, was Bloom je baute, versagte oder nicht zu patentieren oder zu Geld zu machen war. Als er fünfundvierzig war, gehörte er zu den reichsten Männern der Erde.
    Und der Techniker Bloom hatte sich nie auf eine Sache besser eingestellt als auf die Denkweise des Theoretikers Priss. Die großartigsten Apparate Blooms wurden auf Grund der großartigsten Gedanken von Priss gebaut, und während Bloom reich und berühmt wurde, erlangte Priss unter seinen Kollegen einen phänomenalen Ruf.
    Als Priss seine Zwei-Felder-Theorie vortrug, erwartete man natürlich, daß sich Bloom sofort daran machen werde, das erste

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