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Wenn die Sterne verlöschen

Wenn die Sterne verlöschen

Titel: Wenn die Sterne verlöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Zwerg mit seiner geringen Schwerkraft nicht einmal einen Sahneklecks zerdrücken könnte.«
    »Seine Schwerkraft reicht aber aus, uns in einer Umlaufbahn zu halten«, versetzte Moore. »Muß uns eingefangen haben, als wir nach dem Zusammenprall bewußtlos waren. Ich wollte, wir wären näher 'rangekommen. Dann hätten wir vielleicht landen können.«
    »Diese Vesta, ein komisches Ding«, bemerkte Mike Shea. »Ich war ein paarmal unten. Ist ganz mit etwas wie Schnee bedeckt, nur daß es kein Schnee ist. Ich hab' vergessen, wie man es nennt.«
    »Gefrorenes Kohlendioxyd?« gab ihm Moore das Stichwort.
    »Ja, Trockeneis, genau. Deshalb glänzt Vesta auch so hell.«
    »Natürlich, dadurch hat sie eine hohe Albedo.«
    Mike warf Moore einen argwöhnischen Blick zu und beschloß, nicht darauf einzugehen. »Schwierig wegen dem Schnee, da unten was zu erkennen, aber wenn ihr genau hinschaut«, sagte er und zeigte mit dem Finger, »dann könnt ihr einen grauen Fleck sehen. Ich glaube, das ist die Bennettkuppel. Dort ist das Observatorium. Und da oben ist die Calornkuppel. Ein Tanklager ist dort. Es gibt noch eine Menge davon, bloß seh' ich jetzt nichts.«
    Er stockte und wandte sich dann an Moore. »Hör mal, Boß, ich hab' nachgedacht. Ob sich die dort nicht nach uns umsehen, wenn sie von dem Unfall hören? Und kann man uns von Vesta aus nicht leicht entdecken, da wir so nah sind?«
    Moore schüttelte den Kopf. »Nein, Mike, die werden sich nicht nach uns umsehen. Man wird die Silver Queen erst vermissen, wenn sie nicht fahrplanmäßig ankommt. Weißt du, als der Asteroid uns traf, hatten wir keine Zeit mehr, SOS zu funken.« Er seufzte. »Und von der Vesta aus wird man uns auch nicht sehen. Wir sind so klein, daß man uns selbst bei dieser Entfernung nur sehen würde, wenn man wüßte, wonach man Ausschau halten muß und wo.«
    »Mhmm.« Mike legte die Stirn in Falten. »Dann müssen wir Vesta erreichen, bevor drei Tage um sind.«
    »Genau, Mike, das ist der Kern der Sache. Jetzt müßten wir nur wissen, wie wir das anpacken ...«
    Brandon geriet plötzlich außer sich. »Warum hört ihr beiden nicht mit dem Gefasel auf und tut endlich was!«
    Moore zuckte mit den Schultern und ging schweigend wieder zur Liege.
    Kein Zweifel, sie waren wirklich in einer bösen Klemme. Zum zwanzigsten Mal vielleicht ließ er sich die Ereignisse des vergangenen Tages durch den Kopf gehen.
    Als der Asteroid eingeschlagen war und das Schiff auseinandergerissen hatte, war ihm schwarz vor Augen geworden. Er wußte nicht, wie lange er ohnmächtig gewesen war, da seine Uhr beschädigt war und sich kein anderer Zeitmesser fand. Als er zu sich kam, waren er und Mark Brandon, mit dem er das Zimmer teilte, und Mike Shea, ein Mitglied der Besatzung, die einzigen Bewohner dessen, was von der Silver Queen übrig war.
    Dieser Überrest kreiste nun in Schräglage um Vesta. Im Augenblick war es einigermaßen gut um sie bestellt. Die Lebensmittelvorräte reichten für eine Woche. Und unter ihrem Raum befand sich ein lokaler Schwerkrafterzeuger, der ihnen normales Gewicht gab und das unbegrenzt weiter tun würde, jedenfalls länger, als der Luftvorrat reichen würde. Die Beleuchtungsanlage arbeitete weniger zufriedenstellend, hatte bis jetzt jedoch gehalten.
    Es gab freilich keinen Zweifel, wo das dicke Ende lag. Luft für drei Tage! Nicht, daß es nicht noch andere entmutigende Umstände gegeben hätte. Es gab keine Heizung. Obwohl es lange dauern würde, bis das Schiff so viel Wärme in den leeren Raum abgestrahlt hätte, daß ihnen ungemütlich werden würde. Sehr viel wesentlicher war die Tatsache, daß ihr Teil des Schiffes weder über Nachrichteneinrichtungen noch über Antriebsaggregate verfügte. Moore seufzte. Eine intakte Treibstoffdüse würde alles in Ordnung bringen, da sie ein Stoß in die korrekte Richtung sicher zur Vesta bringen würde.
    Die Falte zwischen seinen Augen vertiefte sich. Was war zu tun? Sie verfügten nur über einen Raumanzug, einen Hitzestrahler und eine Sprengkapsel. Sie hatten die zugänglichen Teile des verwüsteten Schiffes durchsucht und nicht mehr an Raumausrüstung gefunden.
    Moore zuckte mit den Schultern, stand auf und füllte sich ein Glas mit Wasser. Er war noch in Gedanken versunken und schluckte automatisch, als ihm etwas einfiel. Er warf einen neugierigen Blick auf das leere Glas in seiner Hand.
    »Sag mal, Mike«, sagte er, »wie sieht's mit unserem Wasservorrat aus? Komisch, daß ich nicht schon eher dran

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