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Wenn die Turmuhr 13 schlägt

Wenn die Turmuhr 13 schlägt

Titel: Wenn die Turmuhr 13 schlägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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schmutzig-weißer Kastenwagen mit quietschenden Reifen um die Ecke. An den aufgemalten Milchflaschen und Joghurtbechern erkannten die drei, daß es sich wahrscheinlich um den Lieferwagen einer Molkerei handeln mußte.
    Erschrocken machten die Knickerbocker und Puffi einen Sprung zur Hauswand und preßten sich dagegen. Als der Wagen an ihnen vorbeiraste, jaulte Puffi auf und fuhr sich mit der Pfote über die Schnauze.
    „Was ist denn? Was ist geschehen?“ Besorgt beugte sich Poppi zu ihrem Gefährten. Er hatte eine Wunde neben der Nase und blutete stark.
    „Wahrscheinlich haben die Reifen des Lastwagens einen Stein aufgewirbelt, der Puffi an der Nase getroffen hat“, jammerte Poppi. „Ich muß sofort mit ihm zum Tierarzt! Aber heute ist Samstag. Da hat unser Tierarzt keine Ordination!“
    „Vielleicht kann dir der Besitzer der Tierpension helfen“, schlug ihr Axel vor. „Wir läuten einfach an.“
    Poppi war einverstanden. Mit vereinten Kräften zogen sie den Bernhardiner in die schmale Gasse. Sie hatten Glück. Ein kleiner, etwas dicklicher Mann mit langen, strähnigen Haaren öffnete ihnen. Er betrachtete Puffis Wunde, hob ihn auf und trug ihn ins Haus. Poppi kam mit. Die beiden anderen warteten draußen.
    Lilo war die ganze Zeit ein Gedanke im Kopf herumgeschwirrt. „Wo ist der riesige Molkereiwagen plötzlich hergekommen?“
    Axel zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich ist er in die Gasse gefahren, während ich weg war. Wo soll er sich sonst versteckt haben? Im Kanal? Oder in einem Hausflur?“
    Seine Freundin wußte darauf auch keine Antwort. Aber sie spürte genau, daß etwas nicht stimmte.
    „Keine falsche Bewegung! Das Spiel ist aus!“ sagte plötzlich eine tiefe Stimme hinter ihnen. Axel und Lilo hatten die ganze Zeit auf die Mauer am Ende der Gasse gestarrt. Und so war ihnen entgangen, daß sich jemand lautlos von hinten an sie herangeschlichen hatte.

Da ist etwas faul...
    Axel und Lieselotte wagten es nicht, sich zu bewegen. Zwei Pistolenläufe bohrten sich in die Rücken der Kinder. Vorsichtshalber streckten sie beide Arme langsam in die Höhe.
    „Was habt ihr hier zu suchen?“ wollte die Stimme hinter ihnen wissen.
    „Ich warte auf eine Antwort!“ Der Mann mit den Pistolen schien die Geduld zu verlieren.
    „Wir... wir... sind zufällig hier,... weil unsere Freundin ihren Hund verarzten lassen muß...“, stotterte Axel.
    Dafür erntete er schallendes Gelächter. Mit einem Ruck drehte sich Lieselotte um.
    „Karl-Heinz!“ rief sie erstaunt. „Was... was... soll das?“
    Der Student hielt dem Mädchen grinsend zwei Bonbon-Rollen unter die Nase. „Reingefallen!“ Er freute sich diebisch über den gelungenen Scherz.
    „Ich bin zufällig mit dem Fahrrad vorbeigefahren und habe euch hier stehen gesehen. Da konnte ich einfach nicht anders. Ich mußte euch ein bißchen hineinlegen.“
    Axel und Lieselotte blickten Karl-Heinz halb fragend, halb staunend an.
    „Aber du warst doch vorhin in dieser Gasse“, platzte das Mädchen heraus.
    Nun war Karl-Heinz an der Reihe, ein überraschtes Gesicht zu machen.
    „Bestimmt nicht“, versicherte er den beiden. „Ich habe etwas erledigt und bin dann noch zum Spaß ein bißchen durch die Gegend gekurvt.“
    Für weitere Fragen blieb keine Zeit, denn Poppi trat aus der Tierpension. Puffi verrenkte sich fast das Genick, weil er ständig versuchte, die Wunde auf der Schnauze mit der Zunge zu erwischen. Allerdings war seine Zunge dafür zu kurz.
    „Puffi geht es bald wieder gut, hat Herr Sechser gesagt. Er war früher Assistent bei einem Tierarzt und kennt sich mit Hunden und Katzen sehr gut aus“, berichtete Poppi.
    Karl-Heinz beugte sich besorgt zu dem jungen Bernhardiner und streichelte ihn. Er wollte genau erfahren, was geschehen war. Poppi erzählte ihm alles. Doch plötzlich wurde der Student unruhig.
    „Was ist denn jetzt in ihn gefahren?“ überlegte Lilo.
    Karl-Heinz stammelte etwas von „Muß dringend weiter... Verabredung...“ und schwang sich auf sein Fahrrad.
    „Los, du verfolgst ihn!“ sagte Lilo zu Axel. „Ich bringe Poppi und Puffi nach Hause!“
    Was führte dieser Karl-Heinz im Schilde? Diese Frage brachte die junge Detektivin zur Verzweiflung. Sie konnte einfach keine Antwort darauf finden...
     
    „Dominik! Aufwachen! He, du Schlaf- und Schnarchsack! Wir sind gleich da!“ rief Herr Kascha über die Schulter. Hinten, auf der Rückbank des Wagens, lag sein Sohn und schlummerte tief und fest. Am Vortag war es spät

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