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Wenn die Turmuhr 13 schlägt

Wenn die Turmuhr 13 schlägt

Titel: Wenn die Turmuhr 13 schlägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Kreuzungen und mißachtete jede STOP-Tafel. Axel hatte Mühe, ihm zu folgen.
    „Diese Gegend kommt mir bekannt vor“, schoß es Axel durch den Kopf. Befand sich hier in der Nähe nicht die Tierpension?
    Karl-Heinz bog in eine Seitengasse ein. Axel blieb dicht hinter ihm, als er ein Straßenschild entdeckte. Es zeigte eine Sackgasse an. Nun gab es keinen Zweifel mehr. Das war die Gasse, in der die Knickerbocker-Bande schon einiges erlebt hatte. Im letzten Moment konnte der Junge bremsen.
    Axel stieg ab und lehnte das Fahrrad gegen eine Hausmauer. Er warf einen Blick um die Ecke und erkannte, daß das bereits gut bekannte Schiebetor geöffnet war. Im Hof brannte ein schwaches Licht.

Das Geheimnis des Kastenwagens
    Eng an die Wand gepreßt, schlich der Junge näher. Mit ein paar schnellen Sätzen überquerte er die Fahrbahn und drückte sich in einen tiefen Torbogen. Dort konnte ihn hoffentlich keiner entdecken.
    Von hier aus hatte er aber auch eine großartige Sicht in den Hof.
    Wieder stand ein großer Kastenwagen darin. Es war ziemlich sicher der gleiche wie am Vormittag. Allerdings waren die Seitenwände nun mit einer dunkelblauen Folie überzogen.
    Die Ladeklappe war schräg heruntergelassen, und der Student schob sein Fahrrad über diese Rampe ins Innere des Wagens. Im Halbdunkel erkannte Axel einige Personen, die in zwei Reihen starr wie die Schaufensterpuppen standen und warteten.
    „Es müßten eigentlich schon alle hier sein“, sagte eine sanfte, tiefe Stimme. Wem sie gehörte, konnte Axel leider nicht erkennen.
    Das Geräusch von schweren, bedächtigen Schritten ließ Axel zurückzucken. Er preßte sich noch enger an das Haustor. Ein stämmiger Mann mit Jägerhut und Gamsbart marschierte auf der Straße an ihm vorbei. Er betrat den Wagen und stellte sich zu den anderen dazu. Regungslos verharrte er dort.
    Nachdem noch eine kleine, zarte Dame in einem schlotternden Jogginganzug und ein Herr mit grauem Sakko dazugekommen waren, trat ein dürres Männchen zur Laderampe.
    „Ja, nun sind wir vollzählig“, stellte es zufrieden fest. „Frasto, schließe die Klappe! Wir können beginnen!“
    Das Männchen lief mit trippelnden Schritten in den Laderaum. Ihm folgte der Muskelmann, den Axel bereits kannte. Leider brannte in der Gasse nur eine Straßenlampe. Ihr Licht war zu schwach. Der Junge konnte von den Personen nur Schatten, aber keine Einzelheiten erkennen.
    Es zischte und die Laderampe klappte langsam in die Höhe.
    Axel wagte sich nun aus seinem Versteck und schlich näher an den hohen Kastenwagen heran. Sein Herz schlug schnell und laut.
    „Wird der Laderaum vielleicht als geheimer Besprechungsort genutzt?“ überlegte Axel. Möglicherweise konnte er etwas erlauschen. Der Knickerbocker stellte sich auf die Zehenspitzen und preßte das Ohr gegen die Wagenwand.
    Nichts! Absolut nichts war zu hören.
    Plötzlich donnerte es unter ihm, und der Wagen erzitterte. Jemand hatte den Motor gestartet. Eine schwarze Abgaswolke quoll aus dem Auspuff. Axel sauste blitzschnell zurück in sein Versteck.
    Ungefähr eine Minute später zischte es bei dem Kastenwagen, und die Laderampe wurde heruntergesenkt. Im Gänsemarsch wanderten nun Menschen aus dem Auto auf die Straße. Einige schoben Fahrräder.
    „9... 10... 11... 12... 13!“ zählte Axel mit.
    Etwas war ihm sofort aufgefallen. Alle trugen einen schwarzen Plastiksack unter dem Arm.
    Die 13 Personen gingen grußlos nach allen Seiten auseinander. Am Rand des Laderaums erspähte der Junge den muskulösen Frasto und das kleine Männchen. Die beiden Männer verließen die Ladefläche und stiegen in das Fahrerhaus um. Nachdem die Ladeklappe wieder geschlossen war, setzte sich der Molkereiwagen in Bewegung. Im Retourgang fuhr er aus dem Hof und bog aus der Sackgasse auf die Hauptstraße.
    Nun hielt Axel nichts mehr in seinem Versteck. Er flitzte zu seinem Fahrrad, schwang sich darauf und hielt hektisch nach Karl-Heinz Ausschau.
    In großer Entfernung entdeckte er einen Mann, der auf der Straße stadteinwärts radelte. Das konnte unter Umständen Karl-Heinz sein. Axel düste auf dem Fahrrad durch die Nacht und versuchte den Studenten einzuholen. Als er aber näherkam, erkannte er, daß der Radfahrer kurze Hosen trug. Karl-Heinz hatte weiße Jeans angehabt. Das hätte ihm auch früher einfallen können! Wohin jetzt?
    Nach kurzem Zögern beschloß Axel, die Suche nach Karl-Heinz aufzugeben. Er wollte nun diesem Mann folgen, der ja auch zur gleichen Bande gehörte.
    Der

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