Wenn du denkst, du hast mich schon
gern.”
Er musterte sie aus den Augenwinkeln. „Hast du denn Hunger?”
„Nicht direkt.”
„Dann können wir warten, bis wir in Austin sind.”
„Sei nicht albern. Ich kann etwas trinken, während du etwas isst. Was ist denn heute mit dir los?” Sie beugte sich vor, damit sie sein Gesicht besser sehen konnte. „Du verhältst dich ein bisschen eigenartig.”
„Ich fühle mich auch etwas eigenartig”, gab er zu und hoffte, dass es helfen würde, wenn er eine Kleinigkeit aß.
Sie erreichten den Außenbezirk einer kleineren Stadt, und Travis entdeckte einen Schnellimbiss. Er hielt dort an, bestellte etwas zu essen und für jeden einen kleinen Drink.
Sie fuhren zurück auf den Highway, als Megan sich erkundigte: „Sagst du mir jetzt, was dich so beschäftigt?” Sie packte ihm den Burger aus und reichte ihn ihm. Dann rückte sie näher und hielt ihm die Pommes frites so hin, dass er sie sich nehmen konnte.
Ehe er ihr antwortete, biss er kräftig in den Hamburger und kaute nachdenklich darauf herum. Nachdem er etwas getrunken hatte, räusperte er sich und meinte: „Ich hatte schon gedacht, dass du es dir vielleicht anders überlegt hättest.” So, nun hatte er seine Befürchtung laut ausgesprochen.
„Das wollte ich schon.”
Schweigend aß er weiter. „Und?” fragte er, als sie nichts mehr dazu sagte.
Sie zuckte mit den Achseln und seufzte. „Ich habe mich entschieden, deinen Antrag anzunehmen. Wenigstens hast du nicht irgendwelchen Unsinn über Liebe gefaselt oder sonst irgendein dummes Zeug. Ich dachte, solange wir vollkommen ehrlich zueinander sind, wäre es eigentlich in Ordnung.”
„Ich verstehe”, erwiderte er. Plötzlich lag ihm der Hamburger wie ein Stein im Magen.
„Wir behandeln die Sache wie eine Geschäftsverbindung”, wiederholte er tonlos und trank rasch noch einen Schluck. Seine Kehle war plötzlich ganz trocken.
„Genau. Natürlich müssen wir niemandem die Wahrheit sagen. Wir lassen unsere Familien und Freunde in dem Glauben, dass wir wahnsinnig verliebt sind.” Sie lachte leise. „Das wird für viele ein Schock sein, davon bin ich überzeugt… Travis Kane hat endlich eine Frau gefunden und will doch noch sesshaft werden.”
Travis kam es so vor, als wäre eine Falle, die er selbst gestellt hatte, zugeschnappt. Wie konnte er Megan jemals gestehen, dass er sie liebte? Sie würde doch an ihm und seinen Motiven zweifeln. Die Ironie der Situation entging ihm nicht. Sie ha tte akzeptiert, dass er ihr als Freund helfen wollte, doch bestimmt würde sie ihm nie glauben, dass er sich in sie verliebt hatte.
Himmel! Diesmal hatte er wirklich den Vogel abgeschossen. Er hatte eine Situation geschaffen, in der er einen Drahtseilakt zw ischen Kameradschaft und Liebe vollführen musste. Und obendrein hing ihm der unverdiente Ruf des Herzensbrechers an. Am Ende würde er selbst noch mit gebrochenem Herzen dastehen.
Falls ja, konnte er die Schuld bei sich selbst suchen … weil er Megan nicht schon vor Jahren seine wahren Gefühle gestanden hatte. Dass er nicht den Mut dazu gehabt hatte, machte ihm jetzt zu schaffen. Seine einzige Hoffnung war, dass sie sich irgendwann doch noch in ihn verlieben würde.
5. KAPITEL
Travis bog in eine der Geschäftsstraßen, die am Highway nach Austin lagen. Nach der Imbisspause hatten sie sich nur wenig unterhalten. Er hatte sich nach der Ranch erkundigt, und Megan hatte ihm die Fragen beantwortet.
Travis fasste nach ihrer Hand. Gemeinsam überquerten sie den Parkplatz, betraten das vollklimatisierte Einkaufszentrum und bummelten an den Schaufenstern entlang.
Zu seiner Überraschung entdeckte er, dass es ihm Spaß machte, einfach nur mit Megan zusammenzusein. Sie entzog ihm nicht einmal ihre Hand, und er genoss die leichte Berührung mit ihr. Seine Freude über die Erfüllung seiner Jugendträume vermochte er jedoch kaum zu verbergen.
Megan O’Brien hatte zugestimmt, ihn zu heiraten. Himmel, er konnte sich kaum zurückhalten, nicht seinen Hut zu ziehen, in die Luft zu werfen und laut aufzujubeln.
Schließlich kamen sie an einen Juwelierladen. Travis blieb davor stehen und schaute Megan an. „Also … da hätten wir schon gleich gefunden, was wir suchen, nicht wahr?” Im ersten Moment zögerte sie. Doch als er an ihrer Hand zog, ging sie mit ihm in den Laden.
„Guten Tag”, begrüßte der Verkäufer sie lächelnd. „Kann ich Ihnen behilflich sein?”
Mit allem Mut, den er aufbringen konnte, sagte Travis: „Wir wollen uns Eheringe
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