Wenn du denkst, du hast mich schon
sich mehr und mehr an sie. Sie spürte seine Erregung deutlich durch den Stoff ihres Sommerkleides, und ein heißer Schauer überlief sie. Unruhig verlagerte sie ihr Gewicht und ahmte die Bewegungen, die er mit seiner Zunge und seinen Hüften machte, nach, während sie ihre Arme fester um seinen Hals schlang.
„Meine Güte, Megan”, stieß er atemlos hervor. „Wir müssen aufhören, sonst …” Er sprach nicht aus, was sonst passieren würde. Statt dessen umfasste er ihre Arme und wich von ihr zurück. Seine Augen funkelten, und sein Gesichtsausdruck wirkte angespannt.
Da sie auf der Fahrt schon fast eingeschlafen war, war Megan nicht sicher, ob ihre Beine sie noch tragen würden. Sobald Travis sie losließ, gaben ihre Knie nach, und sie sank auf das Trittbrett des Kleinlasters.
Besorgt kniete sich Travis neben sie. „Was ist los?” erkundigte er sich und atmete schon ein wenig ruhiger.
„Ich weiß nicht genau”, gab sie zu und rieb sich mit der Hand übers Gesicht. ,,Was war das eigentlich? Ich fühle mich so seltsam. Es ist wirklich verrückt.”
Sacht berührte er mit den Fingerspitzen ihr Gesicht, strich über ihre Braue, ihre Wange und ihr Kinn. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht so überfallen.”
„Daran liegt es nicht”, erwiderte sie. „Ich meine, du hast nichts gemacht, wozu ich dich nicht ermuntert hätte. Ich hätte bloß nicht gedacht …” Sie schüttelte den Kopf.
„Donnerwetter!”
„Ich nehme an, es liegt an unseren Hormonen”, versetzte er mit einem amüsierten Lächeln.
„Ganz schön starker Tobak”, gab sie zu.
„Ja.”
Nach kurzem Schweigen fügte sie hinzu: „Natürlich hat das nichts zu bedeuten. Es ist eine rein chemische Wirkung oder so.” Sie wollte nicht, dass es etwas zu bedeuten hatte, denn gerade davor fürchtete sie sich. Es hätte ihr jetzt noch gefehlt, dass sie sich ausgerechnet in Travis Kane verliebte!
Er bewegte sich nicht, und sein Gesichtsausdruck veränderte sich auch nicht merklich, aber auf eine Art zog er sich in sich zurück. „Es bedeutet wo hl, dass wir zusammenpassen. Meinst du nicht auch?” erklärte er schließlich.
Sie lehnte sich am Sitz an und seufzte. „Ich schätze schon.” Die Augen fielen ihr fast zu.
„Ein Paar, das heiraten will, wünscht sich seine Beziehung sicher so”, behauptete er.
Sie zwang sich, die Augen aufzuhalten und ihn anzusehen. „Natürlich, wenn es eine richtige Ehe ist.”
Beschwörend nahm er ihre Hände in seine. „Glaub mir, Megan, das wird eine richtige Ehe.”
Sie runzelte die Stirn und fühlte sich benommen vor Müdigkeit und Verwirrung. „Aber nicht auf Dauer. Das ist ein großer Unterschied.”
„Ich sagte, sie muss nicht von Dauer sein. Es liegt an dir. Ich möchte, dass sie so lange hält, wie du es dir wünschst.”
Der ernste Unterton, der in seiner Stimme mitschwang, brachte ihr Herz zum Jagen. Sie schluckte betroffen. „Wirklich?”
Er schaute ihr eine geraume Weile in die Augen, ehe er erwiderte: „Ja.”
„Wieso?” fragte sie und wollte unbedingt wissen, was zwischen ihnen geschah.
„Was ist das denn für eine Frage?”
Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie dadurch ihre Benommenheit loswerden. „Ich verstehe das nicht, Travis. Ich habe dich den ganzen Abend beobachtet. Es gab keine einzige Frau, die sich nicht nach dir umgedreht hat und gern an meiner Stelle gewesen wäre.”
„Du bist ja verrückt.”
„Nein. Ich weiß, du hast sie nicht beachtet, aber ich habe es gemerkt. Genauso war das schon auf der High School. Alle Mädchen flogen auf dich. Und bestimmt war es in all den Jahren, die du unterwegs warst, nicht anders.”
Unmut zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. „Willst du mir damit irgend etwas sagen?”
„Ja! Auf jeden Fall. Ich versuche zu verstehen, was hier läuft. Wieso ausgerechnet ich, Travis? Warum willst du von den vielen Frauen, die du kennst, ausgerechnet mich heiraten?”
Die Frage beantwortete er ihr nicht sofort. Er verlagerte sein Gewicht, blieb aber vor ihr hocken, räusperte sich und erkundigte sich schließlich: „Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe?”
„Natürlich nicht!” wehrte sie sofort ab. „Das ist ja albern. Ich bin doch niemand Besonderes und habe dir nichts zu bieten.”
Er fasste erneut nach ihren Händen. „Megan, du stufst dich falsch ein. Hör mir zu, ja? Es stimmt, dass ich eine Menge Frauen kennengelernt habe. Manche von ihnen haben mich wie eine Trophäe betrachtet, die es
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