Wenn ein Wuestenprinz in Liebe entbrennt
nicht liebten?
Auch ihre Brüder boten ihren neuen Freundinnen keine ewige Liebe an. Bisher war Delaney der Gedanke verhasst gewesen, sich so leichtfertig wie diese Frauen einem Mann hinzugeben. Und sie erkannte, dass sie im Begriff war, sich heillos in Jamal zu verlieben.
Im Gegensatz zu ihren unbeschwert lebenden Brüdern war Delaney ein leichtes Opfer für Amor – das hatte sie schon immer geahnt. Ihre Eltern hatten weniger als zwei Wochen nach ihrer ersten Begegnung geheiratet, denn es war bei ihnen Liebe auf den ersten Blick gewesen. Ihren eigenen Kindern hatten sie immer gewünscht, dass sie eines Tages die gleiche Erfahrung machen würden.
Anders als ihre Brüder hatte Delaney gehofft, dass der Wunsch ihrer Eltern in Erfüllung ging, weswegen sie immer noch Jungfrau war. Sie hatte auf den Mann warten wollen, der ihre wahre Liebe, ihr Seelengefährte sein würde. Nie hatte sie sich an jemand anderen hergeben wollen, der diese Ansprüche nicht erfüllte.
Sie hatte geglaubt, dass es vielleicht jemand sein würde, der ihre Leidenschaft für die Medizin teilte. Doch anscheinend hatte sie sich geirrt. Stattdessen hatte sie sich in einen Prinzen verliebt, der für sie unerreichbar bleiben würde.
Was Jamal letzte Nacht gesagt hatte, entsprach der Wahrheit. Wenn sich ihre Wege nach diesen Ferien trennten, würden sie sich wahrscheinlich nie wiedersehen. Also musste sie akzeptieren, dass ihre große Liebe niemals zu ihrem Leben, niemals ihr alleine gehören würde.
Aber wenn sie auf seinen Vorschlag einging, hätte sie zumindest kostbare Erinnerungen, die sie ein Leben lang in ihrem Herzen bewahren konnte.
Für sie würde es kein Happy End geben, das sah sie ein. Allerdings konnte sie jeden Moment ihres Zusammenseins mit Jamal dafür nutzen, möglichst viele aufregende Erfahrungen zu sammeln. Sie begehrte Jamal genauso, wie er sie begehrte – doch im Gegensatz zu ihm wusste sie, dass sie es aus Liebe tat.
„Geht es Euch wirklich gut, mein Prinz?“, fragte Asalum und warf Jamal einen prüfenden Blick zu.
„Ja, wirklich“, erwiderte Jamal kurz angebunden.
Doch sein Diener war nicht so leicht zu überzeugen. Als Asalum an der Hütte angekommen war, um seinem Herrn einige wichtige Dokumente vorbeizubringen, hatte er Jamal auf der Veranda vorgefunden. Dort saß er, mit einem Kaffeebecher in den Händen, auf den Stufen. Unter seinen Augen waren dunkle Ringe zu sehen, die darauf hindeuteten, dass er nicht besonders gut geschlafen hatte.
„Wie ich sehe“, sagte Asalum und deutete auf das Auto, das nur wenige Meter von ihnen geparkt war, „ist diese Amerikanerin immer noch hier.“
Jamal nickte. „Ja, das stimmt.“
„Mein Prinz, vielleicht solltet Ihr …“
„Nein, Asalum“, unterbrach Jamal ihn, als ahnte er, was sein langjähriger Freund und Vertrauter vorschlagen wollte. „Sie bleibt.“
Asalum neigte bedächtig den Kopf, als hoffte er, dass Jamal wusste, was er tat.
Der Duft des frisch gebrühten Kaffees lockte Delaney in die Küche. Als sie gerade dabei war, sich einen Becher einzuschenken, klingelte ihr Handy. „Hallo?“, meldete sie sich.
„Ich rufe nur an, um dir zu sagen, dass deine Brüder auf dem Kriegspfad sind.“
Delaney lächelte, als sie Reggies Stimme erkannte. „Und was haben sie vor?“
„Für den Anfang haben sie mir damit gedroht, mich zu verprügeln, wenn ich ihnen nicht sage, wo du steckst.“
Delaney lachte und wunderte sich, wie gut es ihr tat. „Aber du hast es ihnen nicht gesagt, oder?“
„Nein. Ich weiß ja, dass Hunde, die bellen, nicht beißen, aber ich musste ihnen das ein paar Mal in Erinnerung rufen, besonders Thorn. Je älter er wird, desto gemeiner wird er.“
„Haben meine Eltern ihnen denn nicht erzählt, dass es mir gut geht und ich einfach mal eine Weile für mich bleiben will?“, fragte Delaney kopfschüttelnd.
„Das haben sie, Laney, aber du kennst ja deine Brüder. Sie sind der Meinung, dich ständig im Auge behalten zu müssen, und es macht sie verrückt, wenn sie nicht wissen, wo du steckst. Ich habe gedacht, ich warne dich besser, damit du weißt, was dich bei deiner Heimkehr erwartet.“
Damit würde sie schon klarkommen, und wahrscheinlich würde sie das bestens von der Erinnerung an Jamal ablenken. „Danke für die Warnung, Reggie.“
„Und wie läuft es so bei dir? Ist der Prinz immer noch da?“, fragte ihr Cousin, der gerade etwas zu essen schien.
„Ja, der Prinz ist noch da, und alles läuft bestens.“ Sie erzählte
Weitere Kostenlose Bücher