Wenn ein Wuestenprinz in Liebe entbrennt
Reggie besser noch nicht von ihren Gefühlen für Jamal und beschloss, ein sicheres Thema anzuschneiden.
„Ich wollte dich noch was fragen.“
„Was denn?“
„Es geht um den Küchentisch. Er wackelt.“
Reggie brach in schallendes Gelächter aus. „Das liegt nicht am Tisch, sondern am Fußboden. Aus irgendeinem Grund ist er an dieser Stelle uneben. Wenn du den Tisch ein Stück in eine andere Richtung schiebst, ist alles wieder im Lot.“
„Danke für den Tipp.“ Das würde sie nachher gleich ausprobieren. „Und auch dafür, dass du meine Brüder unter Kontrolle hältst“, meinte Delaney.
„Laney“, kicherte Reggie, „niemand kann deine Brüder kontrollieren. Ich habe mich nur geweigert, mich von ihnen einschüchtern zu lassen, das ist alles. Bis jetzt ist dein Geheimnis bei mir gut aufgehoben, aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich nichts verrate, wenn sie ihre Drohungen wahrmachen.“
„Das werden sie schon nicht“, meinte Delaney belustigt. „Gehe ihnen einfach in den nächsten drei Wochen aus dem Weg, und alles wird gut. Pass auf dich auf, Reggie.“
„Du auf dich auch.“
Nachdem sie aufgelegt hatte, trank sie einen Schluck Kaffee. Sie fragte sich, ob Jamal, der für gewöhnlich immer sehr früh aufstand, draußen bereits seine Kickboxübungen praktizierte.
Als sie neugierig aus dem Fenster spähte, sah sie ein fremdes Auto, einen blitzsauberen schwarzen Mercedes, der in der Nähe ihres Wagens geparkt war. Nicht weit davon entfernt entdeckte sie Jamal und einen anderen Mann – vermutlich Asalum. Der große Mann wirkte allerdings eher wie ein Bodyguard und weniger wie ein persönlicher Assistent auf sie.
Aber ihr Blick wurde wie magisch von Jamal angezogen. Die Sinnlichkeit, die von ihm ausging, raubte ihr den Atem. Alles an ihm war perfekt. Sein Körperbau. Seine Nase. Seine ebenholzfarbenen Augen. Sein gebräunter Teint. Und ganz besonders seine verführerischen Lippen, mit denen er sie vergangenen Abend so herausfordernd geküsst hatte.
Jamal trug seine landestypische Tracht, was sie wieder daran erinnerte, dass er wirklich ein Scheich war – obwohl sie diesen Umstand gelegentlich vergaß. Besonders, wenn er wie gestern Abend in Kakihose und teurem Poloshirt bekleidet war und nicht, wie heute, in Tunika und Kufiya.
Ein wenig zittrig dachte Delaney an die Entscheidung, die sie getroffen hatte. Sie wusste, was passieren würde, wenn sie Jamal erzählte, dass sie bereit war, auf sein Angebot einzugehen.
Sie hatte nicht vor, ihm zu verraten, dass sie ihn liebte. Und selbst wenn er es wüsste, es würde ohnehin nichts ändern, dachte sie seufzend. Sie musste ihn nur noch davon überzeugen, dass sie keine Vorbehalte mehr hatte und die Dinge akzeptierte, wie sie nun einmal waren.
Da es ihr nicht mehr ausreichte, Jamal nur durch das Fenster zu sehen, beschloss sie, ihren Kaffee dort weiterzutrinken, wo sie es jeden Morgen tat – auf der Veranda. Sie wollte ihn sehen, in seine Augen schauen und erkennen, dass in ihnen immer noch das gleiche Verlangen für sie brannte.
Jamal und Asalum drehten sich gleichzeitig um, als die Verandatür geöffnet wurde. Beide starrten Delaney an, die ein luftiges Sommerkleid trug und ihr lockiges Haar mit einer Haarspange zu einer Hochsteckfrisur gebändigt hatte.
Das war also die Frau, die den Prinzen so sehr in Aufruhr versetzt hat, dachte Asalum. Er kannte seinen Herrn lange genug, um zu wissen, dass Jamal diese Frau begehrte, dass er wie von Sinnen war wegen ihr. Asalum hoffte nur, dass der Prinz bei klarem Verstand blieb – ihm war deutlich anzusehen, dass die Schönheit dieser Amerikanerin ihn in den Bann gezogen hatte.
„Ich muss gehen, Eure Hoheit“, sagte Asalum und hoffte, Jamals Aufmerksamkeit noch einmal kurz für sich gewinnen zu können. Doch Jamal nickte lediglich knapp, um zu zeigen, dass er ihn verstanden hatte.
Kopfschüttelnd ging Asalum zum Wagen. Es sah nicht gut aus für seinen Herrn.
Delaney ließ die Türklinke los und trat auf die Veranda, während sie Jamal unverwandt in die Augen sah. Sie las in seinem Blick, was sie erhofft hatte, und ohne sich dagegen wehren zu können, spürte sie, wie sie erregt wurde.
Jamal kam ihr wunderbar gefährlich, aufregend wild und unverschämt arrogant vor, als er auf sie zuging. Wieder erinnerte er sie an einen Wolf, der sich an seine Beute heranpirschte. Ohne Zweifel würde er sein Ziel erreichen, aber sie würde es ihm dabei nicht leicht machen.
„Guten Morgen, Delaney“,
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