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Wenn es daemmert

Wenn es daemmert

Titel: Wenn es daemmert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Beck
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langsamer und drehte sich ängstlich um. Von dem Mann war nichts zu sehen. Also blieb er stehen, um sich zu orientieren.
    Vor ihm ein Feldweg. Der Feldweg führte geradewegs auf ein großes Anwesen zu. Nicht zum Haupteingang, sondern zur Hintertür.
    Zum Anwesen seines Vaters.
    Dort könnte er telefonieren. Sein Vater war, wenn er Glück hatte, noch bei Matts Trauerfeier. Vielleicht war er auch schon wieder hier, aber dann würde er fest schlafen. Er hatte sicher wieder eine Menge getrunken, und seine Frau auch.
    Cedric lief den Feldweg bis zum Haus, dann um das Haus herum zur Garage und spähte durch ein Fenster hinein. Der Bentley seines Vaters war nicht da. Natürlich hatten sie ihn stehen lassen und ein Taxi genommen. Oder sie hatten sich von jemand anderem fahren lassen. Als Cedric sich umsah, bemerkte er vor dem Haus einen Wagen, den er nicht kannte.
    Er schlich sich zum Seitenflügel, wo Licht durch die Fenster schimmerte. Die Vorhänge waren nicht vorgezogen, und Cedric sah Chief Inspector Brady im Wohnzimmer auf dem Sofa sitzen. Lillian ging durch den Raum auf ihn zu, sprach mit ihm, lächelte dabei auf ihre unverbindliche Art.
    Cedric wich ein paar Schritte zurück und duckte sich hinter einen Strauch. Aber warum verstecken? Die Polizei war da. Die Polizei musste von Cedric informiert werden. Besser hätte er es kaum treffen können. Also riss er sich zusammen, ging um das Haus herum, um an der Vordertür zu läuten.
    Doch bis dahin kam er nicht. Er hörte das Geräusch eines Motors. Ein Wagen fuhr über die Felder auf das Anwesen zu.
    Es war der schwarze Range Rover.

8.
    Eben in St. Andrews war noch blauer Himmel gewesen, und nun, eine halbe Stunde später und zehn Meilen weiter südöstlich, regnete es wie aus Kübeln.
    »Der verschissene Regen spült uns alles weg«, schrie einer der Spurensicherer, als er zum Hafen von Crail herunterhastete.
    McCallum rannte zu Isobels Wagen und warf sich auf den Beifahrersitz, als habe er sich gerade mit knapper Not vor dem sicheren Ertrinken gerettet. Die Tropfen trommelten auf das Autodach wie ein Maschinengewehrfeuer, und an den Seitenfenstern trieb der Regen durch den Wind waagerecht vorbei.
    »Höllenwetter«, murmelte McCallum und wischte sich den Regen aus dem Gesicht.
    »Sagen Sie was«, forderte Isobel ihn auf.
    »Haben Sie sie gesehen?«, fragte er.
    Sie nickte. »Kurz.«
    Er hob seine schwarze Ledertasche auf die Knie und hielt sie mit beiden Händen fest, ohne sie zu öffnen. »Sie ist verblutet. Kopfwunde. Von dort oben muss sie heruntergefallen sein.« Er zeigte auf die Stelle oben an der Steilküste, wo früher einmal das Schloss Davids I. von Schottland gestanden hatte. Die Mauern des Schlosses waren längst ins Meer gestürzt, und an seiner Stelle hatte man ein viktorianisches Herrenhaus gebaut, das heute in mehrere kleinere Apartments unterteilt war. Um das Herrenhaus herum lief eine hohe Mauer, auf der sich eine Art Erker befand, der aussah, als sei ihm das Haus, an das er gebaut worden war, abhandengekommen. Unterhalb der Mauer verlief ein Fußweg, der den Hafen und die King’s Mill miteinander verband. Der Fußweg war durch einen hohen Eisenzaun zur Seeseite hin gesichert.
    »Das kann kein Unfall gewesen sein, oder?«
    »Ich wüsste nicht, wie man von dem Weg dort oben aus Versehen herunterfallen kann. Das Mädchen sah aus, als hätte sie gestern Abend so einiges vorgehabt.«
    Isobel nickte. »Ich hab’s gesehen. Eine Prostituierte?«
    »Ziehen sie sich nicht alle in dem Alter so an, wenn sie Männer aufreißen wollen?«
    »Oh bitte, McCallum, tun Sie mal nicht so, als seien Sie achtzig!«
    McCallum räusperte sich. »Sie hat übrigens noch andere Verletzungen, die meiner Meinung nach nicht ganz zu einem Sturz passen, aber das muss die Rechtsmedizin klären.«
    »Welche Verletzungen?«
    McCallum zuckte die Schultern. »Sieht aus, als hätte ihr jemand wiederholt ins Gesicht geschlagen, sie hat so viele …« Er verstummte.
    »Sexueller Missbrauch?«
    »Möglich. Nicht vaginal. Ihre Brüste sehen übel aus, da hat sie Kratzer und Hämatome. Auf ihrer Kleidung ist etwas, das nach Sperma aussieht.«
    Isobel wurde ganz kalt. »Aber sie ist durch den Sturz gestorben?«
    »Sieht so aus. Die Kopfwunde hat sehr stark geblutet. Fragen Sie den Rechtsmediziner, ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Einen Unfall schließe ich allerdings aus.«
    »Selbstmord?«
    »Wer weiß. Vielleicht.«
    »Oder Mord.«
    »Und der Täter hat sie hier heruntergestürzt, in

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