Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit
Tatsache, dass wir uns selbst angreifen. All das hält uns in der Trennung.
Wenn wir dann aber noch tiefer gehen, stellen wir fest, dass es eine versteckte Ebene jenseits von Schuld- und Versagensgefühlen gibt. Das ist die Ebene der Eigenverantwortung, die Bewusstheit darüber, dass wir uns all unsere leidvollen Erfahrungen selbst aussuchen. Auf dieser tiefen Ebene der Heilung sind wir über unsere dummen Fehler bekümmert: Wir haben versucht, Gott und unseren Eltern Schuld in die Schuhe zu schieben. Wir haben andere als Vorwand benutzt, damit wir uns selbst nicht weiterentwickeln, uns nicht vom Herzen her verbinden oder unsere Talente und Gaben nicht besser manifestieren mussten. Wir erkennen auf dieser tiefen Ebene der Heilung, dass sich unsere innersten Rachegefühle und unsere Wut äußerlich in Form von Schmerzen und Misserfolgen gezeigt haben.
Wenn man den Mut hat, durch alle diese Schichten des Bewusstseins hindurch zu spüren, dann hat man auch den Mut, die eigene Getrenntheit und das Konkurrenzdenken aufzugeben, die andere wegstoßen. Das führt zu Bonding, einer neuen Fähigkeit zu empfangen und damit zu einem größeren Flow und mehr Erfolg. Und das wiederum führt zu neuen Ebenen des Erwachens, auf denen große Teile des Egos abfallen, sodass weniger geistiges Geplapper und mehr Lebensfreude übrig bleiben.
Wir gelangen auf diese Ebenen des Erwachens, indem wir die versteckten Wutausbrüche und all die »Maschen« aufgeben, mit denen wir andere für das verantwortlich gemacht haben, was wir selbst tun. Das gibt uns unser Leben und unsere Freiheit zurück. Das Ego wird kleiner und die Trennung verringert sich, während sich mehr Freude einstellt. Frieden und Fülle gesellen sich hinzu und die Erfahrung der Verbundenheit mit der Natur und anderen Menschen, was eine tiefe Erfüllung mit sich bringt.
Eine verlorene Herzensverbindung, verlorenes Bonding, führt zur Kompensation und entsprechenden Verhaltensmustern. Wir haben uns selbst »weggeworfen« und damit Ängste verstärkt und in Schuldgefühle und Misserfolge »investiert«. Das versuchen wir jetzt zu behandeln, indem wir uns abspalten und Rollen spielen.
Burnout entsteht nur, wenn wir Rollen spielen und uns damit entscheiden, uns über die bereits vorhandene Abspaltung hinaus noch weiter abzuspalten. Rückzug in sich selbst führt zu Aufopferung, und die Opferhaltung laugt uns aus. Wenn wir eine schwere Last hochheben sollen, bringt man uns bei, den Rücken gerade zu lassen und die Last mit der Kraft der Oberschenkel und der Beine nach oben zu stemmen, mit unseren stärksten Muskeln. Doch je mehr wir uns in uns selbst zurückgezogen haben, desto weiter sind wir von der Last entfernt, die wir heben sollen. Das erschöpft uns, macht unseren Rücken kaputt und führt zu Burnout. Manchmal sind wir so weit von einer Aufgabe entfernt, dass wir sie noch nicht einmal berühren, geschweige denn erfüllen können. Damit wenden wir uns von uns selbst ab und verlieren den Kontakt zum Leben. Kontakt zum Leben ist jedoch genau das, was uns Liebe und Erfolg bringt.
Burnout ist ein Signal dafür, dass wir etwas getan haben, ohne mit dem Herzen dabei zu sein, ohne Anmut und ohne Segen. Das erschöpft uns. Und am Ende haben wir all unsere Reserven aufgebraucht und können nicht mehr so weitermachen. Wir brennen aus. Dann haben wir noch weniger als zuvor. Wir sind nicht mehr in der Lage zu empfangen, können nicht mehr richtig in Kontakt gehen und sind weniger frei. Wir werden immer unabhängiger und reaktiver. Jedes Mal, wenn wir etwas ganz allein machen wollen, treten wir damit in Konkurrenz zu Gott. Burnout ist der Versuch, Gott unsere Erschöpfung und unseren Misserfolg in die Schuhe zu schieben und Ihn anzuklagen, weil er uns nicht hilft. Dabei kann Gott ja gar nicht anders, als zu helfen. In unserem Verlangen, getrennt und unabhängig zu sein, stoßen wir Ihn jedoch beiseite und machen Ihn dann auch noch dafür verantwortlich.
Die größten Fehler in Familien:
2 – Jemanden zum Sündenbock machen
Wenn jemand in die Sündenbockrolle gedrängt wird, dann bedeutet dies, dass ihn alle oder fast alle anderen Familienmitglieder für den Bösewicht halten. Die Familie meint, alles würde besser wenn sich dieser Mensch ändern oder einfach verschwinden würde. Der Sündenbock kann der Rabauke sein, der Alkoholiker, der Bösewicht, der Schürzenjäger und so fort. Ganz gleich, wie sehr jemand die anderen Familienmitglieder verletzt hat: Wenn eine Person
Weitere Kostenlose Bücher