Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit
gelangen würden. Jedes Mal, wenn wir gelitten haben, hätte es einen leichteren Weg gegeben … Stattdessen haben wir uns auf die Ränke des Egos eingelassen und mit Leid für unsere Unabhängigkeit und all die anderen vermeintlichen Belohnungen bezahlt. Sie haben uns nie glücklich gemacht, sondern nur unser Ego verstärkt.
Nun haben wir erneut die Chance, das goldene Leben als einen Zustand des Lebens und Seins zu bekommen. Wofür werden wir uns dieses Mal entscheiden? Dasselbe Muster, das unser Bewusstsein bestimmt hat, das goldene Leben aufzugeben, hat auch zur Trennung von der Einheit geführt.
Die Familie war als Fundament und »Schaufenster« des goldenen Lebens gedacht. In jedem Augenblick bietet sich uns die Gelegenheit, wieder glückliche Familien als Fundament des goldenen Lebens zu haben. Aber wir haben uns so sehr für ein unabhängiges, abgetrenntes Leben engagiert, dass wir uns auch dann vom goldenen Leben abwenden, wenn wir leiden. Zu den versteckten Gründen dafür, unsere Kleinheit aufrechtzuerhalten, zählen: das Verlangen nach Unabhängigkeit, Autoritätskonflikte, Versuche, Schuld abzuzahlen, Rache gegenüber Gott, der Wunsch sich zu verstecken und die Entschuldigung, wir könnten unsere Bestimmung nicht erfüllen, weil wir Angst haben, das würde unsere Fähigkeiten übersteigen. Wir wären lieber Gott in einer selbst geschaffenen Hölle als einfach nur ein Teilchen Licht im Meer von Licht und Liebe, das Einheit ist. Eine solch ekstatische Freude einzutauschen gegen Leiden scheint verrückt zu sein, aber wir korrigieren endlich, nach Millionen von Jahren, unsere falschen Entscheidungen und wir sind nun auf dem Weg zurück zur Einheit.
Besondere Familienrollen
Der Held
Der Held gibt der ganzen Familie ein leuchtendes Vorbild für alles, was gut ist. Es kann der glänzende Schüler sein, der die Heldenrolle spielt, der herausragende Künstler, der erfolgreiche Sportler, der beliebte Kumpel oder der geborene Anführer. Helden sind eine Inspiration für Menschen außerhalb der Familie, aber innerhalb der Familie können sie niemandem helfen, weil sie eine Rolle spielen. Sie spielen auch nur das ganze Repertoire an Familienrollen durch, bis sie selbst fix und fertig sind. Wer in der Heldenrolle steckt, spielt zwar den Helden, fühlt sich aber wie ein Sündenbock. Diese Menschen kompensieren die Schuldgefühle und Versagensängste der ganzen Familie und können die gute Arbeit, die sie innerhalb oder außerhalb der Familie leisten, gar nicht wirklich von Herzen annehmen und schätzen. Da diese Rolle ein Verteidigungsmechanismus ist und nichts mit echtem Geben zu tun hat, sind Menschen, die die Heldenrolle spielen, nicht in der Lage, den Lohn für all ihre Leistungen entgegenzunehmen. Die Heldenrolle funktioniert einfach nicht dabei, wenn es darum geht, die Familie zu retten.
Das Opfer
In der Opferrolle finden wir Menschen, die sich um alle anderen kümmern. Sie blockieren sogar ihr eigenes Leben, um sich um ihre Familie oder einzelne Familienmitglieder zu kümmern. Ihr Geben ist sozusagen »gefälscht«, weil sie sich selbst dabei nicht einschließen. Sie erledigen zwar viele Dinge, aber sie tun das als »unechte Helfer«. Wenn wir uns aufopfern, findet kein echtes Geben und Empfangen statt. Opfer sind eher unfreiwillig verschmolzen als wirklich von Herzen verbunden. Das führt früher oder später zu Burnout, und das wiederum führt zur Abkehr und zur Entwicklung von mehr Unabhängigkeit.
Menschen in der Opferrolle haben die Herzensbindung früh verloren, und nur in der Rolle des Sündenbocks würden sie vielleicht noch mehr Schuldgefühle und Versagensängste spüren . Je mehr Schuld und Versagen vorzuliegen scheinen, desto mehr muss dies kompensiert werden. Da Menschen in der Opferrolle alles für andere tun, aber niemals aus der Rolle fallen und etwas von sich selbst geben, gibt es keinen Lohn für sie. Ein Mensch, der sich aufopfert, hat die Grenzen verloren und fühlt sich deshalb unfähig, alles zu vermitteln und zu kommunizieren, was er fühlt. Das passiert, weil solche Menschen einerseits so viel fühlen und andererseits auch die Emotionen derer auffangen, für die sie sich aufopfern. Der Mensch, der die Opferrolle spielt, wird leicht zum Märtyrer. Und in der Rolle gibt er sich dann ganz selbst auf – physisch, emotional oder sexuell. Das geht bisweilen so weit, dass er bei dem Versuch, die Familie oder ein Mitglied der Familie zu retten, sein eigenes Leben opfert und
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