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Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit

Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit

Titel: Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Spezzano
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ziemlich viel herum. George vermochte nachzuvollziehen, dass das Gebrüll seines Vaters etwas mit einem Mangel an Selbstwert und dem Gefühl der Unzulänglichkeit zu tun hatte. Im weiteren Verlauf verstand George das Verhalten seines Vaters und warum sein eigenes Verhalten diesem nie gut genug erschienen war. Als wir dann eine Bonding-Übung mit dem dreijährigen George und seinem Vater machten, ging das ganz leicht. Aus Georges HassLiebe zu seinem Vater wurde eine Liebesbeziehung.
    Als Nächstes zeigte ich George, wie die Erwartungen und Forderungen seines Vaters an ihn durch dessen Unzulänglichkeitsgefühle entstanden waren. George war immer der Ansicht gewesen, sein Vater gebe ihm das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Jetzt erkannte George, dass er diese irrtümliche Ansicht selbst gebildet hatte, weil er dachte, sein Vater sei nicht gut genug für ihn. Wir wandten die Methode des Austausches von Geschenken an, um das zu ändern. George entdeckte, dass er seinem Vater die Seelengabe des Erfolgs geben konnte, und dass der Himmel seinem Vater durch ihn die Gabe der Heilung von Eigenkritik und Selbsterniedrigung gab. Als George erkannte, dass die Angriffe seines Vaters, die sich eigentlich gegen ihn selbst richteten, auf ihn als kleinen Jungen »übergelaufen« waren, konnte er die damalige Situation viel besser verstehen. Am Ende des Gabenaustausches fühlte sich George wie ein neuer Mensch – kraftvoll und zuversichtlich.
    Dann setzte ich die Übung des gegenseitigen Beschenkens fort, um den Zynismus und die vielen gebrochnen Herzen zu heilen, die in Georges Familie väterlicherseits so lange an der Tagesordnung gewesen waren. Dann machte ich George deutlich, inwiefern sein Vater abgespaltene Schlüsselaspekte seines eigenen Bewusstseins spiegelte und ausagierte. George erkannte, dass er viele Ichvorstellungen bewertet und verurteilt und damit von sich abgespalten hatte. Er hatte sie zu Schattenfiguren gemacht und dann auf seinen Vater projiziert. Danach fiel es ihm leicht, zurückzugehen und die »Wurzel-Geschichten« oder Ur-Skripte zu verändern, die zu seinen unbewussten Mustern geführt hatten. Als wir diese Geschichten geändert hatten, fühlte sich George noch stärker und zuversichtlicher.
    Der Bösewicht in ihm war verschwunden. Stattdessen stand ein Manager vor mir, der sich bereit fühlte, an die Arbeit zu gehen, und der neue Liebe und Wertschätzung für seinen Vater und für sich selbst empfand. George kam in dieser Sitzung zu der Erkenntnis, wie leicht es ihm gefallen war, Probleme und Illusionen loszulassen, sobald er einmal erkannt hatte, dass sie auf einen Irrtum beruhten. Und dann konnte er auch den Frieden und das Selbstvertrauen annehmen, die aus dieser Erkenntnis erwuchsen.
    Und als George die Selbstangriffe heilen konnte, die er von seinem Vater aufgeschnappt hatte, empfand er so viel Liebe und Mitgefühl für ihn, dass er in Tränen ausbrach. Schließlich erzählte er mir, dass er nicht mehr diese enorme Negativität in sich selbst spüre, mit der er in die Sitzung gekommen war. Er hatte ein neues Glücksgefühl entdeckt und fühlte sich jetzt schon wieder sehr erfolgreich.

3
     
    Familienmuster
     

Familienmuster und unsere Bestimmung
     
    Die Familie ist der »Bauplan« beziehungsweise die »Blaupause« unserer Seele. Alles, wofür wir hierhergekommen sind, hängt mit unserer Familie zusammen. Dazu zählen unsere Lektionen ebenso wie unsere Heilung und die Versprechen, die wir unseren Vorfahren gegeben haben, dass wir sie von all ihrem nicht gelösten Schmerz heilen.
    Familienfallen aus früheren Generationen funktionieren weiter, bis jemand den Mut hat, innezuhalten und zu erlernen, was es braucht, um die Familie, sich selbst und die Ahnen von all dem Leid und den Mustern der Vorfahren zu befreien. Wenn sich diese Heilung vollzieht, wird die neu gewonnene Freiheit rückwirkend auch für die früheren Generationen verfügbar, sodass die »Sünden der Väter« nicht mehr länger bis ins siebte Glied weitergegeben werden (oder bis in die hundertste Generation, wie ich es auch schon manchmal erlebt habe).
    Die Mitglieder unserer Familie repräsentieren Schlüsselaspekte unserer Seele, die wir uns vorgenommen haben zu integrieren. Wenn wir das tun, dann integrieren wir damit auch wieder zentrale Ichvorstellungen, die wir verurteilt und abgespalten haben, und finden so zu einem neuen Glück. Wir erleben Freude im Inneren aufgrund der Einheit, die wir im eigenen Bewusstsein erreichen. Jedes

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