Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit
bis hin zu Nichten, Neffen, Cousins und Cousinen weiter fließen. Die Transformation wird zu Ihnen gelangen und durch Sie hindurch zu den Geschwistern, zu Ihren und deren Kindern und auch zu den Enkeln, wenn es welche gibt.
Seelenmuster
Als ich 1975 damit begann, meine neu entwickelte, intuitive Methode anzuwenden, entdeckte ich viele Aspekte des Bewusstseins, über die ich selbst während meines Studiums nichts gehört hatte. Dazu zählen nicht nur die dynamischen Entwicklungsmuster von Problemen, sondern auch die Tatsache, dass an der Wurzel aller Probleme ein Trauma liegt, das auf einem Missverständnis aufbaut. Während ich beispielsweise mit einem Klienten die Ursache eines Problems erforschte, entwickelte sich ein neues Verstehen und eine verlorene Herzensverbindung konnte wieder hergestellt werden. In der Folge konnte auch das Missverständnis aufgelöst werden, das sowohl zu dem Trauma geführt hatte als auch zu dem daraus resultierenden Schmerz, der wiederum Muster der Eigensabotage hervorgebracht hatte. 1976 begann ich, jene Muster zu untersuchen, die durch Missverständnisse während der Schwangerschaft entstanden waren. Es gab viele davon, da alles, was ein Elternteil in dieser Zeit empfand, auch vom Baby gespürt wurde. Wenn ein Elternteil in dieser Zeit Angst hatte oder sich abgelehnt fühlte, empfand das Baby diese Gefühle genauso, als sei es selbst damit gemeint. Deshalb konnten bereits in einem so frühen Stadium Muster des gebrochenen Herzens und der Ablehnung entstehen. Als ich meine eigenen diesbezüglichen Missverständnisse aufgelöst hatte, fiel es mir leicht, anderen zu helfen, die in ähnlichen Mustern gefangen waren.
Bald darauf fing ich an, Klienten danach zu befragen, wann denn ihre Probleme entstanden seien. Bei manchen reichte die Wurzel der Probleme bis in »andere Lebenszeiten« zurück. Manche berichteten sogar von simultanen oder künftigen Leben. Es war umwerfend. Ich arbeitete mit intuitiver Sensitivität an diesen dramatischen »Einbrüchen« und entwickelte Heilmetaphern für die Bilder, die ins Bewusstsein drängten. Auf einer Ebene kann man »andere Leben« als Metapher dafür betrachten, wie das Ego unbewusste Muster präsentiert, ähnlich wie es das in Träumen tut. Ich überließ es meinen Klienten zu entscheiden, ob »frühere Leben« für sie eine metaphorische oder eine buchstäbliche Wahrheit darstellten.
Im Naval Drug Rehabilitation Center (Drogentherapiezentrum der US-Marine) arbeitete ich mit einem jungen Mann, den ich Bernie nennen möchte. Offensichtlich hatte er ein Drogenproblem, aber er klagte auch über einen Mangel an Selbstvertrauen und eine schreckliche Angst, die immer da war, wenn er Frauen zu einem Date einlud. Die Geschichte, die er dazu intuitiv fand, erstaunte uns beide. Er berichtete, dass er in einem früheren Leben als junger Bursche zum Waisen geworden war und dass seine Angst vor Zurückweisung damals begonnen hatte. Eine ältere Nachbarin hatte ihn zunächst bei sich aufgenommen, ihn dann aber rausgeworfen. Er lebte hinter den Maschinen im Waschsalon, um im Winter nicht zu sehr zu frieren, er lernte betteln und wurde zum Taschendieb, um sich über Wasser zu halten.
Als er in seinen späten Teenagerjahren war, hatte er gelernt, ganz gut auf der Straße zu überleben. Eines Nachts ertappte ihn ein Wachmann, als er gerade ein Lagerhaus ausraubte. In der folgenden Auseinandersetzung stach Bernie auf den Mann ein. Anschließend konnte er flüchten und beschloss, ein neues Leben zu beginnen. Er fand eine Arbeit, kaufte sich neue Kleider, fand eine Unterkunft und traf zwei Jahre später die Frau seiner Träume. Nach kurzem Liebeswerben heirateten sie und bekamen in den Jahren darauf zwei wundervolle Töchter. Doch die Schuld, den Wachmann niedergestochen zu haben, verfolgte Bernie und trieb einen Keil zwischen ihn und seine Frau. Sie entfremdeten sich allmählich. Am Schluss verließ Bernie seine Familie, weil er meinte, die Liebe seiner Frau und seiner Töchter nicht zu verdienen.
Ich hatte bereits in den Sitzungen davor mit Bernie und seiner Intuition gearbeitet und wir waren bis zu seiner Empfängnis zurückgegangen. Im Leben seiner Mutter war etwas passiert. Sie hatte etwas, das sein Vater getan hatte, falsch aufgefasst und sich zurückgewiesen gefühlt. Bei seiner Empfängnis nahm Bernie das Gefühl der Ablehnung auf, das seine Mutter damals spürte. Als wir dieses Gefühlschaos nach und nach etwas entwirrt hatten, gewann Bernie ein
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