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Wenn es plötzlich Liebe ist

Titel: Wenn es plötzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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stellte sie gelassen einander vor: »Mr. Smith. Er ist Berater für Organisationsentwicklung.«
    »Nichts für ungut«, sagte Lamont zu Smith mit einem Tonfall, der leicht beleidigend wirkte. »Aber Sie sehen aus wie ein Türsteher in einem Nachtclub.«
    Smiths Lächeln erreichte kaum die Mundwinkel. Er setzte sich wortlos wieder hin. Lamont schien ihn in keiner Weise zu interessieren, was den kleineren Mann zu ärgern schien.
    Dann sah er Grace an. »Wozu brauchen wir denn einen OE-Berater?«

    »Die Stiftung steht vor größeren Veränderungen. Dabei brauchen wir Hilfe.«
    Lamonts Worte klangen scharf vor Ablehung. »Das ist doch lächerlich. Sie sagen mir, wir könnten Frederique nicht beauftragen, der wirklich etwas bewirken würde, bringen uns aber einen von diesen New-Age-Typen her …«
    »Finden Sie vielleicht, dass Mr. Smith wie ein New-Age-Typ aussieht?«
    Lamonts Blick zuckte durch den Raum zu Smith hinüber und dann wieder zu Grace. »Und was wollen Sie damit bezwecken?«
    »Wir brauchen ein gut eingespieltes Team.«
    »Eingespielt?« Lamont schüttelte den Kopf »Ihr Vater und ich haben die Firma jahrzehntelang geführt. Die Stiftung braucht kein Team, sie braucht eine starke Führungskraft an der Spitze.«
    »Da haben wir wohl unterschiedliche Meinungen.« Ehe Lamont weiter streiten konnte, schnitt sie ihm das Wort ab. »Was ich am meisten wünsche, ist, dass dieser Streit mit Ihnen endlich aufhört.«
    »Ich streite mich doch gar nicht. Seien Sie doch nicht so empfindlich.«
    »Finden Sie vielleicht, dass die Unterhaltungen, die Sie hinter meinem Rücken mit verschiedenen Mitgliedern des Aufsichtsrats geführt haben, konstruktiv sind? Dann müssten Sie mich darüber aufklären, denn das verstehe ich nicht.« Grace lächelte gelassen, während Lamont versuchte, eine Antwort hinzubiegen. »Aber genug davon. Sollten Sie nicht eigentlich in Virginia sein?«
    Lamont steckte beide Hände in die Rocktaschen und klimperte mit dem Kleingeld. »Das ist das Problem. Ich habe heute Morgen mit Herbert Finn dem Dritten gesprochen.
Sie haben es sich anders überlegt. Wir werden die Sammlung nicht beim Jahresball versteigern können.«
    Grace gelang es, ihre Enttäuschung zu verbergen.
    Auf dem alljährlichen Jahresball der Hall-Stiftung wurde ein bedeutendes Stück aus der amerikanischen Geschichte versteigert. Der Verkäufer stimmte zu, nur die Hälfte des Erlöses zu behalten, was ihm eine deutliche Steuererleichterung einbrachte. Die Stiftung erhielt dadurch eine großzügige Spende, und der Abend gewann an Spannung, so dass die meisten Leute sich um die Karten dazu rissen. Bei der Versteigerung wurde gewöhnlich rasch und hektisch geboten, und manchmal brach, auf höfliche Weise, geradezu ein Streit aus. Bei früheren Veranstaltungen hatten sie einen handgeschriebenen Entwurf von Martin Luther Kings »Traum«-Rede versteigert, die makellosen Pläne für die Schlacht bei Gettysburg und Betsy Ross’ erste Fahne.
    Wenn sie die Finn’sche Briefsammlung nicht bekam, wäre das ein schwerer Schlag.
    Grace lehnte sich langsam im Sessel ihres Vaters zurück. »Das ist aber schade.«
    »Ich glaube, sie haben es zurückgezogen, weil sie abwarten wollen, ob der Jahresball immer noch ein solcher Magnet ist. Das ist genau, was ich befürchtet hatte, und ein weiterer Grund, Frederique zu beauftragen.«
    Lamonts Stimme klang ungewöhnlich zurückhaltend. Grace erkannte, dass er echt enttäuscht war. Aber sie weigerte sich, über Frederique noch einmal zu diskutieren.
    »Das wird kein Problem sein.«
    »Wo wollen Sie denn etwas hernehmen, was mit zwölf perfekt erhaltenen Briefen von Benjamin Franklin an Thomas Jefferson vergleichbar wäre? So was wird einem doch nicht einfach auf einem Silberteller präsentiert. Und wenn
ich Sie daran erinnern darf, es war Ihr Vater, der die Zusage für die Finn-Sammlung bekam, nicht Sie.«
    Grace lächelte mit zusammengebissenen Zähnen. »Ich finde schon etwas.«
    »Aber während Sie mit Ihrem Berater herumschwirren«, entgegnete Lamont hartnäckig, »rückt der Termin jeden Tag näher.«
    »Ja, das stimmt.«
    Lamont schien noch etwas erwidern zu wollen, stand aber plötzlich auf und ging zur Tür. »Wie Sie wollen.«
    Nachdem der Mann verschwunden war, sah Grace ungeduldig den Papierberg auf ihrem Schreibtisch durch. Sie konnte kaum stillsitzen, stand rasch auf und trat vor die Fensterreihe. Dort stemmte sie die Hände in die Hüften und starrte auf die Wolkenkratzer draußen.
    Sie war

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