Wenn es ploetzlich Liebe ist
Kuschelfell und dafür noch mehr Zähne haben, zum Beispiel – Alligatorbabys?“ Luke sah sie lächelnd an und beugte sich zu ihr.
Jedes Mal, wenn er ihr so nahe kam, begann Haleys Herz schneller zu schlagen. „Die sind vielleicht für unsere Begriffe nicht so attraktiv wie die beiden da unten. Aber Mama Alligator hat sie bestimmt nicht weniger lieb. Für sie sind ihre Babys die süßesten auf der Welt, da bin ich sicher.“
Er kam ihr noch näher und küsste sie. Sein Kuss war so liebevoll und seine Zunge liebkoste ihre so zärtlich, dass Haley sich beinah eingebildet hätte, Luke mehr zu bedeuten als das Versprechen, dass sein Erbe fortgeführt würde. Er drückte sie fester an sich, und sein Kuss wurde leidenschaftlicher. Unter Haleys Füßen schien die Erde zu wanken, als sie ihn fest an sich spürte und merkte, wie erregt er war. Seine Berührung weckte eine Art schmerzhaftes Sehnen in ihr, Haley dachte unwillkürlich an das, was er ihr für diesen Abend in Aussicht gestellt hatte. Prompt wurden ihr die Knie weich.
„Ich denke, wir gehen lieber zurück zum Wagen“, meinte Luke und löste sich aus der Umarmung. „Sonst schaffe ich es nicht, bis heute Abend zu warten, und falle jetzt sofort über dich her. Lass uns fahren. Es gibt noch etwas, was ich dir unbedingt zeigen muss.“
Zweieinhalb Stunden später standen sie auf einem Laufband, das sich durch eine Tunnelröhre aus Acryl bewegte, die rings von Wasser umgeben war. Hunderte, wenn nicht Tausende verschiedener Arten und Gattungen von Meerestieren lebten hier im Aquarium von Gatlinburg und waren für die Besucher zum Greifen nah.
Haley hielt von Zeit zu Zeit den Atem an. „Das ist ja unglaublich, Luke! Als ob man mitten durchs Meer spaziert.“
„Ich dachte mir schon, dass dir das gefällt.“
Sie zeigte auf einen Schwarm kleiner orange und weiß gestreifter Fische. „Die finde ich besonders niedlich.“
Leise lachte er. „Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dieses Wort mit Fischen in Verbindung zu bringen.“ Dann tippte er sich an die Stirn. „Ach, du denkst bestimmt an diesen Film. Wie hieß er gleich? ‚Nemo‘ oder so ähnlich mit dem Clownfisch.“
„Kennst du den?“, fragte sie erstaunt. Sie hätte nicht gedacht, dass Luke sich Filme ansah, die eigentlich mehr etwas für Kinder waren.
Gelassen zuckte er die Schultern. „Arielle hat Jake und mich, als der Film vor Jahren herauskam, mit ins Kino geschleppt. Sie hat darauf bestanden, dass wir ihn uns zusammen ansehen. Und weil es ihr Geburtstag war, ist es uns nicht erspart geblieben.“
„Hat dir der Film denn nicht gefallen?“
„Für Kinder ist es sicher genau das Richtige“, sagte Luke und beobachtete dabei fast ehrfurchtsvoll einen riesigen Hai, der direkt auf sie zu durchs Wasser glitt. „Ich persönlich bevorzuge Filme mit ein bisschen mehr Action.“
„Diese Art von Filmen ist garantiert nicht das Richtige für Kinder“, erwiderte Haley, ohne Luke aus den Augen zu lassen. „Dir ist wohl klar, dass jede Menge Cartoons auf dich zukommen, wenn du ein Kind hast?“
Luke stutzte und runzelte die Stirn. Es war offensichtlich, dass er über solche Begleiterscheinungen noch nicht länger nachgedacht hatte. „Diesen Teil der elterlichen Sorge könnte ich dir doch überlassen.“
„Und warum machen wir das nicht gemeinsam?“, entgegnete sie. „Es ist wichtig, Dinge gemeinsam zu unternehmen, damit ein Kind den Zusammenhalt spürt, auch den zwischen den Eltern. Und du möchtest doch, dass dein Kind glücklich und in Geborgenheit aufwächst, oder?“
„Selbstverständlich. Ich habe mir nur noch nicht so viele Gedanken darüber gemacht, wie das praktisch aussehen könnte.“ Luke versank für eine Weile in Schweigen und dachte zweifellos über ihre Worte nach.
„Ja, es stimmt“, meinte er dann. „Gemeinsamkeiten sind sicher wichtig für ihn.“
Haley, von diesem ersten Erfolg beflügelt, konfrontierte Luke gleich mit dem nächsten Thema. „Du sagst immer er ,wenndu von dem Kind sprichst. Was machst du denn eigentlich, wenn es ein Mädchen wird?“
Wieder wirkte Luke etwas verwirrt. „Ich bin immer davon ausgegangen, dass mein Stammhalter ein Junge ist.“
„Die Chance, dass es ein Mädchen wird, stehen fünfzig-fünfzig. Gäbe es für dich da einen Unterschied?“ Gespannt wartete Haley auf seine Antwort, denn diese Frage beschäftigte sie schon seit einer Weile.
Luke hob schließlich die Hände und zuckte die Schultern. „Nein, im Grunde nicht. Ich
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