Wenn es ploetzlich Liebe ist
das Gesicht so, als würde er nachdenken, und meinte dann: „Das wäre immerhin ein Argument.“
„Na also. Wenn du nicht willst, dass ich den ganzen Tag im Bett liegen bleibe, musst du mir schon etwas zum Anziehen holen.“
„Die Idee, den ganzen Tag im Bett zu bleiben, finde ich auch nicht so schlecht“, entgegnete er vergnügt. „Aber meinetwegen, wenn dir so viel daran liegt, bin ich bereit, ein kleines Opfer zu bringen.“
Vorsichtig stellte er das Tablett ab, zog sich das Hemd aus der Jeans und begann, es aufzuknöpfen.
Haley beobachtete ihn dabei ungeniert. Sie konnte einfach nicht anders, als er seine breite Brust entblößte. Und in der vergangenen Nacht war Haley viel zu aufgeregt gewesen, um seinen Körperbau bewundern zu können, so viel Neues war auf sie eingestürmt. Nachdem er jetzt das Hemd ausgezogen hatte und sie ihn betrachtete, schlug Haley das Herz bis zum Hals.
Lukes Körper war absolut perfekt. Von seinen breiten Schultern bis zu der schmalen Hüfte stimmten die Proportionen, und es war kein einziges Gramm Fett zu viel an ihm zu entdecken. Aus Männern wie ihm waren Träume gemacht – und was für Träume!
Er reichte ihr das Hemd und blieb vor ihr stehen. Haley ließ sich jedoch nicht überrumpeln und zeigte zur Wand. „Dreh dich um“, befahl sie.
„Aber Liebes, warum stellst du dich so an. Ich habe dich schon nackt gesehen, erinnerst du dich nicht? Wir haben letzte Nacht miteinander geschlafen, und ich habe vor, das noch häufiger zu tun. Pass auf, bald kenne ich deinen Körper genauso gut wie meinen eigenen.“ Lächelnd drehte er sich um. „Außerdem hast du nicht den geringsten Grund, dich zu verstecken. Das kann ich dir versichern.“
Haley hörte nicht auf seine Schmeicheleien, sondern zog sich schnell sein Hemd über. Während sie es zuknöpfte, atmete sie tief ein und genoss es, seinen Duft wahrzunehmen. „Es ist nicht ganz einfach, sich nach achtundzwanzig Jahren Enthaltsamkeit plötzlich umzustellen. Außerdem übertreibst du. Vor nicht einmal einer Woche war ich nichts weiter als deine Sekretärin, sprich Luft für dich. Jedenfalls als Frau. Dann sind wir einmal miteinander ausgegangen, wenn man das so nennen kann, und – schwups – sind wir verheiratet. Das ist doch nicht normal.“
Sie zog sich die Decke wieder über den Schoß, und Luke stellte das Tablett vor sie hin, bevor er sich auf die Bettkante setzte. „Willst du damit sagen, du bist keine Frau von schnellen Entschlüssen?“, fragte er nachdenklich.
„Was solche Dinge angeht, jedenfalls nicht“, antwortete sie, dankbar dafür, dass er etwas ernsthafter wurde.
„Ist das auch der Grund, warum du vorher noch nie mit einem Mann geschlafen hast?“
Sie hatte sich schon gedacht, dass diese Frage früher oder später kommen musste. „Das ist relativ einfach zu erklären. Ich bin in einem sehr strengen Mädcheninternat erzogen worden. Da war es eine Selbstverständlichkeit, dass man bis zur Ehe unberührt bleibt, und das habe ich mir zueigen gemacht. Ich habe mir dieses Versprechen selbst gegeben, und ich bin nun einmal so, dass ich meine Versprechen auch halte.“ Gelassen griff sie nach einer Gabel und begann zu frühstücken. „Außerdem“, fügte Haley hinzu, „hatte es später auch keinen Mann gegeben, bei dem ich das Gefühl hatte, dass es sich lohnt.“
„Wirklich niemanden?“
„Na ja, ich will nicht sagen, dass ich nicht ein oder zwei Mal in Versuchung geraten bin. Gerade auf dem College. Da bin ich auch mal mit jemandem ausgegangen. Aber irgendetwas gab es doch immer, das mich störte, sodass ich gedacht habe: Nein, dafür gebe ich mich nicht her.“
„Du stehst immer zu deinem Wort, oder?“
Sie merkte, wie ernst ihm die Frage war, auch wenn sie beinah beiläufig klang. Eine Weile kaute Haley nachdenklich, bevor sie erklärte: „Doch, das tue ich. Es ist nicht immer einfach. Aber wenn ich einmal etwas versprochen habe, tue ich alles, was in meinen Kräften steht, um mein Wort zu halten.“ Sie überlegte einen Moment. „Immer ist es mir nicht gelungen, aber ich habe immer mein Bestes getan.“
Luke sah sie aufmerksam an. „Ich verstehe. Als du gesagt hast, wir müssten heiraten, wenn du das Kind bekommen sollst, wolltest du mich abschrecken. Aber als ich auf deinen Bluff eingegangen bin, hast du dich an dein Wort gebunden gefühlt. War es so?“
Dass er sie durchschaut hatte, überraschte Haley im Grunde nicht. Er ließ sich nicht an der Nase herumführen, unter anderem war
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