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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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Schauer über den Rücken , doch sie mahnte sich zur Ruhe. Lan g sam drehte sie sich wieder um und ihr blieb beinahe das Herz st e hen. Sie blickte direkt in zwei weit aufgerissene dunkle A u gen. Beth wollte schreien, doch sie bekam keinen Ton heraus. Stattde s sen spürte sie, dass sie die Macht über ihren Körper verloren hatte. Aus dem Augenwinkel kon n te sie zusehen, wie sich ihr eigener Arm ohne ihr Z utun anhob und ihr Finger in eine Richtung zeigte. Ihre Augen folgten der angezeigten Richtung. Dann f iel ihr Blick auf einen Grabstein. Ein Blitz zuckte am Himmel auf und plöt z lich fand sie sich in Jérémie s Büro wieder. Als wäre sie in die Verga n genheit zurück g e schickt worden, sah sie als dritte Person noch einmal den Streit mit Jérémie vor sich, kurz bevor sie aus seinem Büro stürmte. Doch es war, als hätte jemand die Szene eingefr o ren . Beth sah sich selbst wutentbrannt dort stehen, während Jérémie irgendwie fast verzweifelt wirkte. Als Beth genauer hi n sah, bemerkte sie, dass er auf etwas zei g te, aber sie war zu weit weg, um es genau sehen zu können. Sie versuchte näher an die Szenerie her anzutreten, aber ihre Füsse wollten ihr nicht geho r chen. Angestrengt versuchte sie sich fortzubewegen, bis ein st e chender Schmerz sie zusamme n zucken liess.
    „Auauau!“ Sie fasste sich an ihr Wadenbein und begann es zu massieren. Langsam löste sich der Krampf wieder und die Erinn e rung kehrte zurück. Verdutzt stel l te Beth fest, dass sie aufrecht auf Silvans Sofa sass. Langsam begann sie ihre Umgebung wieder wahrzune h men und mit einem Schlag kehrte der Traum in ihr Be wusstsein zurück und damit auch das Wissen um den Gegen s tand, auf den Jérémie damals sowie auch im Traum g e zeigt hatte.
    „Ich weiss es! Das gibt’s nicht!“ A ufgeregt suchte sie irgendetwas, das eine Zeit anzeigte, nur um en t täuscht festzustellen, dass sie noch einige Stunden warten musste, bis sie in Aktion treten kon n te.
     
    Laut fluchend schlug Jérémie die Tür hinter sich zu. „Verfluchtes Weibsbild!“ Er zog sein Mobiltelefon hervor. „Paul? Beth ist weg. Mach dich am Flughafen, am Bahnhof, an den Taxiständen, ei n fach überall wo sie eine Möglichkeit finden könnte, aus der Stadt zu kommen , schlau und finde heraus, ob sie jemand gesehen hat.“ Als er das Telefon wieder z u rück in seine Hosentasche steckte, blieb er für einen Moment einfach still stehen und dachte nach. Eigentlich glaubte er nicht ernsthaft daran, dass sie die Stadt ve r lassen haben könnte. Er hatte deshalb vor, sich persönlich um die Suche innerhalb der Stadt zu kü m mern. Aber nicht sofort. Wenn sie noch in der Stadt wäre, dann würde sie sich wie eine angefa h rene Hündin verstecken und ihre Wunden lecken. Er traute ihr ohne w eiteres zu, ein Versteck zu s u chen, in dem er sie nicht so schnell finden würde. Und wenn er sie nicht finden konnte, konnte es auch niemand anderes, davon war er überzeugt . Diese Zuve r sicht bekam zusätzlich A uftrieb, als er daran dachte, dass die e i gentliche Gefahrenquelle , nämlich die Familie Depruit, h an d lungsu n fähig war. Dazu kam noch, dass er keine Lust hatte, sie zu sehen. Er war immer noch wütend , weil er nach wie vor keine A h nung hatte, ob Beth ihm etwas verheimlicht und ihn an der Nase herumgeführt hatte. „Und wenn du dich nicht versteckt hast, bist du wenigstens in Gesel l schaft. Das will ich dir zumindest geraten haben “ , s agte Jérémie laut und schl oss damit seine Geda n kengänge . Mit dem Vorhaben, sich ein wenig mit den anderen aufg e laufenen Fä llen, um die er sich wegen dem Clement-Fall nicht mehr gekümmert hatte, zu befassen, ma r schierte er aus dem Haus, setzte sich in se i nen Wagen und fuhr los .
     
     

Kapitel 53
     
    Den Rest der Nacht hatte Beth mit offenen Augen dagelegen . Sie war zu aufgekratzt gewesen, um schl a fen zu können. Als Silvan das Wohnzimmer betrat, stand bereits ein reichliches Frühstück auf dem Küchentisch, dessen Tischplatte unter der Last der Na h rungsmittel zusammenzubr e chen drohte. Beth stand am Tresen und war dabei neuen Kaffee aufzusetzen, da sie die erste Kanne bereits alleine geleert ha t te.
    „Guten M orgen.“ Misstrauisch schaute sich Silvan um. Die Wo h nung war aufgeräumt und sauber . Ve r stohlen strich er mit dem Zeige f inger über die Oberkante des Bilderrahmens zu seiner Rec h ten und stellte fest, dass sein e Finger kuppe nicht die Spur eines Staubkörnchens aufwies. „Sag

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