Wenn nichts mehr ist, wie es war
Sieh es als Chance neu anzufangen. Lari s sa.“ Susanna setzte sich ihr gegenüber und nahm ihre Hand. Die ganze anfängliche Feindseligkeit war wie weggebl a sen. „Du brauchst Henry jetzt nicht mehr zu schützen.“ Larissa entzog ihre Hände aus Su sannas Griff und schütte l te den K opf.
Susanna spürte immer, wenn sie verloren hatte. Aber diesmal war alles anders. L a rissa schwieg. Dann hob sie den Kopf und schaute zu Jérémie , der fasziniert alles mitangehört hatte. Unvo r bereitet darauf, dass er miteinbezogen werden könnte, richtete er sich ha s tig zu seiner vollen Grö s se auf.
„Henry brauchte diese Tabletten, nicht ich. Ich sah meine aufstr e bende Position in der höheren Gesel l schaft in Gefahr, also habe ich ihn geb e ten, es zu lassen. Das konnte er aber nicht. Stattdessen hat er als eine Art Kompromiss seine alten Kontakte nach England erne u ert und den Markt gewechselt. Ich wusste, dass das nicht gut gehen konnte, aber süchtige Menschen sind nicht empfänglich für vernünftig e Worte und gutgemeinte Ratsc h läge. “
„Das brauchen Sie mir nicht zu sagen.“ Jérémie hatte sich vor S u sanna gestellt, die bereitwillig in den Hintergrund getreten war, damit sich L a rissa nicht wie eine Verurteilte vor Gericht vorkam. „Kennen Sie einen di e ser Kontakte mit Namen?“
„Es gibt nur einen. Dr. Josh King.“ Als wäre eine riesige Last von Larissas Schultern genommen worden, sass sie in sich zusamme n ge sunken auf dem Stuhl.
Susanna stockte der Atem. Nach Worten ringend starrte sie Lari s sa fassungslos an. „Josh King? Der Josh King? Das darf doch wohl nicht wahr sein! “
Jérémie und Larissa bedachten Susanna mit einem verständnisl o sen Blick .
„ Wollen Sie uns etwas mitteilen ?“ Das kam von Jérémie.
„Ja, ja! An dem Tag, an dem Jake und ich nach Nizza aufbrechen wollten, rief ich heimlich in der Praxis von Jakes Arzt an. Ich wollte ihn davon überzeugen, dass er ein Rezept für das von Jake eigentlich abgesetzte Diazepam ausstellt, einfach, um auf Nu m mer Sicher zu gehen, da ich nicht wusste, wie Jake auf eine der art b e lastende Situation reagieren würde. Ich habe aber nur die Gehilfin erwischt, die mir vorschlug , es im Krankenhaus zu ve r suchen. Obwohl sie mir keine grosse n Hoffnungen auf Erfolg gemacht hatte, war dann alles erstaunlich einfach. Die diensthabende Kra n kenschwester hörte sich die Problematik an, teilte mir mit, dass sie das nicht entscheiden könne und gab mich dann an einen Arzt weiter. Dieser war sehr verständnisvoll und hilfsbereit. Er fra g te mich an, wo ich denn wohne und nachdem ich es ihm gesagt hatte, teilte er mir mit, dass er zufälligerweise ganz in der Nähe bei e i nem Freund zum Essen eing e laden sei, er könne also bei dieser Gelegenheit problemlos die Tabletten mi t bringen. Wenn es ginge, wäre er einfach dankbar, wenn ich sie ihm gleich bezahlen könnte. Sicher, die Abwicklung war ungewöh n lich, aber er war so nett, sein Vorschlag kam mir sehr entgegen, veru r sachte für mich keine weiteren Umstände und ich konnte alles schnell erledigen, ohne Risiko zu laufen, dass Jake etwas davon me r ken würde. Also machte ich mir keine weiteren Gedanken darum. Himmel, u nd ich war noch dankbar, dass Jake mir keine Vorwürfe machte, als sie bei der Kontrolle die Tabletten fanden.“ Immer noch fassungslos schüttelte S u sanna ungläubig den Kopf.
„ Ich gehe davon aus, der Name dieses Arztes lautet…“
„…Dr. Josh King“ , schloss Susanna Jérémies Satz.
Jérémie liess sich nicht s anmerken, aber ein leises Gefühl hiess ihn, Susanna zu vertrauen . Bepackt mit den neuen Erkenntnissen wandte er sich zur Tür. Susanna tat es ihm gleich, drehte sich dann aber noch einmal zu L a rissa um.
„Danke.“ Das warme Lächeln in Susannas Gesicht hätte ehrlicher nicht sein kö n nen .
Kapitel 55
„Er arbeitet in einem Krankenhaus , gleichzeitig ging er aber bis vor Kurzem auch als Sachverständiger bei der Polizei ein und aus. So kam er einerseits gut und unauffällig an beschlagnahmte Ware ran und and e rerseits an den Medikamentenvorrat im Krankenhaus. Um sich seinen Lohn ein wenig aufzubessern, ve r tickt er das Zeug schwarz . “ Kaum war das Gespräch mit Larissa ganz beendet g e wesen , hatte Jérémie Paul angewiesen, Dr. Josh King unter die Lupe zu nehmen. Seine Akte war beträchtlich und mit einschläg i gen Einträgen g e füllt.
„Warum darf dieser Kerl immer noch praktizieren und sitzt
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