Wenn nichts mehr ist, wie es war
tet und in allen kam der Name Henry Depruit vor. Doch auf den zweiten Blick war zu erkennen, da s s nicht nur sein Name in beträchtlichem Ausmass aufgelistet war . I mmer und immer wieder tauchte auch ein weit e rer Name auf, vor dessen Erscheinen sich Beth weitaus mehr e r schreckte . Jake Cl e ment, ihr Vater .
Kapitel 54
Wieder hatte Jérémie im Büro übernachtet, nur war er diesmal nicht auf seinen Akten eingeschlafen, so n dern hatte sich seine Hängematte aus dem Schrank geholt. Nach wie vor hielt er die Anschaffung der Hä n gematte zusammen mit der Montage der Aufhängung in seinem Büro für eine seiner besten Ideen, die er jemals gehabt hatte. Noch nicht ganz wach warf er einen Blick auf die Uhr an seinem Handg e lenk und wäre vor Schreck beinahe aus der Hängema t te gefallen. Er hatte verschlafen und keiner seiner Leute hatte ihn geweckt. Fluchend liess er seine Arme wieder fallen, um gleich darauf Schwung zum Aufstehen zu h o len. Dabei ging es ihm durch den Kopf, dass er in den letzten Wochen wohl mehr geflucht hatte, als in den letzten drei Jahren. Er hatte seine G e danken kaum beendet, als er hörte, wie sich zwei Personen laut disk u tierend seiner Tür näherten. Eine der Stimmen konnte er spontan Irene zu teilen . Dann stellte er fest, dass die zweite ebe n falls einer Frau gehörte, aber es war nicht Mad e leine s und auch nicht Beth s . Weitere Versuche al leine durch Z uhören zu erkennen, wer die zweite Person war, erübri g ten sich dann aber, denn die unbekan n te Stimme gab die Antwort gleich selbst. Die Bürotür flog auf und ein goldener Wasserfall strömte herein. Diesmal f iel Jérémie tatsächlich aus der Hängematte, er konnte sich aber ger a de noch fa n gen und aufrichten, bevor der Wasserfall ein Gesicht bekam. Heimlich beglüc k wünschte sich Jérémie noch zusätzlich zu der Idee, dass die Hä n gematte hinter der Tür hängen sollte, damit sie nicht jeder gleich sehen kon n te.
„Guten Tag , Madame.“ Mit geübten A u gen tastete er die Person vor sich kurz ab und prägte sich die Hauptmerkmale ein. Die Ha a re, golden und lang. Augen, blassblau. Gesicht, klassisch geschni t ten. N a se, fein und gerade. Moment. Sein Gehirn begann auf Hochtouren zu arbeiten. Diese Nase kan n te er.
„Na jetzt wird mir einiges klar. Jérémie Russeau nehme ich an.“
„Ganz richtig und sie sind…“ Er konnte seinen Satz nicht bee n den.
„Susanna Clement.“
„Dachte ich mir.“
„Was wollen S ie damit andeuten?“
Jérémie war zu den Charaktermer k malen übergegangen. Das erste , was ihm einfiel , war tempramentvoll und mis s trauisch. Er mahnte sich selbst zur Vorsicht. Solche Frauen waren gefährlich. Aber bekanntlich fällt der Apfel nicht weit vom Stamm. Bei diesem Gedanken en t wischte ihm ein Lächeln.
„Was gibt es zu lachen?“
Aufgewühlt. „Nichts. Alles in bester Ordnung.“ Das stimmte nicht ganz, denn sie hatte i h n überrumpelt und überrascht. Das war ein kla rer Vorteil für sie. Er musste Z eit gewinnen um sich zu wap p nen. „Ka f fee?“
Susanna überlegte kurz. „Kann nicht schaden.“
„Kommt sofort. Setzen Sie sich doch so lange hierhin. Ich bin gleich wieder da.“ Jérémie verliess das B ü ro. Sofort stürmte Irene auf ihn zu. Mit einer Handbewegung ve r suchte er sie zum stehen zu bringen. Das misslang aber gründlich. Sie sprudelte bereits ohne Pu nkt und Komma los. „Es tut mir L eid. Sie ist ei n fach so reingeplatzt. Zuerst hat sie g e fragt , ob S ie da wären, ich habe ja gesagt, dann schaute sie sich um und sah das Namensschild an I hrem Büro. Sie ist dann einfach losgelaufen. Ich wollte sie au f halten, ehrlich!“
„Irene, Irene!“ Jérémie packte sie an den Armen und schaute ihr fest in die Augen. „Beruhigen Sie sich. Wi s sen Sie, wer sie ist?“
Irene japste nach Luft und schüttelte dann nur den Kopf.
„Beths Mutter.“
Jetzt machte sie grosse Augen. „Was? Wie kommt die denn hie r her? Ich dac h te…“
„Ja , das dachte ich auch“ , u nterbrach Jérémie den erneut drohe n den Redeschwall. „Ich werde es herausfinden mü s sen.“
Paul sass nur schweigend an seinem Tisch und schaute dem Tre i ben zu. Er suc h te Jérémie s Blick und fand ihn.
Jérémie hielt Irene immer noch fest und nickte Paul stumm zu. Er hatte verstanden. Egal , wie Susanna es geschafft hatte, aus dem G e fängnis heraus und nach Nizza zu kommen, er musste auf der Hut sein. Denn wenn der Flughafenpolizist aus dem
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