Wenn nichts mehr ist, wie es war
wem und was bedeutet das?“ Aber Silvan kon n te sich die Antwort bereits denken. „ Jérémie sagte es dir an dem A bend, als du einfach aus seinem Büro abgehauen bist. Richtig?“
„Wäre möglich…“ Zähneknirschend stocherte Beth in den Re s ten ihres Essens herum. Sie hatte eigentlich keinen Hunger mehr, aber Silvan in die Augen scha u en mochte sie im Moment auch nicht.
„Beth?“ Geduldig wartete er, bis sie den Kopf leicht anhob. Dieser Blick erinnerte ihn an eine Zehnjähr i ge, die ganz genau wusste, dass es verboten war, Äpfel aus dem Nachbarsgarten zu klauen, es aber trot z dem getan hatte. Und zum ersten Mal , seit er in diese seltsame Geschichte geraten war , musste er lächeln . „Du, oder nein, wir, müssen zu Jérémie . So leid es mit tut, wir brauchen seine Hilfe. Vielleicht hat er i n zwischen Neuigkeiten. Hast du d ein Mobiltelefon eigentlich eing e schaltet?“
Ein verneinendes Grummeln war alles von Beths Seite. „Dann stell es ein. Wenn a l les ausgestanden ist, hast du noch genügend Zeit Jérémie zu grollen, jetzt ist der falsche A u genblick dafür .“
„Ist ja gut. Aber vorher will ich noch etwas erledigen.“ Beth ve r langte nach der Rec h nung.
„Was hast du vor?“
„Bevor ich dir das sage, muss ich eines klar stellen: Ich tue das alleine.“ Sie stand auf und wandte sich zum Gehen. Bevor sie aber die Tür des Lokals öffn e te, drehte sie sich noch einmal um , damit sie sicher sein konnte, nichts vergessen zu haben . Silvan war ihr so dicht auf den Fersen, dass er sie beinahe g e rammt hätte. „ Mensch, du bist ja die schlimmere Klette als ein Bodyg u ard .“
Kapitel 57
„ Inspecteur , das müssen Sie sich ansehen!“ Während Susanna ve r suchte Jérémie verständlich zu machen, weshalb Beth nichts von der traurigen Vergangenheit ihrer Familie wusste, stolpe r te Paul mit dem Kopf tief über die Akte gebeugt in das Büro. Aufg e schr eckt durch diese Unterbrechung verstummte das G e spräch augenblicklich . Jérémie schaute Paul gereizt und mitleidig zugleich an. Denn eine r seits mochte er es nicht, wenn jemand einfach so in eine Unterha l tung hineinplatzte, aber andererseits wirkte Paul durch seine blinde Fortbewegung wie ein junger We l pe, der seine Gliedmassen noch nicht richtig unter Kontro l le hat.
„Was muss ich mir ansehen?“ Die Bet o nung in Jérémie s Stimme liess Paul aufsehen. Wie meistens begriff er sofort, dass er seine Entdeckung möglichst schnell an den Mann bringen musste, a n sonsten wü r de ihm sein unerwünschtes Eindringen eine Woche lang nicht verziehen werden und wenn er dann genau in dieser Woche nur einmal die traditionelle süsse Zw i schenverpfleg ung vergessen würde, würde die Zeit bis zur Absolution um eine we i tere Woche verlängert. Also beeilte er sich, Jérémie die Akte vo r zul e gen.
„Sehen Sie sich das an!“
Noch bevor Susanna ihre r Neugier de über den Grund von Pauls Aufregung nachgeben konnte, klingelte ihr Mobilt e lefon. Sie klappte es auf und als sie den Namen auf dem Display las, war Pauls Entdeckung vergessen. „Bitte en t schuldigen Sie mich einen Augenblick.“ Noch während sie aufstand, nahm sie das Gespräch an. „Onkel D a niel?“
„Susanna, bist du gut angeko m men?“
„Ja, aber frag das nicht, es könnte dich jemand hören!“
„Mädchen, glaubst du nicht, ich wüsste, wie so was zu laufen hat?“
Ein leichtes Lächeln schwang in Daniels Stimme mit, welches Susanna dazu brachte den Griff um das Telefon ein wenig zu l o ckern. „Hast du Neuigke i ten?“
„Ja, dazu noch gute. Die schriftliche Aussage dieser Larissa, dein fabelhafter Onkel, dessen langjährige Erfahrung und die vielen Le u te, die ihm noch G efallen schulden, haben dafür gesorgt, dass dieser Dr. Josh King in Gewahrsam genommen wurde. Es scheint ihm zu dämmern, dass er diesmal nicht mehr so leicht aus der Sache rauskommen wird, weshalb er sich höchstwahrscheinlich auf einen De al einlässt, der unter anderem zur Folge hat, da ss Jake und du entlastet werdet . Jake wird also auch bald wieder auf fre i em Fuss sein .“
Susanna spürte, wie ihre Beine vor Erleichterung nachg a ben. Schnell setzte sie sich auf das am nächsten stehende Möbel. Etwas erstaunt hob Irene ihren Kopf , um zu sehen, was der Grund für den plötzl i chen Schatten auf ihrem Pult war. Als sie Susannas Gesicht erblickte , e r hob sie sich erschrocken und eilte in die kleine Küche. Schnell wie der Wind kam sie mit einem
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