Wenn nichts mehr ist, wie es war
läutete damit Phase zwei seines teufl i schen Planes ein .“
Inzwischen wurde der Auflauf serviert, in den Beth wie ein ausg e hungertes Tier ihre Gabel rammte. Mit vollem Mund nahm sie Si l vans Theorie auf. „Warte, lass mich raten. Henry spaziert in das inzwischen äusserst erfolgreiche Büro meines Vaters, bi e tet ihm das Projekt an, mein Vater sagt zu .“
„Exakt so sehe ich das auch . Aber - und jetzt kommt ’ s - dieser Auftrag sollte niemals zu einem erfolgreichen Abschluss ko m men.“
„Mein Vater hat mit der Annahme dieser Arbeit seinen Ruin b e siegelt.“ Wie ein Donnerschlag traf Beth die G e wissheit. „Henry hat von Anfang an den gesamten Bau sabotiert!“
Silvan nickte ernst. „Und ich denke, dass genau diese Vermutu n gen in den Gerichtsakten stehen, aber leider unbewiesen geblieben sind, weshalb nicht nur dein Vater sondern auch Henry nicht ve r urteilt wurde. Der nächste auf dem Racheplan wäre voraussich t lich Pierre gewe sen. Über ihn wi s sen wir kaum etwas bis auf die Tatsache, dass sein Tod beinahe zeitgleich mit der ganzen Katas t rophe eintrat. Da stellt sich mir die Frage, ob sein Versterben re i ner Z u fall war? “
„ Ja, und bei mir stellen sich die Nackenhaare. Ich finde deine The o rien ziemlich unheimlich. Dennoch komme ich nicht umhin, dir ein Kompliment auszuspr e chen. Du scheinst ja ein richtiger Sherlock Holmes zu sein !“ Anerkennend tätschelte Beth Si l vans Hand.
„Ich habe einmal mit dem Gedanken gespielt, Detektiv zu we r den. Aber irgendwann habe ich die Kurve verpasst, weshalb meine Spürnase nun hauptsächlich beim L esen von Kriminalr o mane n eingesetzt wird. Agatha Chris tie- Bücher sind mir dabei die lieb s ten.“
„Kann ich gut verstehen. Arsen und Spitzenhäubchen mochte ich besonders. Ich wünschte, das alles hier wäre auch nur eine nette Bettlektüre.“ Das Adrenalin hatte nachgelassen und machte dem Em p fin den über die traurige Realität P latz. Auf einmal war Beth müde, ausgelaugt und vor allem ratlos. „Wie soll ich mit all e dem fertig werden? Ich bin doch jetzt schon ein emotionales Wrack! “
„Ich weiss es nicht. Ich bin nur Hobbyschnüffler, aber kein Ps y chologe. Mir persönlich würde es , glaube ich helfen, mit den A n gehörigen zu sprechen, die mir so lange die Wahrheit verschwi e gen haben. Bist du eigentlich w ü tend auf sie?“
„Nein. Eher ziemlich enttäuscht. Wi e derum trifft das auch nicht ganz zu. Das ist ja das Problem. Ich weiss nicht, ob ich schäumen soll vor Wut oder heulen soll vor Enttäuschung oder ob ich ei n fach verzeihen soll. Grundsätzlich habe ich nämlich Verständnis. Ich bin überzeugt, meine Mutter drängte meinen Vater i m mer wieder, mir alles zu e r zählen. Er wiederum tat das aber nicht, weil er meine Reaktion fürchtete.“ Beth konnte an Silvans G e sic ht erkennen, dass er das nicht v erstand, also erklärte sie es ihm. „Ist doch klar. Mein Vater macht sich b e stimmt bis heute Vorwürfe und gibt sich die Schuld. Mir hat er nichts erzählt, weil er fürcht e te, dass auch ich ihm die Schuld gebe n könnte und mich im schlimmsten Fall von ihm a b wenden würde. Ausserdem geschah das alles vor meiner Zeit. Es ist schlimm, aber eigentlich nicht wichtig. Ich gebe niemandem die Schuld und ich liebe meine F a milie deswegen nicht weniger. Und genau das werde ich ihnen auch sagen, sobald ich die Gelegenheit dazu beko m me .“
„Beth, das ist alles sehr lobenswert und ich finde es natürlich he r vorragend, dass du dich offenbar entschieden hast, wie deine G e fühlslage sein soll. Aber ganz so egal finde ich das alles nicht. Immerhin wu r dest du in naiver Ungewissheit darüber gelassen, was hier vorfiel und trotzdem haben sie dich gehen la s sen. Das halte ich für unverantwortlich. Spätestens nach deinem Entschluss hierher zu kommen, hätte j e mand mit der Wahrheit herausrücken sollen.“ Silvan fuchtelte mit seiner G a bel hin und her, während er sprach. Seinen Thunfisch schien er völlig verge s sen zu haben.
„Da hast du R echt. Aber sie konnten auch nicht ahnen, dass Dina sich wieder mit Henry trifft, dass sie einem Gewaltverbrechen zum Opfer fallen würde und schlussendlich konnten sie auch nicht wissen, dass Henry auch mir an den Kr a gen geht . Da fällt mir ein, das wissen sie bis heute nicht…“
„Was ist eigentlich mit diesem He n ry?“
„Das weiss ich nicht genau. Aber gemäss meiner letzten Inform a tion ist er ausser Gefecht.“
„Information von
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