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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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der Silvan frösteln liess. Als dann auch noch das Blä t terwerk der Bäume mit dem Wind seinen rausche nden Gesang aufnahm , verlor Silvan en d gültig die Nerven. Wie ein gehetztes Kaninchen zuckte er zusammen, als im Unterholz in seiner unmi t te l baren Nähe ein leises Glucksen zu vernehmen war. Einige Male öffnete er den Mund und schloss ihn wieder, bis endlich ein zittr i ger Ton herauskam. „Ich glaube, ich warte doch lieber drau s sen…“ Noch bevor er den Satz beendet hatte, hatte er bereits den Rückzug a n getreten.
    „Angsthase. Ist doch klar, dass die Tiere der Nacht lan g sa m aus ihren Verstecken kommen.“
    Vielleicht wäre Beth nicht so unbekümmert weitergega n gen, wenn sie gewusst hätte, dass nicht nur die Tiere der Nacht aus ihren Löchern g e krochen kamen.
     
     

Kapitel 59
     
    „Wo fahren wir hin?“ Susanna schaute sich um und wu n derte sich, dass sie inmitten eines Wohnqartieres langsamer wu r den.
    „Sie bleiben im Wagen.“ Da Jérémie wusste, dass Susa n na auch gleich aus dem Auto springen würde, sobald es still stand, wollte er diese Worte vorsichtshalber noch deponiert haben. Paul brachte i n dessen den Wagen zu m S tehen und stieg aus. Dann folgte er Jérémie in das Innere des Gebäudes. Susanna war zwar dafür, auf Pol i zisten zu hören, aber nicht, wenn es um ihre Tochter ging und schon gar nicht, wenn sie so offensichtlich falsch lagen. Also bet ä tigte sie de n Türgriff - vergeblich. Frustriert liess sie sich im Sitz und zurückfallen und verschränkte schmollend die A r me.
    „Denken Sie wirklich, sie bleibt im Auto sitzen, nur weil Sie sie darum gebeten haben?“ Verwundert über Jérémie s offensichtliche Naivität rannte Paul direkt hi n ter ihm die Treppe hinauf.
    Oben angekommen betätigte Jérémie die Klingel neben der Tür und wartete. „Wir fahren ein Polize i auto, Zivil hin oder her.“ Er warf Paul einen bedeutungsschwang e ren Blick zu.
    „Ach so! Die Kindersicherung! Das grenzt an Gemei n heit.“
    Ein fieses Grinsen huschte über Jérémie s Gesicht. Dann widmete er sich wieder seiner eigentlichen Aufgabe. „Hallo? Ist da j e mand?“ Lautstark polterte er an die Wohnungstür. „Polizei, öf f nen Sie die Tür!“
    Tatsächlich öffnete sich eine Tür, aber nicht die gewünschte. Eine etwas aufgewühlte krächzende Stimme liess die bei den auf dem Absatz K ehrt machen. „Das musste ja früher oder später kommen, ich habe i m mer gesagt, dass der Junge nur Schwierigkeiten macht. Wäre es nach mir gegangen, wäre er hier nie eingez o gen!“
    Paul und Jérémie musterten den alten Mann, der auf seinen bra u nen Holzstock gestützt, bekleidet mit e i ner grauen Bundfaltenhose und weissem Unterhemd vor ihnen stand. Das schüttere schlo h weisse Haar stand wild von seinem Kopf ab. Sie konnten sich mühelos vorstellen, dass dieser Mann gegen Silvans Einzug gew e sen war. „Wissen Sie, wo der Mieter di e ser Wohnung jetzt ist?“
    „Natürlich! Der verlässt das Haus immer mit einem Hö l lenlärm! Mein Flippi wird i mmer ganz panisch! Wenn s den von seiner Stange haut , dann zeige i ch den Ju n gen an, dass sag ich I hnen!“ Drohend hob der alte Mann den Finger. Dabei wäre er be i nahe umgekippt, weil er nur noch eine Hand auf den Stock stützen konnte. „Das heisst , er ist gegangen ? War er in Begleitung? Hat er I hnen g e sagt, wohin er will?“
    „Pah! Ich frag den doch nicht , wo er hingeht! Die jungen Kü ken , die immer bei ihm sind, wissen nicht worauf sie sich einlassen! Aber die sind ja auch nicht mehr wie fr ü her…“
    „Bestimmt. Aber können Sie mir sagen, wann er wegg e gangen ist?“
    „Und ob er alleine war?“ w arf Paul noch ein.
    Der Alte schaute von einem Gesicht zum anderen. Lan g sam kniff er seine Augen zusammen, so dass sie unter den buschigen Brauen kaum mehr zu sehen wa ren. „Sind S ie wirklich von der Pol i zei?“ Als er den Stock anhob, um auf Jérémie und Paul zu zeigen, b e kam Paul A ngst, dass der Mann tatsächlich noch hinfallen wü r de.
    „Ja , Monsieur.“ Jérémie zückte seine Dienstmarke und hielt sie ihm d i rekt unter die Nase.
    „Junger Mann, ich bin vielleicht alt, aber nicht blind!“ Damit nahm der alte Mann die Marke in die Hand und hielt sie sich noch näher unter die Augen. „Naja.“ Gru m melte er dann.
    Langsam verlor Jérémie die Geduld. „Monsieur, wann ist der Mann aus dieser Wohnung,“ er zeigte auf Silvans Tür, „wegg e gangen und mit wem ?“
    „Am M orgen sind

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