Wenn nichts mehr ist, wie es war
Glas Wasser zurück und ehe Susanna sichs ve rsah, hielt sie ein Glas Wasser in Händen . Verblüfft blinzelnd nickte S u sanna Irene zum Dank zu und nahm einen grossen Schluck. „Das ist gut, sehr gut!“ Sie wusste nicht, ob sie den Schluck frischen Wassers, die gute Nac h richt oder beides z usa m men meinte.
„Susanna, das ist aber nicht alles.“
Auf einmal schien Daniel besorgt, was Susanna unweigerlich au f horchen liess. „Du machst mir Angst. Was hast du noch?“
„Wir haben ein bisschen herumgestöbert um herauszufinden , wer bei dem Hauseinsturz damals alles u m gekommen ist. Dabei sind wir auf diese Frau gestossen.“ Paul deutete auf ein Bild in seiner Akte. Ein kurzer Blick reichte aus . Jede Faser von Jérémie s Kö r per schien sich gleichzeitig anz u spannen. „Das Kreuz…“
Während Susanna in das Büro zurückkehrte, steckte sie sich das M o biltelefon in die Hosentasche und achtete dabei nicht auf die am Tisch stehenden Herren. „Das war mein Anwalt. Jake kommt bald frei. Larissas schriftliche Aussage und ein bissc hen Druck haben Wunder gewirkt. Aber er hat noch etwas anderes herausg e funden. Man hat uns damals am Zoll nicht einfach so aus der Schlange g e holt. Das Zollamt hatte einen Tipp bekommen und zwar aus Fran k reich. Irgendjemand hier wusste, dass wir Beht zu Hilfe eilen würden und wollte das verhindern. “ Susanna hob den Kopf und sah, wie Jérémie und Paul einen vielsagenden Blick tauschten. Erst d ann r e gistrierte sie, wie sich die Stimmung im Raum verändert hatte . Noch bevor Jérémie etwas s a gen konnte, ging Susanna mit schnellen Schritten auf den Schreibtisch zu und scha u te sich das dort liegende Bild an.
„Das war die Haushälterin von Jakes Bruder Pierre , aber warum trägt sie …“ Nach Antworten heischend blickte sie verwirrt von Paul zu Jérémie und wieder z u rück. „Was hat das zu bedeuten?“
Ob es nun der mütterliche Instinkt war oder die besorgten Mienen von Paul und Jérémie , war anschliessend nicht mehr herauszufi n den. Doch alle drei begannen gleichzeitig mit demselben Satz. „Wir müs sen Beth fi n den.“
Dann brach die Hektik los. Jérémie und Paul stürmten dicht g e folgt von Susanna aus dem Büro. Jérémie bellte einige Anweisu n gen in den Raum. „Aktueller Stand betreffend S u che nach Beth?“
„Bahnhöfe, Pensionen, Hotels, Flughafen, Autovermi e tungen, Taxis. Nichts “ , k am die Antwort umgehend zurück. Jérémie nickte und floh förmlich aus dem Revier. Paul wartete bereits mit laufe n dem Motor vor der Tür. Als Jérémie einstieg, stellte er fest, dass Susanna bereits im W a gen sass. „Was sucht sie hier?“
„ Sie sitzt direkt hinter Ihnen und kann S ie hören, also können Sie sie auch direkt ansprechen. Ich ko m me mit. Sie denken doch nicht im Ernst , ich warte hier, bis S ie meine Tochter gefunden haben! “
Die autoritäre Entschlossenheit , wie sie nur eine Mutter in Sorge um ihr Kind an den Tag legen konnte , sprang Jérémie förmlich an. Das war auch der Grund, warum er keine Diskussion vom Zaun brach . Er wusste, dass er bei einem Widerspruch auf verlorenem Posten kämpfen wü r de. Also drehte er sich zu Paul und bedachte ihn mit einem vorwurf s vollen Blick, der deutlich fragte, wie er das hatte zulassen können. Dieser hob aber nur entschuldigend die Schultern und drückte dann das Gasp e dal durch.
Kapitel 58
„Könntest du mir bitte nicht so auf den Leib rücken?“ Beth schubste Silvan etwas unsanft weg und ging we i ter.
„Ich weiss nicht, was du vor hast, also weich e ich dir keinen Mi l limeter von der Se i te.“
Der Blick , den Silvan dafür kassierte, hätte die Weltmeere einfri e ren lassen. „Sag mir lieber, wo ich jetzt noch an Bl u men komme!“
„Blumen? Wofür brauchst du die?“
„Wo?“ Energisch verlieh Beth ihrer Frage noch einmal Nac h druck.
„ Laden !“ , b rüllte Silvan zurück. „Mensch, du bist ein ei ge n sinn i ges Ding!“
„Danke. Wo ist der nächste Blumenladen oder Laden mit Bl u men ?“
„Dort , wo die Bienen fliegen .“
„Wie witzig. Soll ich jetzt die ganze Stadt auf eigene Faust abs u chen, was für dich sehr anstrengend we r den könnte, weil du mich ja nicht aus den Augen lassen möc h test, oder sagst du mir direkt, wo ich finde , was ich s u che ?“
Kurz wog Silvan die beiden Möglichkeiten ab. „Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht vernünftiger wäre, dich in der Stadt herumirren zu lassen, einfach nur
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